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Wetterleuchten

Wetterleuchten

Titel: Wetterleuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Puget Sound umherschwimmt und niemandem auffällt, dass sie einer neuen Spezies angehört, meinst du nicht? Also wenn du mich fragst, ist diese Robbe eine Mutantin, und wenn das der Fall ist, sind wir etwas Großem auf der Spur. Wir sind jedoch nicht die Ersten, die sie gesehen haben. Ich glaube, sie war noch woanders als im Puget Sound.«
    »Ja klar. Aber das wissen wir doch schon. Sie ist nur einmal im Jahr hier.«
    »Ja. Aber, was ich meine ... Schau dir das Bild an. Sie trägt einen Sender, und den hat sie sich bestimmt nicht selbst drangemacht. Außerdem ist das ein altes Ding. Schau’s dir an. Ivar und seine kleine Kumpanin waren da und haben Ärger gemacht, deshalb konnte ich kein besseres Foto machen, aber man kann es einigermaßen sehen.«
    »Woher weißt du, dass das Gerät alt ist?« Jenn konnte nicht einmal erkennen, dass es ein Sender war. Sie konnte etwas am Nacken der Robbe ausmachen, aber es hätte alles Mögliche sein können. Trotzdem verstand sie, was Annie meinte. Ganz gleich, was es war, die Tatsache, dass die Robbe es trug, deutete darauf hin, dass jemand es an ihr befestigt hatte, und möglicherweise auch, dass jemand ihr Kommen und Gehen verfolgte. Aber wer?, fragte sie sich. Und warum war die Robbe dieser Person so wichtig?
    »Diese Sender«, sagte Annie und zeigte auf das, was man von dem Gerät sehen konnte, »sind nicht mehr in Gebrauch. Sie sind ständig abgefallen, deshalb musste man etwas Besseres entwickeln, etwas, das die Robbe nicht abwerfen konnte.« Annie sah noch ein paar mehr Fotos durch. Offenbar suchte sie nach der perfekten Aufnahme. Da war jedoch keine, denn sie sagte: »Verdammt, verdammt, verdammt. Ich brauche ein scharfes Bild von dem Ding — nur ein scharfes Bild -, und dann sind wir im Geschäft.«
    »Ich dachte, du wolltest ihre DNA.«
    »Die will ich auch, aber das ist was anderes. Das könnte noch besser sein.« Sie klickte die Bilder weg und drehte sich zu Jenn. Sie sagte: »Ich brauche dich unbedingt, Schönheit. Du brauchst den Tauchschein. Wir müssen diese Robbe in die Finger kriegen.«
    Die nächste Tauchstunde war zwei Tage später, und Annie stellte sicher, dass Jenn bereit war. Sie fuhren fünfzehn Minuten früher auf den Parkplatz vom South-Whidbey-Fitnesscenter, und Annie sprang mit einem fröhlichen »Super, er ist schon hier« heraus, als sie Chad Pedersons Pick-up sah. Jenn folgte ihr weniger enthusiastisch in die Dunkelheit des frühen Morgens. Sie hatte nicht gut geschlafen, sie hatte immer noch nicht richtig für die Testspiele trainiert, und sie hatte langsam den Verdacht, dass diese ganze Nera-Geschichte ihr Leben ernsthaft aus der Bahn werfen könnte. Also schlurfte sie hinter Annie auf das Fitnesscenter zu. Das einzige Lebenszeichen vor Ort war ein Fahrrad, das an einen Ständer gekettet war, sowie ein paar Lichter, die in einem Gebäude brannten.
    In der Umkleide zog sich Annie wie schon zuvor aus und schlüpfte mit ihren wohlgeformten Beinen in das G-String-Unterteil ihres Bikinis. Jenn war so übelgelaunt, das sie sagte: »Wie kannst du in dem Ding überhaupt schwimmen?« Annie drehte sich zu ihr um, umfasste ihre Brüste und schuckelte sie spielerisch hin und her, während sie erwiderte: »Ehrlich gesagt, schwimme ich lieber nackt. Ich mag das Gefühl. Aber Chad könnte bei dem Anblick durchdrehen. Was ist mit dir?«
    Jenn wandte schnell den Blick von Annie ab. »Was soll mit mir sein?«
    »Lieber nackt oder angezogen? In meiner Wohnung in Florida laufe ich die meiste Zeit splitterfasernackt herum.«
    »Wette, den Nachbarn gefällt’s.«
    »Meiner besseren Hälfte gefällt’s.«
    »Schön für ihn«, sagte Jenn.
    »Sie«, verbesserte Annie. Und als Jenn sie ansah, fügte Annie hinzu: »Oh, das hätte ich wohl erwähnen sollen. Macht dir das was aus?«
    Jenn zuckte mit den Schultern, obwohl ihr Herz wie verrückt klopfte und sie wusste, dass ihr Gesicht puterrot geworden war. »Warum sollte es?«, fragte sie. »Wir sind nicht mehr in den Fünfzigern.«
    »Leute können manchmal ein bisschen komisch sein, wenn es um Sex geht«, erklärte Annie ihr. »Sie heißt übrigens Beth. Sie ist Kinderärztin. Wir sind seit...«
    »Ich bin fertig«, unterbrach sie Jenn. Sie wollte nichts von Annie, Beth oder sonst wem hören. Allein bei dem Gedanken gruselte es sie. Sie war hier, um zu tauchen.
    Annie sagte: »Okay.« Sie zog ihr Bikini-Oberteil an und tappte raus zum Becken, wo Chad seine Ausrüstung aufbaute. Wie beim letzten Mal checkte er sie ab,

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