Wettlauf mit dem Tod
Hundesitterin engagieren?«
Reese versuchte, ihr die Sache schmackhaft zu machen, falls sie versuchen würde abzulehnen. »Er ist unheimlich klug, darum bin ich sicher, dass man ihm beibringen kann, keine Sachen zu zerbeißen und zu warten, wenn er mal rausmuss. Selbstverständlich stelle ich auch das Hundefutter und alles, was Sie sonst noch benötigen würden.«
»Sehr gern.«
»Ich bezahle Sie auch«, sagte er beinahe gleichzeitig.
Sie starrten einander an.
Reese rutschte eine Stufe weiter nach unten, näher zu Cash und zu Alice. »Wir werden uns sicher auf eine angemessene Entlohnung einigen können, und ich kann Ihnen auch einen Zuschlag bezahlen, wenn ich mal wieder zu abstrusen Zeiten arbeiten muss.« So wie heute wahrscheinlich.
»Ich mag Cash.« Sie drückte den Hund beschützerisch an sich. Cash sah Reese unschlüssig an, und seine Augenbrauen hoben und senkten sich fragend. »Es macht mir nichts aus, auf ihn aufzupassen.«
»Aber ich bestehe dennoch darauf, Sie zu bezahlen.« Er klopfte auf seinen Oberschenkel. »Komm her, Cash.«
Der Hund sprang begeistert zu ihm und kroch auf seinen Schoß. Dann reckte er sich, um Alice die Hand abzulecken.
War er nun diplomatisch oder liebebedürftig? Reese war sich nicht ganz sicher.
Alice schmolz geradezu dahin. »Einverstanden.«
Auf zur nächsten Hürde. »Wenn Sie auf meinen Hund aufpassen, können Sie mich nicht aus Ihrem Apartment aussperren.«
Sie hob abrupt den Kopf. »Also, ausgesperrt habe ich Sie nicht gerade.«
Er beeilte sich, sie zu beschwichtigen, bevor Sie sich weiter aufregen konnte. »Ist schon gut. Ich will Sie nicht bedrängen.« Noch nicht. »Wissen Sie, ich bin Polizist. Und vertrauenswürdig. Und ich will sicher sein, dass Cash in guten Händen ist.«
Erbost richtete sie sich auf. »Wenn Sie damit andeuten wollen …«
»Ich deute überhaupt nichts an.« Er wollte nur klarstellen, wie der Hase lief. »Ich will damit nur sagen, dass damit zwischen uns eine geschäftliche Vereinbarung auf freundschaftlicher Basis besteht und dass Sie sich keine Sorgen machen müssen, dass ich Ihnen in irgendeiner Hinsicht zu nahe treten werde.« Nur, dass er sich am liebsten augenblicklich auf sie gestürzt und sie geküsst hätte. Von wegen kein Grund zur Sorge. »Ich möchte im Vorfeld alles zwischen uns genau klären.«
»Wirklich alles?«
»Was die Details unserer Vereinbarung angeht, meine ich.«
Sie musterte ihn weiterhin steif und argwöhnisch.
Weitere Diskussionen mussten warten, denn ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er schon spät dran war. »Aber jetzt muss ich erst einmal unter die Dusche, mich rasieren und dann zur Arbeit. Sind wir uns vorerst einig?«
»Ja.«
Noch immer stocksteif. Na toll. Bis jetzt null Punkte für Reese. »Heute dürfte es auf dem Revier wahrscheinlich wieder drunter und drüber gehen, aber ich werde wahrscheinlich«, also definitiv, »in der Mittagspause vorbeikommen, damit Cash nicht glaubt, ich hätte ihn abgeschoben.«
»Gut.«
Er rieb sich das stoppelige Kinn. Langsam blieb ihm keine Zeit mehr. »Wir reden weiter, sobald ich eine freie Minute habe.« Er nahm Cashs pelziges Gesicht in die Hände. »Sei brav Kumpel.« Als hätte er ihn genau verstanden, robbte Cash sofort zu Alice hinüber, rollte sich auf ihrem Schoß auf den Rücken und schenkte ihr ein strahlendes Hundelächeln.
Alice knuddelte ihn tröstend, als wäre er ein trauriges kleines Kind.
»Du alter Schwerenöter.« Reese musste lachen. Um ihn herum ging alles den Bach herunter, aber zumindest dieses Problem hatte er erfolgreich gelöst. »Vielen Dank, Alice. Es ist wunderbar, Cash in guten Händen zu wissen.«
Sie sah ihn nicht an, sondern nuschelte nur an Cashs Kopf: »Ist mir ein Vergnügen.«
Was ihr wohl sonst noch Vergnügen bereitete?
Er hätte es zu gern gewusst.
Aber es gab einige triftige Gründe, aus denen er diese Gedanken lieber verdrängen sollte. Sie war seine Nachbarin. Sie hatte offenbar einige Probleme, die er bisher nicht durchschaute. Und sie war seine Hundesitterin.
Und dennoch … Er blickte auf sie hinab und entdeckte einen Haarwirbel an ihrem Hinterkopf. Wenn er es recht bedachte, waren ihm all diese guten Gründe völlig schnuppe. Er wollte sie. Und irgendwann würde er sie auch bekommen.
»Bis bald, Alice.«
Kein Auf Wiedersehen. Wieso auch, sie hatte ja auch nicht Hallo gesagt.
Logan und Reese standen beieinander, während Lieutenant Peterson die versammelte Mannschaftüber das Bombenattentat ins
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