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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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hübsche, genügsame Sorten.«
    »Willst du damit sagen, du findest das Grundstück zu kahl?«, fragte er lächelnd.
    Herrje, er war wirklich attraktiv. Wenn Logan ihr nicht schon gehörig den Kopf verdreht hätte, hätte sie glatt schwach werden können. »Ihr schwimmt doch angeblich im Geld. Warum macht ihr es euch dann nicht ein bisschen hübsch?«
    Er bückte sich und zupfte ebenfalls eine Pflanze aus der Erde. »Ich schwimme nicht im Geld«, stellte er klar, »aber ich muss mir auch keine Sorgen um mein Auskommen machen.«
    Sie schnaubte. Ein Auskommen zu haben bedeutete für jeden etwas anderes, und nur die Reichen benutzten diesen Ausdruck, um damit ihr abgesichertes Leben in Wohlstand und Extravaganz zu umschreiben.
    »Wenn ich hier leben würde«, fuhr Dash fort, »dann würde ich das Haus vielleicht schon ein wenig mehr ausschmücken. Aber so finde ich es gerade gut, dass ich nichts tun muss, solange ich hier bin. Ich mähe, wenn nötig, das Gras.«
    »Du meinst, das Unkraut«, stichelte sie und riss noch eines aus.
    »Aber die meiste Zeit liege ich einfach nur faul in der Sonne, schwimme oder rudere mit dem Boot über den See.«
    »Kommst du häufig her?« Wäre es ihr Haus, würde sie gar nicht mehr wegwollen.
    »Hin und wieder für einen Tag, und manchmal schaffe ich es sogar, eine Woche oder länger zu bleiben.« Er drehte einen Stein um. Eine dicke Spinne tauchte darunter auf und ergriff eilig die Flucht. »Für mich ist die Hütte eine Zuflucht vor den Pflichten des Alltags. Aber wenn ich wüsste, dass ich herkommen muss, um Büsche und Blumen zu gießen und den Rasen zu pflegen, wäre es nicht mehr so.«
    »Da hast du nicht ganz unrecht. Aber du könntest doch jemanden einstellen, der das für dich übernimmt.« Schließlich war er ja vermögend.
    »Aber dann würden Fremde von der Hütte erfahren.«
    Und Logan hätte sie niemals mit ruhigem Gewissen hier verstecken können.
    Obwohl sich Dash nicht beklagt hatte, hatte sie doch das Gefühl, sich bei ihm entschuldigen zu müssen. »Es tut mir leid, dass wir einfach so hier eingefallen sind.«
    Dash stand im Schatten des Schuppens und blickte sich um. Am Boden lagen Zweige und Äste, die der Wind von den Bäumen geweht hatte. Das Schloss an der Schuppentür war verrostet. »Das muss es nicht. Logan weiß, dass er auf mich zählen kann. Immer.« Er überprüfte das Schloss. »Mist, sieht ganz so aus, als blieben mir die Instandhaltungsarbeiten doch nicht ganz erspart.«
    »Hast du einen Rasenmäher?«
    »Ja, einen mechanischen.« Er strich sich mit dem Handgelenk den Schweiß von der Stirn. »Für einen Rasentraktor ist der Hügel zu steil.«
    »Ich mähe das Gras.«
    Er sah sie an. »Das musst du nicht tun.«
    »Ich möchte es aber. Ich liebe die Sonne und die Hitze, und ich bin gern an der frischen Luft.« Dann gestand sie ihm widerwillig ein: »Ich fühle mich so träge, und ehrlich gesagt langweile ich mich ein wenig. Schwimmen gehen kann ich nicht, weil ich keinen Badeanzug habe und Logan sich fürchterlich aufgeregt hat, als ich angedeutet habe, ich wolle nacktbaden …«
    »Hättest du das tatsächlich getan?«, unterbrach er sie. »Ich meine, jetzt, wo Logan nicht mehr da ist und sich nicht darüber aufregen kann?«
    Sie musste unfreiwillig grinsen. »Du glaubst also, ich habe das nur behauptet, um ihn auf die Palme zu bringen?«
    »Allerdings.«
    Volltreffer. »Du hast mich erwischt. Aber wenn du mich verrätst, wirst du es bereuen.«
    Nun grinste er ebenfalls. »Weshalb sollte ich das tun?«
    »Logan ist dein Bruder.«
    »Das ist er in der Tat, aber obwohl ich ihn liebe, muss ich sagen, dass ich die letzte Nacht sehr unterhaltsam fand.«
    Unterhaltsam? Das war ja nicht gerade ihre Absicht gewesen. Aber da es so schön war, so offen aus seinem Munde zu hören, dass er seinen Bruder gernhatte, ließ sie es ihm durchgehen. »Die wenigsten Männer gehen so ungezwungen mit ihren Gefühlen um.«
    »Männer, die keine Schwächlinge sind, schon.«
    Sie musste lachen. »Ich bin nicht gerade zimperlich, aber splitternackt laufe ich deshalb für gewöhnlich dennoch nicht in der Gegend herum.«
    »Ich bin wirklich beeindruckt von dir. Das war eine teuflische Retourkutsche, wie sie sich nur eine Frau ausdenken kann.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich das als Kompliment auffassen soll.« Es klang irgendwie, als wäre sie ein verruchtes, rachsüchtiges Weibsbild. War sie das denn? Zugegeben, sie konnte durchaus so sein. Aber Logan hatte diese Behandlung auch

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