Wettlauf mit dem Tod
unterwegs und erledigt meinen Job für mich,
aber das würde Logan ihr selbstverständlich nicht auf die Nase binden. »Nein, nicht genau.«
Sie runzelte die Stirn.
»Ich kann ihn wahrscheinlich auftreiben«, bot Logan an.
»Gut. Tun Sie das.« Sie blickte auf die Uhr und schien ihm damit suggerieren zu wollen, dass er gehen durfte.
Logan ließ sich nicht abwiegeln. Da nach wie vor kein Grund vorlag, Rowdy zu verhaften, erkundigte er sich: »Soll ich ihn bitten, noch einmal aufs Revier zu kommen?«
»Ja, und seine Schwester auch.« Sie sah ihn mit erhobenen Brauen an. »In fünf Minuten habe ich eine Pressekonferenz.«
Logan erhob sich, schenkte ihrer Aufforderung zu gehen jedoch weiterhin keine Beachtung. »Gibt es etwas, von dem ich nichts weiß?«
»Da Sie das Sonderkommando bisher geleitet haben, will ich das doch nicht hoffen.« Sie legte die Hände aneinander. »Allerdings waren Sie und Detective Bareden gestern Abend nicht erreichbar.«
Logan reagierte irritiert. »Aber nur vorübergehend. Haben Sie denn versucht, uns zu erreichen? Mir wurden keine Anrufe in Abwesenheit angezeigt.«
»Dann haben Sie also erst heute Morgen von Mortons Tod erfahren?«
Logan verzog keine Miene und antwortete, ohne sich irgendetwas anmerken zu lassen. »Ja.«
»Sie haben also nicht ferngesehen, kein Radio gehört?«
»In meiner Freizeit befasse ich mich nicht mit Beruflichem«, behauptete er, was auch nicht ganz gelogen war. »Aber wenn Sie es genau wissen wollen: Ich war mit einer Frau zusammen, und nein, wir hatten weder Fernseher noch Radio eingeschaltet.«
»Aha. Na, das erklärt vermutlich einiges.« Sie erhob sich. »Und Detective Bareden war wohl auf ähnliche Weise beschäftigt?«
»Das müssen Sie ihn schon selbst fragen«, entgegnete Logan schulterzuckend.
»Der Klub ist natürlich geschlossen und versiegelt worden«, wechselte sie abrupt das Thema und beendete damit Logans Verhör. »Aber das hilft uns auch nicht großartig weiter, denn alle drei Etagen des Klubs waren zum Tatzeitpunkt brechend voll. Als unsere Beamten dort eintrafen, hatten die flüchtenden Gäste eventuelle Beweise bereits zertrampelt und vernichtet.«
»Was ist mit Mortons Büroräumen?«
»Die wurden ebenfalls abgeriegelt, aber von dem großen Schaden einmal abgesehen bezweifle ich, dass wir dort etwas finden werden, denn Morton war sicherlich nicht so dumm, an einem öffentlich zugänglichen Ort belastendes Beweismaterial gegen sich aufzubewahren.«
Bestimmt nicht. »Wie wurde er identifiziert?«
»Sie meinen in Anbetracht der Tatsache, dass sein Gesicht bei der Explosion quasi weggesprengt wurde?«, meinte sie grinsend. »Anhand seiner Kleidung und seiner Haare. Außerdem steckte sein Ausweis in seiner Geldbörse.« Sie stolzierte an Logan vorbei. »Der Körperbau und die Haarfarbe stimmen in den Bereichen, die nicht blutgetränkt waren, überein. So, gibt es sonst noch etwas?«
»Nein.«
»Dann würde ich vorschlagen, dass Sie mit der Befragung der Augenzeugen beginnen.«
Logan folgte ihr aus dem Büro und begab sich zu seinem Schreibtisch, um den Bericht zu holen, in dem die Namen der Zeugen vermerkt waren, die er zu verhören hatte. Er hätte Rowdy gern angerufen, doch dies war nicht der richtige Zeitpunkt. Dafür musste er völlig ungestört sein. Doch zuvor musste er erst einmal einiges an Arbeit erledigen. Es galt, Antworten auf seine Fragen zu finden, Pläne zu schmieden und Berichte zu verfassen.
Er und Reese tauschten einen Blick.
Wo sollten sie nur anfangen? Und mit wem?
Pepper schlenderte barfuß über das Grundstück, das zu der Hütte gehörte. Die Rasenfläche bestand mehr aus Unkraut als aus Gras und wirkte ziemlich ungepflegt. Die Sonne brannte so grell vom Himmel, dass sie in den Augen schmerzte. Es war einfach wundervoll.
Das alte Haus hatte einen frischen Anstrich nötig, und die Fenster mussten geputzt werden. Auch ein paar Blumen würden dem Gesamteindruck sicher nicht schaden.
Dash folgte ihr schweigend wie ein Schatten. Zwar hielt er sich diskret zurück, doch seine Anwesenheit störte sie dennoch.
»Wenn ich solch ein Anwesen wie dieses hätte, würde ich überall Wildblumen pflanzen«, sagte sie im vollen Bewusstsein, dass Dash sie hören konnte.
»Aber Wildblumen pflanzt man doch nicht«, gab Dash zu bedenken. »Deshalb sind es doch wilde Blumen.«
»Ich würde es trotzdem machen.« Sie blieb an der Hausecke stehen und zerrte ein widerspenstiges Kraut aus der Erde. »Es gibt einige wirklich
Weitere Kostenlose Bücher