Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Internen und ihre Angehörigen hatten alle eine saubere Weste, auch nach mehrmaliger Überprüfung. Zusätzlich haben wir alle Leute, die in irgendeiner Form mit den Agenten Kontakt hatten, überprüft. Ob sie von ihrer Tätigkeit wussten oder auch nicht. Jeden einzelnen! Und das nicht nur einmal, sondern dutzende Male! Selbst die Nachbarn und ihre Verwandtschaft habe ich durchleuchtet. Und was hat es gebracht? Gar nichts! Nicht die geringste Spur haben wir gefunden. Und das ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, denn es gibt immer Spuren, auch wenn sie noch so winzig sein mögen. Es ist Townsend!“, schloss er seine kleine, aufgebrachte Rede und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
„Das kann ich einfach nicht glauben!“ Jeff war noch immer nicht überzeugt, verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust, starrte seinen Bruder an und sah dann zu Chris, der Partei für seinen Freund ergriff.
„Wenn man es logisch betrachtet, kann es nur so sein, wie Gray sagt, Jeff. Mir gefällt der Gedanke auch nicht, dass ausgerechnet Townsend die Schwachstelle sein soll. Aber wir werden das überprüfen müssen, um ihn ausschließen zu können. Vielleicht ist auch alles nur ein Zufall und man will uns auf eine falsche Fährte locken. Auf jeden Fall müssen wir der Spur nachgehen.“
„Was soll denn das heißen? Vielleicht ist es ein Zufall? “, raunzte Gray nun Chris an. „Das ist kein Zufall! Edward Townsend hat damit zu tun, ob uns das gefällt oder nicht.“
„Nun beruhigt euch mal wieder, Jungs. Kein Grund, euch gegenseitig an die Gurgel zu springen“, versuchte Terence die angespannte Situation zu lockern. „Wir gehen jetzt raus auf die Terrasse, trinken alle einen Kaffee und überlegen uns in Ruhe, wie wir vorgehen, okay? Und wenn einer von euch noch mal laut wird, schlage ich eure Dickschädel zusammen, bis es qualmt. Verstanden?“
Noch immer heiß diskutierend verließen sie das Arbeitszimmer, machten sich auf den Weg zur Küche und durchquerten dabei den großzügigen Eingangsbereich. Jeff und Terence blieben abrupt stehen, starrten mit halb offenen Mündern die Treppe hinauf und Gray und Chris liefen, in ihrem Gespräch vertieft, geradewegs in die beiden hinein. Neugierig sahen sie ebenfalls nach oben, weil sie wissen wollten, was die beiden anderen Männer so sehr ablenkte. Und Gray blieb im ersten Moment die Luft weg, als er Liz entdeckte.
Auf dem obersten Treppenabsatz stand sie, in einen hellblauen, dünnen Morgenmantel gehüllt. Obwohl der ihr bis zu den Knien ging, enthüllte er mehr als er verbarg. Das Licht, das durchs Fenster und auf sie fiel, ließ ihn durchsichtig erscheinen. Eigentlich hätte sie sich auch nackt dort hinstellen können, so deutlich konnte man ihre Silhouette und jedes Körperteil unter dem dünnen Stoff erkennen.
„Was ist denn los mit euch? Weshalb keift ihr euch an wie Marktweiber?“, wollte sie noch immer leicht verschlafen wissen, hob einen Arm und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Dass sich ihre, unter dem Stoff nackten, Brüste dabei ganz leicht bewegten, blieb Gray nicht verborgen. Und nicht nur ihm.
Er erwachte aus seiner Erstarrung, zwängte sich zwischen Jeff und Terence durch und sprintete, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf. Dann griff er nach ihrem Arm, schob Liz ohne ein Wort aus dem Blickfeld der Männer und den Flur entlang zu ihrem Schlafzimmer.
„Also meinetwegen könnte sie mich öfter in dieser Aufmachung begrüßen“, seufzte Jeff genießerisch.
„Ich hätte auch nichts dagegen einzuwenden.“ Aus vollem Herzen stimmte Terence ihm zu. „Ein wirklich netter Anblick.“
„Jetzt hört aber auf, ihr beiden, sonst muss ich nachher noch den Notarzt rufen, wenn Gray mit euch fertig ist“, warnte Chris und konnte ebenfalls ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
„Tu nicht so, als hättest’ nicht geguckt!“, warf Jeff ihm vor. „Dabei bist du verheiratet.“
„Ich habe sie zwar angesehen, aber mir ist nicht der Sabber aus dem Mund gelaufen wie euch beiden. Darin liegt der kleine, aber feine Unterschied.“
„Bei dir läuft der Sabber nur aus dem Mund, wenn es um Jennifer geht. Ein Wunder, dass deine Frau noch keine O-Beine hat!“, stichelte Jeff hämisch. Prompt bekam er einen kräftigen Klaps auf den Hinterkopf. Jennifer war aus der Küche gekommen und hatte das kurze Gespräch natürlich Wort für Wort verfolgen können.
„Aus dir spricht der Neid, Jeff. Wenn du nicht so loyal deinem Bruder gegenüber
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