Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)

niedergelassen hatte und ihn bettelnd ansah.
    „In der Aufregung habe ich vergessen, Liz danach zu fragen. Aber das finde ich noch heraus.“ Plötzlich hielt er inne. „Was hatte Liz gesagt, kurz bevor sie in den Wagen stieg?“ Eilig schnappte er sich ein Telefon und rief im Sender an, der die Lokalnachrichten ausstrahlte. Ein ums andere Mal wurde er weiterverbunden, bevor er endlich an der richtigen Stelle war. „Sie dürfen diesen Beitrag auf keinen Fall bringen!“, versuchte er den Mann am anderen Ende zu überzeugen.
    „Dafür ist es leider schon zu spät. Er wird in wenigen Augenblicken übertragen. Aber warum haben sie etwas dagegen?“
    „Weil meine Frau darin eine der Hauptrollen spielt, deswegen!“
    „Da verstehe ich sie natürlich. Ich werde sehen, was ich tun kann, damit der Beitrag zumindest so bearbeitet wird, dass die Personen nicht mehr erkannt werden können“, versprach er.
    „Danke.“ Gray legte den Hörer beiseite, ging ins Wohnzimmer, setzte sich auf die Couch, um mit eigenen Augen zu sehen, was sich da in Herrgotts Namen ereignet hatte. Schließlich beabsichtigte Liz ja nicht, ihm irgendwelche Details zu verraten. Terence und Jeff gesellten sich zu ihm und machten es sich in den Sesseln gemütlich.
    „Kommt jetzt das Highlight des Tages?“, frotzelte sein Bruder.
    „Gut möglich, ich bin wirklich gespannt!“
    Zu dritt starrten sie auf den Bildschirm und lauschten der Nachrichtensprecherin, die bereits den Mitschnitt ankündigte: „Soeben haben wir einen Mitschnitt unseres News-Helikopters hereinbekommen. Anscheinend haben zwei überaus mutige Frauen in eine Schlägerei eingegriffen und damit Schlimmeres verhindert. Sehen wir uns den Beitrag doch mal an.“
    Aus der Vogelperspektive konnten sie Bildmaterial sehen, das vom Helikopter aufgenommen wurde. Die Kamera schwenkte über die Straße hinweg, in der Liz’ Motorrad gestanden hatte und machte dann auf einem Handgemenge halt, das sich zwischen mehreren Männern zu entwickeln schien. Der Grund der Auseinandersetzung war nicht erkennbar. Offensichtlich gingen alle sechs Kerle wütend aufeinander los. Im Hintergrund sah man ein kleines Café. Als der erste von ihnen zu Boden ging, schwang die Tür auf und Liz und Jennifer betraten den Bürgersteig.
    Anfangs versuchten sie noch, mit Worten die Kampfhähne auseinanderzubringen. Dieses Vorhaben war jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Das Handgemenge weitete sich aus. Letzten Endes waren es mehr als zehn Männer, die sich am Boden wälzten und aufeinander einschlugen. Liz und Jennifer versuchten, beruhigend auf die Männer einzugehen. Die Stimmung eskalierte, als alarmierte Ordnungshüter eingriffen. Die sechs Beamten waren den aufgebrachten Schlägern deutlich unterlegen. Aus dem Handgemenge wurde eine handfeste Schlägerei. Wieder gingen die beiden Frauen dazwischen und unterstützten die Polizisten. Einer lag bereits auf dem Boden, drei Angreifer auf ihm. Da schnappte Liz sich einen der Schläger, zerrte ihn herunter und setzte ihn mit einem gekonnten Hieb außer Gefecht, als er blindwütig in ihre Richtung ausholte. Der Nächste folgte gleich darauf. Nun stürzten sich gleich drei auf Liz und man zog sie an der Jacke weg. Sie flog rückwärts gegen eines der geparkten Polizeifahrzeuge, rutschte zu Boden und landete unsanft auf ihrem Hinterteil. Nachdem sie vermeintlich außer Gefecht gesetzt wurde, attackierten die Schläger erneut den Polizisten, der versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Jennifer wurde ebenfalls weggezerrt und neben Liz zu Boden gestoßen. Aus irgendeinem Grund schien keiner der Schläger die Frauen verletzen zu wollen.
    Liz und Jennifer saßen einen Augenblick neben dem Fahrzeug auf dem Asphalt, sahen sich an und sprangen gleichzeitig auf. Voller Elan stürzten sie sich wieder in die Schlägerei.
    „Ich möchte wetten, denen hat das sogar noch Spaß gemacht!“, ließ Jeff von sich hören, während er weiter wie gebannt auf den Fernseher starrte.
    „Die Wette würdest du glatt gewinnen!“, antwortete Gray seinem Bruder.
    Die beiden Frauen gingen nun weniger sanft mit den Männern um und setzten einen nach dem anderen außer Gefecht. Dabei ging das Mobiliar des Cafés auf dem Bürgersteig komplett zu Bruch, beschädigt wurde auch eine der Fensterscheiben, weil Jennifer einen der Schläger mit einem Tritt hindurch beförderte. Die letzten drei Schläger wurden von den Polizisten bereits auf den Boden gedrückt und in Handschellen gelegt, während Liz und