Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
für so dämlich, dass er darauf reinfallen würde? Das kauft er dir nie im Leben ab!“
„Ein Versuch ist es allemal Wert. Wenn es klappt, bräuchte ich mir zumindest dieses Affentheater nicht antun.“
„Du vergisst dabei nur, dass unsere Männer damit rechnen. Chris hat mich schon vorgewarnt, es gar nicht erst auf die Art zu versuchen, damit ich um diesen Mist herumkomme. Wenn ich schon leiden muss, wirst du ganz sicher mit mir leiden!“
„Ist ja schon gut!“, gab Liz sich geschlagen. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und rollte die Augen. „Wir sind jetzt fast vierzig Minuten hier und haben noch nichts gefunden. So kommen wir nicht vorwärts.“
„Dann werden wir uns eben Hilfe suchen.“ Entschlossen ging Jennifer auf die Verkäuferin zu, die gerade ein Kundengespräch beendete, und bat sie, ihnen behilflich zu sein. Es dauerte nur ein paar Minuten und sie fanden für Jennifer ein Kleid: Ein bodenlanges, dunkelgrünes Seidenkleid, dessen tiefer Ausschnitt am Rücken durch gekreuzte, dünne Bänder zusammengehalten wurde. Das Dekolleté war so tief ausgeschnitten, dass es einen großzügigen Blick auf Jennifers Oberweite zuließ. Zu tief, zu großzügig und zu gewagt. Und das sah man ihrem Gesicht auch an. Ständig zupfte sie genervt am Stoff über ihren Brüsten, als würde er sich dadurch dehnen und mehr Haut bedecken.
„Was hast du denn? Wenn du deinen Badeanzug an hast, zeigst du doch noch viel mehr.“
„Ich gehe aber nicht schwimmen, sondern zu einer förmlichen Veranstaltung.“
„Mir gefällt es jedenfalls. Und Chris wird sicher begeistert sein.“ Liz schenkte ihrer Freundin ein anzügliches Lächeln und wackelte mit den Augenbrauen. „Wahrscheinlich schafft ihr es nicht mal bis zur Haustür, weil dein Mann sich nicht zurückhalten kann und über dich herfällt wie ein Höhlenmensch“, meinte sie und entlockte damit der jungen Verkäuferin ein leises Lachen.
„Du bist unmöglich.“ Jennifer funkelte das Spiegelbild ihrer Freundin an und schüttelte den Kopf. „Manchmal frage ich mich echt, wie ich es nur schaffe, dich als Freundin auszuhalten.“
„Das kann ich dir ganz leicht beantworten. Du bist nur im Stande, mich zu ertragen, weil du mich liebst wie die kleine Schwester, die du nicht hast und immer wolltest.“ Liz verschränkte die Arme vor der Brust und ließ ein blendend strahlendes Lächeln sehen, das glatt für eine Zahnpastawerbung hätte stehen können. Statt darauf zu antworten, verdrehte Jennifer nur die Augen und wandte den Blick wieder auf ihr Spiegelbild. Ein letztes Mal zupfte sie an dem hauchzarten Stoff, bevor sie endgültig aufgab.
„In Ordnung! Was hältst du von einem kleinen Deal?“
„Was schlägst du vor?“
„Du musst dir ein Kleid aussuchen, das mindestens genauso viel Haut zeigt. Dann kaufe ich das hier.“
„Abgemacht!“
Keine zehn Minuten später stand Liz vor dem Spiegel und drehte sich zweifelnd hin und her. „Jennifer, BITTE! So was gehört ins Schlafzimmer oder einen Harem, aber nicht in die Öffentlichkeit! Das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein?“
„Oh doch! Entweder du nimmst es, oder ich nehme das Grüne nicht. So lautet der Deal.“
„Mal davon abgesehen, dass dieses Kleid die pure Sünde ist. Hast du gesehen, wie viel das Teil kostet?“
„Das ist eine Ausrede. Du weißt, du kannst es dir leisten, Liz. Sogar zehn Schränke voll davon.“
„Aber ich kann nicht mal Unterwäsche drunter ziehen!“
„Na ja, einen Slip können wir beide noch anziehen. Aber ein BH ist wirklich nicht drin“, überlegte Jennifer und klopfte sich mit dem Zeigefinger gegen die gespitzten Lippen.
„Suchen wir also weiter?“
„Nein. Schon vergessen? Wir haben einen Deal. Und wenn du dieses Kleid nicht nimmst, kaufe ich dieses hier nicht!“ Mit einer Handbewegung wies sie an ihrem Körper herab. „Außerdem sind wir schon über eine Stunde hier und müssen auch noch passende Schuhe besorgen.“
Ergeben seufzte Liz und fand sich damit ab, dass sie mit dem ausgesuchten Kleid bei diesem formellen Treffen weit mehr Aufsehen erregen würde, als mit ihren zerfetzten Jeans und einem T-Shirt. Kopfschüttelnd verschwand sie in die Garderobe und zog sich wieder um. In Jeans fühlte sie sich eindeutig wohler, als in so einem edlen Fetzen Stoff, der mehr kostete, als manch eine Familie in einem ganzen Jahr zum Leben hatte.
Nachdem sie die Kleider bezahlt hatten, machten sie sich auf die Suche nach einem Schuhgeschäft und brauchten dort bei
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