Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
unmöglich, ihr Brustkorb brannte vor Schmerzen, ebenso ihr linker Oberschenkel und ihre Hüfte. Ein unbeschreiblicher Druck breitete sich im Brustkorb aus, der sie kaum atmen ließ. Verzweifelt schnappte Liz nach Luft.
Gray rief ihren Namen. Zu einer Antwort war sie nicht im Stande. Liz bekam nicht genug Luft. Sein Rufen vermischte sich mit Jeffs lautem Brüllen. Immer wieder rief er nach ihr.
Erneut entglitt Liz die Realität. Jeffs Gesicht tauchte über ihr auf, voller Sorge, beinahe ängstlich. Seine Lippen bewegten sich, er griff nach ihr, riss an ihrer Kleidung. Unablässig redete er auf sie ein, doch Liz verstand nichts, nicht ein Wort. Nur ihre eigenen Atemzüge, schnell und abgehakt. Die konnte sie hören. Zumindest so lange, bis eine tiefe Schwärze über sie kam, sie einhüllte und forttrug in eine schwerelose Sphäre ohne Schmerzen und Licht.
14. Kapitel
Jeffs Plan scheiterte kläglich. Zu allem Übel reagierte er zu spät. Anstatt auf Nummer sicher zu gehen, und sich davon zu überzeugen, dass sich auch wirklich alle Verfolger auf der Lichtung befanden, hätten sie sofort das Feuer eröffnen sollen. Natürlich wollte er Liz aus der Gefahrenzone schaffen, das war ihm das Wichtigste. Doch wenn sie gleichzeitig alle Geiselnehmer und möglichen Drahtzieher erwischen konnten, dann wären Liz, die anderen TDAs und deren Familien endgültig in Sicherheit gewesen. Nur aus diesem Grunde hielten sich Jeff und seine Männer zurück, nur leider zu lange.
Jeff erteilte den Schießbefehl und brach aus dem Gebüsch hervor. Die Geiselnehmer hatten Liz fast erreicht, nun brauchte sie seine Hilfe. Wie ein Berserker stürmte er auf die Lichtung, ohne einen Gedanken an die Geschosse zu verschwenden, die durch die Luft zischten.
Einem hungrigen Wolf ähnlich sprang einer der Kerle Liz von hinten an und riss sie zu Boden. Im nächsten Moment zerrte er sie am Hals vom steinigen Untergrund hoch. Jeff konnte deutlich erkennen, wie seine Schwägerin den Arm des Mannes wegschlug und einen gekonnten Schlag mit der Faust mitten in dessen Gesicht platzierte. Während der rückwärts taumelte, wirbelte Liz herum und fand sich dem zweiten Mann gegenüber.
Jeff stockte der Atem. Der Kerl schrie wie von Sinnen: „Es reicht, du miese Schlampe. Ich hab die Schnauze voll von dir!“ Dann zog er die Kalaschnikow hoch und feuerte.
Ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, brüllte Jeff aus Leibeskräften Liz’ Namen, als sie getroffen wurde und nach hinten fiel.
Versagt. Kläglich versagt hatte er. Grays Rufen nach seiner Frau stach ihm in die Eingeweide wie eine brennende Klinge. Er hatte ihm versprochen, sie in Sicherheit zu bringen. Niemals zuvor hat er ein Versprechen nicht eingehalten.
Jeff raste zu Liz, ließ sich neben ihr auf die Knie fallen und beugte sich über sie. „Liz? Schau mich an!“ Himmel, da war eine Menge Blut auf ihr, in ihrem Gesicht. Die Montur war klebrig nass. Es konnte nicht alles von dem Kerl stammen, der noch Augenblicke zuvor auf sie geschossen hatte. Liz bekam keine Luft, rang um jeden einzelnen Atemzug. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in den sternenklaren Himmel. „Sieh mich an, verdammt!“ Doch Liz reagierte nicht.
„Jeff!“ Die Verzweiflung in Grays Stimme schürte auch die seine. „Wie schlimm ist es? … Jeff?“
„Es sieht nicht gut aus.“ Hektisch zerrte er an Liz’ Montur, machte kurzen Prozess mit dem Kombigurt, indem er ihn kurzerhand zerschnitt. Jeff nahm kaum wahr, dass der Kampf bereits vorüber war. Keinerlei Schüsse hallten mehr durch die Senke.
Banks sammelte mit seinen Leuten die Geiselnehmer ein, die noch am Leben waren, und stellte sie unter Bewachung. Die angeforderten Hubschrauber würden innerhalb weniger Minuten bei ihnen eintreffen, auch der mit dem medizinischen Personal an Bord.
Mit einem Ruck riss Jeff die blutgetränkte Jacke auseinander, um einen besseren Blick auf Liz’ Wunden zu bekommen. Kurz sah er zu seinem Partner, der sich ebenfalls neben Liz auf dem Boden niederließ. Joey zog schnell einen Behälter mit Verbandsmaterial aus seinem Rucksack und wandte sich der Wunde an Liz’ Bein zu.
„Liz?“ Noch immer atmete sie stoßweise, noch immer reagierte sie nicht auf seine Ansprache. Ihr Blick war wie versteinert gen Himmel gerichtet. „Sieh mich an! Hörst du? Sieh mich verdammt noch mal an!“, verlangte Jeff, während er Liz von der durchlöcherten Schutzweste zu befreien versuchte. Immer wieder wanderte sein Blick zu ihrem Antlitz,
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