Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
leicht an. „Nun komm schon! Lass mich nicht wieder so lange betteln. Der redet eh’ nicht.“
Liz zuckte die Schultern, beugte sich vor und riss den Ärmel des Mannes herunter.
„Warte!“ Unverfälschte Panik stand in den Augen des Gefangenen, glaubte er doch, sie würden ihn wirklich auf bestialische Weise umbringen wollen. Er zappelte und wand sich auf dem Boden wie eine Schlange. Doch es bereite Eddie keinerlei Mühe, ihn zu fixieren. „Warte, verdammte Scheiße! ET.“
„Verscheißern kannst du deine Oma.“ Wieder beugte Liz sich vor, hielt erst inne, als er lauthals brüllte: „Eddie. Eddie T. Mehr weiß ich nicht. Wirklich. Das ist alles, was ich weiß.“
„Der Kerl, der die Infos verkauft hat, nennt sich ET?“ Liz nahm sich Zeit, den Mann zu mustern. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Er war vollkommen fertig vor Angst. Dann schaute sie hoch und zum zweiten Gefangenen. Sofort fing der an, sich heftig gegen die beiden SEALs zu wehren, weil ihm plötzlich die ganze Aufmerksamkeit zuteil wurde. „Ich weiß auch nicht mehr. Ich schwöre es. ET.“
Nach einem kurzen Nicken von Liz ließen Eddie und seine Leute von den beiden Gefangenen ab und stellten sich in der Nähe der Frauen auf.
„Das war eine kluge Entscheidung, meine Freunde. Eine sehr kluge.“ Liz packte die Glasspritze zurück in das Etui. „Damit habt ihr nicht nur euch selbst ernsthafte Schmerzen und eine grauenhafte Quälerei erspart, sondern auch dem Reinigungstrupp einige Überstunden. Denn die hätten sie sicher schieben müssen, um eure Sauerei aufzuwischen.“
Ohne einen Blick zurück verließen sie die Zelle, Liz, Jennifer und die drei SEALs. Die massive Tür schloss sich hinter ihnen und die beiden Frauen zogen sich die Sturmhauben von den Köpfen, ehe sie die Verzerrer von ihren Kehlen entfernten.
„Das war Bestzeit, Jenny. Nicht mal zehn Minuten und die beiden haben gesungen wie Kanarienvögel.“ Liz griente munter vor sich hin, lief den Gang entlang und grüßte knapp den Soldaten, der ihr entgegenkam, um seine Wache wieder aufzunehmen.
„Ich hab doch gesagt, die hätten es uns schon vor Wochen machen lassen sollen. Aber auf mich hört ja keiner.“
„Wisst ihr, ihr habt euren Beruf verfehlt. Schauspielerei wäre passender gewesen. Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte da drinnen meine zur Schau getragene Leichenmine nicht mehr beibehalten können. Lass es ploppen, Kumpel!“, ahmte Eddie Jennifer nach und lachte. „Herrlich!“
„Sag mal, Chris, ist das da vorn nicht dein Wagen?“, wunderte sich Gray und wies mit dem Kopf auf den schwarzen Grand Cherokee, der drei Reihen weiter auf dem Parkplatz des Einkaufscenters stand. Er hatte doch gesagt, er würde die Einkäufe erledigen. Und wieso hatte Jennifer sich überhaupt so weit fahren lassen? Schließlich gab es ein kleines Geschäft knapp fünf Meilen vom Haus entfernt.
„Das ist wirklich meiner.“ Chris griff nach seinem Handy und rief im Haus an. Jeff meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
„Wo ist Terence?“
„Im Arbeitszimmer. Wieso? Willst’ ihn sprechen?“
„Wenn ihr im Haus seid, kannst du mir dann mal sagen, wieso mein Geländewagen auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters steht?“
„Das kann nicht sein! Terence und ich sitzen seit Stunden im Arbeitszimmer. Keiner hat das Haus verlassen und deinen Wagen hat erst recht keiner genommen.“
„Was ist mit Jennifer und Liz?“
„Die schlafen beide. War grad oben und habe nach ihnen gesehen.“
Gray ließ sich das Handy geben und fragte nun seinerseits: „Wie nah warst du an ihren Betten, um dich zu versichern, dass sie auch wirklich drin liegen?“
„Was soll denn das heißen? Reicht es nicht, wenn ich die Tür aufmache, ihre Körper unter den Decken sehe und wieder gehe?“
„Tu mir einen Gefallen und sieh noch mal nach. Und sieh genauer hin!“
„Ich habe zwar keine Ahnung, was das soll, aber ich tue dir gern den Gefallen“, meinte Jeff, während er die Stufen hochstieg und als erstes nach Liz sah. „Sollte sie deswegen aufwachen und mir die Hölle heiß machen, bist du dran, Gray!“
„Reg dich ab und sieh nach“, verlangte der von ihm und stieg aus dem Mercedes, um in der näheren Umgebung nach Liz und Jennifer Ausschau zu halten. Da hörte er seinen Bruder am anderen Ende laut fluchen und nach Terence brüllen.
„Sie ist weg“, kam es fassungslos durchs Handy. Kurze Stampfgeräusche waren zu hören. Dann: „Scheiße. Jennifer ist auch weg. Sie haben
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