Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
tatsächlich einem aus Fell bestehenden Ball.
Sowie Furball seinen Namen hörte, fing er laut an zu schnurren, rieb sich noch stärker an Grays Beinen und hinterließ eine deutliche Spur roter Haare auf der schwarzen Jeans. Dann lief er flink in die Küche und setzte sich mit erwartungsvoller Miene vor seinen leeren Fressnapf.
„Du hast Hunger, mein Freund, stimmt’s?“ Gray durchstöberte die Vorratsschränke in der Küche und fand eine große Packung Katzenfutter. Er füllte die leere Schüssel und stellte ihm noch frisches Wasser hin. Furball stürzte sich auf das Futter, als hätte er seit Tagen nichts zu fressen bekommen.
„Sieht so aus, als würde ich dich auch mitnehmen müssen, Furball“, seufzte Gray leise und ging mit Liz’ Rucksack ins Schlafzimmer. Mit einem kurzen, kräftigen Schütteln entleerte Gray diesen auf Liz’ Bett und sah nach, was sie vielleicht davon brauchen würde. Als er das Shirt mit der Aufschrift entdeckte, das er bereits bei der Dinnerparty an ihr gesehen hatte, schüttelte er grinsend den Kopf. Von wegen: VERPISS DICH! Diese kleine Furie würde von ihm Manieren beigebracht bekommen.
Gray sammelte verschiedene Toilettenartikel im Bad zusammen, brachte sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett, damit er sie später nicht vergaß. Neben Liz’ Handy landeten diverse andere Kleinigkeiten im Rucksack, die sie seiner Meinung nach gern bei sich haben würde.
Gray öffnete den kleinen, begehbaren Kleiderschrank und durchstöberte ihn nach halbwegs netter Kleidung. Doch fast all ihre Oberteile hatten einen Aufdruck, der sich mehr oder minder beleidigend an die Mitmenschen richtete. Wieder seufzte er, griff in den Stapel, zog wahllos mehrere Shirts heraus und legte sie aufs Bett. Es folgten einige Hosen und Liz’ Lederjacke. Rasch verstaute er alles in einer dunkelbraunen, ausgebeulten Tasche, die er nach kurzem Suchen unter dem Bett fand. Gray ließ seine Blicke schweifen und überlegte, ob er etwas vergessen haben könnte.
Unterwäsche! Sofort machte er sich auf die Suche danach und fand sie in einer alten, schwarzbraunen Kommode. Vorsichtig zog er ein knallrotes, mit Spitzen besetztes Höschen heraus und hielt es in die Höhe, um es in Augenschein zu nehmen. Zu gern würde er sie darin einmal zu Gesicht bekommen. Gray durchwühlte die Schublade nach dem passenden BH und wurde rasch fündig. Beides landete in der großen Tasche, nebst mehreren anderen, von ihm von allen Seiten begutachteten Teilen. Als Letztes zog er einen Badeanzug aus der Schublade, hielt ihn ebenfalls hoch und musterte ihn abschätzig.
Wenn sie schon in meinem Pool herumschwimmt, dann sollte sie ruhig etwas Netteres anziehen , überlegte er sich und kramte weiter, in der Hoffnung einen Zweiteiler zu finden.
„So ist’s recht!“, sprach er anerkennend zu sich selbst, nachdem er einen dunkelblauen, äußerst knappen Bikini fand. Zufrieden mit seiner Wahl stopfte er den Badeanzug wieder in die Schublade und schob diese zu. Dann schloss er den Reißverschluss der Tasche und holte die Transportbox für Liz’ Kater, die er im Kleiderschrank hatte stehen sehen.
Im Flur stellte er die Tasche und den Rucksack kurz ab, um Liz’ Kater einzupacken. Doch Furball roch den Braten.
Der Fremde in meinem Reich darf mich füttern, so oft er mag, von mir aus soll er mir das Fell kraulen, auch das geht vorüber! Aber wenn er meint, ich gehe freiwillig in die Box, da hat er sich geirrt, dachte Furball ganz sicher, denn er verkroch sich flink. Gray mochte noch so lieblich seinen Namen rufen und mit der angestaubten Futterpackung rascheln, der Kater blieb verschwunden. Denn die Box brachte Furball mit einem Tierarztbesuch in Verbindung, und das wusste der Kater zu verhindern.
Gray kroch einige Zeit lang auf allen Vieren durch die Wohnung, spähte unter Bett und Sofa, lugte in alle Ecken, um sich ein wenig später ratlos am Schädel zu kratzen. Die Zeit verging und Chris meldete sich fragend am Telefon. „Mäuse fängt man bekanntlich mit Speck und Katzen mit Mäusen oder so ähnlich. Ich warte so lange, Alter!“, gab sich Chris geduldig.
Hast Recht , sagte sich Gray und plünderte Liz’ magere Vorräte. „Na, mein Freund“, versuchte Gray den Kater gütlich zu stimmen, „ist das nichts für dich? Das riecht doch lecker, hmmm!“ Gray stellte ein Tellerchen mit Thunfisch-Stückchen, Katzenfutter aus der Dose und noch anderen Raffinessen auf den Boden und ging in Lauerposition. „Komm, mein Guter, mach’s nicht so
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