Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
Persönliches. In Gray brodelte es schon eine ganze Weile, Jeff spürte es. Er musste nur noch an der richtigen Stelle ansetzen und Gray würde in die Luft gehen wie ein Knallfrosch.
„Wirklich nett, die Kleine! Und sie hat einen ausgesprochen süßen Hintern. Wo hast du sie denn kennengelernt? Dann könnte ich mich dort auch mal umsehen“, erkundigte sich Jeff mit offenkundig falscher Freundlichkeit. Schlagartig verstärkte sich Grays innere Anspannung um ein Vielfaches. Seine Muskeln, sein ganzer Körper fühlte sich an wie ein überspanntes Gummiband kurz vor dem Zerreißen. Als er sich Jeff wieder zuwandte, war der Ausdruck seines Gesichts bar jeglichen Gefühls und stand im krassen Gegensatz zu seiner körperlichen Verfassung. Nur der finstere Blick, der Jeff traf, ließ darauf schließen, dass er nicht so gelassen war, wie es auf den ersten Blick schien.
„Ich warne dich! Lass die Finger von ihr!“ Dann öffnete er die Tür etwas weiter, trat beiseite und gab Jeff den Weg ins Haus frei.
„Nicht doch!“ Ein höhnisches Lächeln hob Jeffs Mundwinkel an. „Was denkst du von mir? Ich werde dir doch nicht dein Spielzeug wegnehmen“, beruhigte er ihn. Jeff streifte die Träger seines Rucksacks von den Schultern und ließ ihn achtlos neben der Garderobe zu Boden fallen. Er blickte seinem Bruder direkt in die grauen Augen, die seinen eigenen so ähnlich waren. „Ist ein läppisches ‚Ich warne dich!‘ alles, was du zu bieten hast?“
„Diese eine Warnung ist alles, was du bekommen wirst.“
„Wenn du meinst…“
„Sonst wirst du mich kennenlernen!“, meinte Gray vollkommen beherrscht, wandte Jeff den Rücken zu und ging in die Küche. Er sah nicht mehr, wie sich der herausfordernde Ausdruck in den Augen seines Bruders in einen wehmütigen verwandelte. Und er hörte auch nicht das leise gemurmelte: „Genau das ist es doch, was ich will.“
Von der Küche aus, durch das deckenhohe Fenster hindurch, beobachtete Gray missmutig seinen Bruder. Nachdem der Chris und Jennifer begrüßt hatte, setzte er sich zu ihnen an den Tisch und fing an mit ihnen zu plaudern wie mit alten Bekannten. An Jennifer schien er keinerlei Interesse zu haben, da er sich zwar freundlich mit ihr unterhielt, aber mehr auch nicht.
Beim bloßen Gedanken an die Kampfansage, die er in Bezug auf Liz erhielt, schlängelte sich heftige Eifersucht durch Grays Gedärme und krampfte diese zusammen. Er unterdrückte den Drang, Jeff mit einem gut positionierten Tritt in den Hintern vor die Tür zu befördern. Sein Bruder würde keine Gelegenheit für ein näheres Kennenlernen bekommen, dafür würde er schon sorgen. Liz gehörte ihm!
Gray beobachtete Furball, der den Neuankömmling erst neugierig begutachtete und kurz darauf mit einer Pfote nach ihm schlug. Augenscheinlich gab es da neben Chris noch einen weiteren Verbündeten, der ihm zur Seite stand.
„Du bist aber ein garstiger, kleiner Kerl, ganz das Herrchen“, beschwerte sich Jeff und zog schnell die Hand zurück, mit der er das Tier hatte streicheln wollen.
„Das ist Liz’ Kater“, erklärte Gray. Im Geiste dankte er dem Fellknäuel für seine Reaktion und gesellte sich, mit einer zusätzlichen Tasse für Jeff in der Hand, wieder zu den anderen. Nachdem er sich auf seinen Platz setzte, sprang Furball mit einem Satz auf seinen Schoß, ganz so, als wolle er demonstrieren, wem er seine Loyalität zollte. Schnurrend schmiegte er sich an Gray und wurde zur Belohnung gestreichelt.
„Der haart ganz schön, nicht?“, wandte sich Jeff an Gray. „Nicht, dass am Ende deine Garderobe leidet.“ Der hämische Unterton in Jeffs Stimme entging Gray nicht. Dessen ungeachtet strich sich Gray mit der Hand über Hemd und Hose. Ich werd’ nachher schauen, ob ich drinnen eine Bürste finde, versuchte Gray Herr der Lage, na ja, eher Herr der Haare zu werden.
Liz tauchte in der Tür auf, ihre Lederjacke in der Hand und schaute mit fragend hochgezogenen Brauen zu Gray. „Ich darf doch? … Jetzt?“ Sein bestätigendes Nicken wurde mit einem glücklichen Lächeln belohnt. „Kommst du mit, Jenny?“
„Wohin?“
„’Ne kleine Spritztour machen, mit Jeffs Motorrad.“
„Aber sicher doch!“ Die Aussicht auf eine kurzzeitige Entlassung in die Freiheit ließ sie mit einem Satz vom Stuhl aufspringen und auf die Tür zulaufen. Abrupt blieb sie dann jedoch stehen und drehte sich zu Chris um. „Hast du was dagegen?“ Sein leises Lachen reichte ihr als Einverständnis aus. Wie er zur
Weitere Kostenlose Bücher