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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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für dieses Problem zu finden. Ich wusste aber auch, dass es ihr nicht möglich sein würde, einfallsreich genug zu sein, um mich umzustimmen. Schließlich wollte ich auf keinen Fall, dass sie sich in Gefahr begab und vielleicht sogar verletzt wurde.
    »Ich bin die Einzige, die weiß, wie er aussieht«, erklärte sie.
    Okay, da hatte sie recht. »Wo ist dein Jahrbuch?«, fragte ich.
    Sie grinste zufrieden. »Ich bin erst seit diesem Jahr auf der Coronado. Schon vergessen? Und er ist in einer höheren Klasse. Ich habe kein Jahrbuch mit seinem Bild.«
    »Dann fragen wir Mindy«, entgegnete ich. »Sie wird doch sicher die alten Ausgaben der Schülerzeitung aufheben. Vermutlich gibt es da irgendwo ein Bild von ihm.«
    Allie verschränkte die Arme und starrte mich erneut finster an. »Vielleicht«, meinte sie. »Aber Mindy übernachtet heute bei ihrem Vater.«
    Ich seufzte.
    »Bitte, Mami! Du wirst ihn an den Dämonen erkennen, falls es schon zu spät ist. Aber wenn er den Ring noch nicht trägt? Ich mag den Kerl zwar nicht, aber wir können trotzdem nicht zulassen, dass er von Andramelechs fiesen Typen umgebracht wird.«
    »Ich hoffe, dass er den Ring nicht anzieht, so dass es gar keine fiesen Typen geben wird.«
    »Aber dann wirst du garantiert nicht wissen, wer von den Jungs Tyrone ist. In dieser Gasse könnten schließlich total viele Typen abhängen.«
    Verdammter Mist! Sie hatte recht. »Dann bleibst du aber im Auto«, sagte ich. »Verstanden? Ganz egal, was passiert – du bleibst im Auto. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt, junge Dame?«
    Allie vibrierte beinahe vor Aufregung, als sie nickte und mir versicherte, dass sie alles hundertprozentig verstanden hätte.
    »Wir schleichen uns später aus dem Haus. In der Zwischenzeit kannst du mir dabei helfen, einige der Waffen vom Speicher herunterzuholen«, schlug ich vor.
    Diese Aufgabe stellte sich als sehr viel leichter heraus als gedacht. Stuart verließ nämlich kein einziges Mal sein Arbeitszimmer. Das Warten hingegen fiel uns beiden schwer. Allie war derart nervös, dass ich schon befürchtete, sie könnte durchdrehen, ehe wir es aus der Tür schafften. Auch meine Nerven waren angespannt, vor allem, da ich mich entschlossen hatte, dass diese ganze Aktion wichtig genug war, um gegen meinen Entschluss, David nicht mehr zu sehen, zu verstoßen. Als ich David anrief, ging er jedoch nicht ans Telefon, was mich noch nervöser machte.
    Endlich war es im ganzen Haus still. Ich schlüpfte aus dem Bett und schlich zu Allies Tür. Dort klopfte ich. Sie riss die Tür augenblicklich auf. Ihre Miene spiegelte Anspannung und Aufregung wider.
    »Leise«, flüsterte ich, auch wenn diese Aufforderung im Grunde sinnlos war. Unser Garagentor würde genug Lärm machen, um im schlimmsten Fall das ganze Haus zu wecken.
    Während das Tor aufging, warteten wir in der Küche und lauschten, ob sich irgendetwas im Haus regte. Zum Glück blieb es still. »Okay, sagte ich. Dann mal los.«
    Die Fahrt zu dem Nachtclub verlief ereignislos. Auch die Gasse sah ziemlich uninteressant und verlassen aus. Anstatt dort Gruppen von Jugendlichen vorzufinden, entdeckten wir niemand bei den Mülltonnen – nicht einmal einen Obdachlosen. Ich warf Allie einen fragenden Blick zu, doch sie zuckte nur mit den Achseln. »Angeblich soll es hier stattfinden. Mehr weiß ich auch nicht – ehrlich.«
    Ich fuhr mit dem Minivan an den Bordstein und parkte so, dass wir uns etwa fünfzehn Meter von der Hintertür des Clubs entfernt befanden. Dann schaltete ich den Motor und die Lichter aus. Im selben Moment öffnete sich die Tür, und ich konnte einen schwarzblauen Schimmer erkennen. Zwei Gestalten traten heraus. Allie lehnte sich nach vorn und hielt sich mit den Händen am Armaturenbrett fest, um einen besseren Blick zu haben.
    »Das ist er«, sagte sie aufgeregt und zeigte auf einen stämmigen Teenager. Er sprach mit einem großen, schlanken Typen, der auffallend bleich war. Obwohl ich mir den Burschen genau ansah, konnte ich aus der Ferne nicht eindeutig ausmachen, ob es sich um einen Menschen oder einen Dämon handelte. Das gehört übrigens zu den dämonischen Verschleierungstaktiken, die meinen Job manchmal ziemlich schwierig machen.
    Tyrone zog etwas aus seiner Tasche und zeigte es dem Dürren.
    »Das muss der Ring sein«, sagte ich zu Allie und nahm mein Stilett. Ich hatte noch zwei Messer an meinem Körper versteckt. Die Armbrust ließ ich im Wagen. Falls keine Dämonen auftauchten, würde es

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