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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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zu untersuchen. Sie sollte herausfinden, ob die Mitglieder tatsächlich Andramelech huldigten.«
    »Und?«
    »Ihren Berichten zufolge war der Dämon wirklich aktiv. Er versuchte eine Armee aus Dämonen und menschlichen Gefolgsleuten zusammenzubringen. Die Jägerin traf auf einige seiner Günstlinge – Dämonen in menschlicher Gestalt – und löschte sie aus.«
    All das war zwar neu für mich, klang aber logisch. Vor sieben Jahren war Allie gerade in die zweite Klasse gekommen, und ich hatte mich fast ausschließlich damit beschäftigt, meine Tochter dazu zu bringen, ihr Zimmer aufzuräumen und ihre Hausaufgaben zu machen. Ein Dämon, der durch die Welt tobte und Sekten für sich arbeiten ließ, stand damals auf meiner Prioritätenliste nicht gerade ganz oben. Ehrlich gesagt, hatten sich zu jener Zeit gar keine Dämonen auf meiner Liste befunden.
    »Und dann?«
    »Anscheinend hat sich diese Sekte weiter ausgebreitet und überall auf der Welt Einfluss gewonnen – einschließlich den USA. Nadia Aiken kam deshalb auch hierher, während andere Jäger in Europa suchten. Sie entdeckte Sekten in San Francisco, in New Orleans, New York und Florida.«
    »Gütiger Himmel«, meinte ich. »Konnte sie denn etwas dagegen tun?«
    »Ihr letzter Bericht war ziemlich kryptisch. Sie hatte offenbar einen alimentatore kontaktiert, der ihr vielleicht Hilfe anbieten konnte. Allerdings teilte sie der Forza nie mit, um wen es sich handelte, und sie informierte auch ihren offiziellen alimentatore nicht darüber.«
    »Und?«
    »Wir wissen nicht, was weiter geschah«, gab er zu und legte die Papiere beiseite.
    Ich lehnte mich frustriert zurück. »Das ist schon alles?«
    »Nein, Kate. Das ist noch nicht alles. Wir mögen zwar nicht wissen, was sie getan hat, aber wir wissen, dass sich die Sekten aufzulösen begannen. Einige der Mitglieder wurden später von der Forza befragt. Sie erklärten, dass es einen Moment gegeben habe, wo sie das Gefühl gehabt hätten, etwas sei auf einmal gebrochen – beinahe so, als wäre die Fessel, die sie an Andramelech band, von einer Minute auf die nächste gerissen. Viele der Sektenmitglieder haben sich danach der Kirche zugewandt. Einige jedoch versuchten erneut, den Dämon zu rufen.«
    »Aber es gelang ihnen nicht.«
    »Nein«, antwortete er und schüttelte den Kopf. »Es gelang ihnen nicht.«
    »Andramelechs Fesseln«, murmelte ich. »Davon hat auch der Dämon am Strand gesprochen.« Ich sah Father Ben nachdenklich an. »Vor sieben Jahren war er also noch in Freiheit, wahrscheinlich sogar im Körper eines Menschen. Er lief hier auf der Erde herum und suchte sich eine Gefolgschaft. Er zog also das übliche Dämonen-Ding durch. Aber irgendjemandem gelang es, ihn gefangen zu setzen, und die Macht, die er über die Mitglieder dieser Sekten besaß, war damit gebrochen. Stimmt das?«
    »Soweit wir wissen, schon.«
    »Also – wer hat ihn damals gefangen genommen? Diese Nadia?«
    »Das nehmen wir jedenfalls an. Aber wir wissen es nicht sicher.«
    »Ist sie tot?« Es hätte mir einen Stich versetzt, zu erfahren, dass diese mutige Jägerin, die ich nie kennengelernt hatte, nicht mehr am Leben war.
    »Das wissen wir leider auch nicht. Padre Corletti zufolge hat sie vor fünf Jahren jeglichen Kontakt zur Forza eingestellt. Er glaubt, dass ihre Versuche, Andramelech in eine Falle zu locken, sie möglicherweise das Leben gekostet haben könnten.«
    »Und was glauben Sie?«, wollte ich wissen.
    Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Vielleicht liegt es an meiner Naivität. Oder an der Tatsache, dass ich den Gedanken nicht ertragen könnte, wenn Ihnen etwas zustoßen würde – jedenfalls möchte ich glauben, dass Ms. Aiken noch am Leben ist.«
    »Wenn sie lebt, stellt sich allerdings die Frage, wo sie sich versteckt hält.«
    Father Ben sah mich mit ernsten Augen an. »Wir sprechen hier von einem Kanzler der Hölle. Sie hatte es zu ihrer Aufgabe gemacht, die Armee, die er zusammengestellt hat, zu zerstören. Es ist ja nur eine Vermutung, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass sie schreckliche Angst hat und alles tut, um nicht gefunden zu werden.«

 
    »Aber wovor sollte sie Angst haben?«, fragte Laura, nachdem ich ihr von meiner Unterhaltung mit Father Ben erzählt hatte. »Falls dieser Andra-Dämon inzwischen in Fesseln liegt, müsste sich Nadia doch gar nicht mehr vor ihm fürchten. Oder verstehe ich da etwas falsch?«
    »Ehrlich gesagt, habe ich das auch nicht ganz kapiert«, gab ich zu, während ich auf der

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