Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
Vom Netzwerk:
– na ja, außer vielleicht dem Mord an Eric und den Dämonen.
    Timmy und ich arbeiteten uns ziemlich schnell durch die Liste. Mir blieb noch eine gute Stunde Zeit, ehe die Spielgruppe eintraf. Erstaunlicherweise waren sowohl das Wohnzimmer als auch das Kinderzimmer sauber genug, um Leute zu empfangen.
    Es gibt wirklich immer wieder Wunder, und so saß ich gemeinsam mit meinem Sohn auf dem Boden im Wohnzimmer und spielte mit seinen Duplosteinen, während wir auf die anderen Kinder und Mütter warteten.
    Diese Atempause dauerte eine Viertelstunde, ehe Timmy begann, mich um Essen anzubetteln. Es blieb mir nichts anderes übrig, als aufzustehen und ihm ein Schälchen mit Trauben und ein paar Apfelschnitzen fertig zu machen, um ihn dann damit zurück ins Wohnzimmer und zu Eddie zu schicken. Während er das Obst verputzte, begann ich mehr Früchte zu waschen und aufzuschneiden, um sie dekorativ auf einem Teller anzurichten. Laura hatte mir versprochen, später einige ihrer berühmten Chocolate-Chip-Cookies vorbeizubringen, aber ich wollte zur Abwechslung einmal den Eindruck erwecken, dass es bei mir auch Gesundes zu essen gab.
    Gerade lehnte ich mich gegen das Spülbecken und fischte ein paar Trauben heraus, als ich ein Kratzen am Fenster hörte. Es war nur ein schwaches Geräusch, als ob ein paar Äste gegen das Haus schlagen würden. Sofort war ich in Alarmbereitschaft. Das Geräusch kam aus der Frühstücksecke. Mir war klar, dass das Panoramafenster dort einem entschlossenen Dämon niemals standhalten würde.
    Ich hatte mir vor Kurzem einen ganzen Packen Eispickel gekauft, die gerade im Sonderangebot gewesen waren. Nun holte ich einen aus einer der kindersicheren Küchenschubladen heraus. Vorsichtig schlich ich zum Fenster, wobei ich mich gegen die Wand drückte. Auf diese Weise sah man mich hoffentlich nicht.
    Ich erstarrte.
    Da war wieder dieses Geräusch. Diesmal klang es lauter.
    Vorsichtig lugte ich aus dem Fenster. Mein ganzer Körper erwartete jeden Augenblick das Zerbersten von Glas, falls ein Dämon durch die Scheibe kam.
    Nichts.
    Mist.
    Ich blieb eine Weile stehen und überlegte, was ich tun sollte. Davids Warnung hallte unheimlich in meinen Ohren wider. Eigentlich gab es nichts zu überlegen. Falls dort draußen wirklich ein Dämon war, musste ich dieses Problem auf der Stelle beseitigen. Denn wenn ich das nicht tat und Mr. Höllenhund beschloss, während Timmys Spielgruppe ins Haus einzudringen… Nun – das würde sicher nicht zum Erfolg unseres Treffens beitragen.
    Das Panoramafenster in der Frühstücksecke liegt nicht mit Blick nach hinten auf unseren Garten, sondern an einer Seite unseres Hauses mit Blick auf den Nachbargarten und den Nachbarzaun. Da man diese Außenwand des Hauses nicht von unserem Garten aus erreichen kann, schlich ich leise ins Wohnzimmer, um Eddie Bescheid zu geben und dann durch die Haustür nach draußen zu schlüpfen.
    »Pass auf Timmy auf«, sagte ich zu ihm. »Weiche nicht von seiner Seite.« Den zweiten Satz sprach ich besonders eindringlich und warf ihm dabei einen bedeutsamen Blick zu. Zum Glück verstand Eddie sogleich, worum es ging.
    »Willst du die Mülltonne von der Straße hereinholen, Mädchen?«
    »So in etwa«, sagte ich.
    »Brauchst du Hilfe?«
    Ich zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »Du kannst bei ihm bleiben«, erwiderte ich und zeigte auf Timmy. »Schließlich ist es nicht mehr deine Aufgabe, dich um den Müll zu kümmern – oder?«
    Er lehnte sich lässig im Sessel zurück. »Da hast du recht«, sagte er, nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. »Stürz dich auf sie mit Gebrüll, Löwin!«
    Ich rollte mit den Augen und ging zur Haustür. Leise öffnete ich sie und glitt hinaus. Dann schlich ich um das Haus in Richtung des Panoramafensters und der Büsche, die darunter wuchsen. Von der Ecke des Hauses aus direkt neben dem Garagentor konnte ich sehen, dass der Eindringling noch da war. Die Büsche bewegten sich eindeutig. Das war nicht der Wind, der sie hin- und herwanken ließ, sondern es bedeutete, dass wir entweder einen Dämon hatten oder eine Familie frecher Waschbären hier eingezogen war.
    Ich war mir allerdings ziemlich sicher, dass es sich um einen Dämon handeln musste.
    Ganz langsam schlich ich am Haus entlang, bis ich mich nur noch wenige Zentimeter von den Büschen entfernt befand. Ich konnte nicht erkennen, wer sich dort versteckte, denn das Blätterwerk war sehr dicht. Nichts regte sich mehr. Der Dämon wusste wohl, dass

Weitere Kostenlose Bücher