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Wie angelt man sich einen Earl

Wie angelt man sich einen Earl

Titel: Wie angelt man sich einen Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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noch in seine Psyche eindringen, obwohl ihn Frustration und ungewohnte Emotionen bereits auseinanderzureißen drohten?
    „Verschwende nicht deine Zeit damit, dir traurige Geschichten auszudenken, nur um mich erträglicher aussehen zu lassen“, riet er ihr brüsker als beabsichtigt. „Ich habe dich gewarnt, dass dies kein Märchen mit Happy End ist, Angel. Kein Kuss der Welt wird mich in ‚Prince Charming‘ verwandeln.“
    „Schon klar.“ Sein rüder Ton schien sie nicht im Mindesten zu stören, was Rafe nur noch mehr irritierte. „Vielleicht sollten wir wirklich mal über deine obsessive Neigung zu Märchen reden. Liest du sie etwa nachts heimlich, weil du dauernd daraus zitierst? Muss ich mich vorsehen, wenn ich im Haus glänzende rote Äpfel finde?“
    Anstatt zu lachen oder irgendetwas Witziges zu entgegnen, schien Rafe kurz vor einer Explosion zu stehen. Und genauso fühlte es sich für ihn auch an. Er wollte Angel endlich ganz zu seiner Frau machen, um sich und ihr die Erleichterung zu verschaffen, nach der sie sich beide verzehrten, dessen war er sich absolut sicher. Schluss mit dem albernen Katz- und Maus-Spiel!
    „Danke, dass du dich herbemüht hast, um mir und dem Bauteam deine Mitarbeit anzubieten“, brachte er sarkastisch hervor. „Nein, sag nichts!“, hielt er sie zurück, als sie den Mund öffnete, um ihm zu antworten. „Es sei denn, du willst mich in dein Bett einladen. Das ist das Einzige, was ich im Moment von dir hören will.“
    Etwas wie Schock oder Furcht flackerte in ihren klaren blauen Augen auf, bevor sich der Blick verdunkelte. Plötzlich wirkte sie ziemlich kleinlaut und verletzlich, ganz anders als die Angel, die er kannte. „Ich kann nicht …“, flüsterte sie und senkte den Kopf. „Ich weiß auch nicht, warum, aber ich kann einfach nicht.“
    Rafe schloss kurz die Augen, dann legte er sanft einen Finger unter ihr Kinn und zwang seine Frau, ihn anzusehen. „Wovor hast du Angst?“, fragte er ruhig. „Du weißt doch, dass die Chemie zwischen uns stimmt und ich dich dazu bringen kann, vor Lust zu vergehen.“
    Verblüfft über seine unerwartete Direktheit keuchte Angel kurz auf und kaschierte ihren Schock mit einem unsicheren Lachen. „Ich … ich muss gehen“, stammelte sie, trat von ihm zurück und brach damit den Bann, der sie beide für einen Augenblick gefangen gehalten hatte.
    Rafe spürte ein Verlustgefühl, das ihn ärgerte. Noch ehe er etwas sagen konnte, wandte Angel sich ab und wollte davonstöckeln. Doch dank ihrer absurd hohen Absätze schaffte sie kaum zwei Meter, dann strauchelte sie. Ohne nachzudenken, streckte er die Hand aus, ergriff ihren Unterarm und wirbelte sie herum, sodass sie ziemlich unsanft gegen seine Brust prallte. Einen Herzschlag lang schauten sie sich stumm in die Augen, dann hob Rafe sie vom Boden auf und marschierte einfach los in Richtung Haupteingang. Mit jedem Schritt fiel ihm das Atmen schwerer, obwohl Angel leicht wie eine Feder war. Als er seine Frau über die Schwelle von Pembrokes Manor trug, ließ ihn die Symbolik dieser Geste heftig schlucken.
    Gleichzeitig brachte sie ihn aber auch wieder zu Verstand. Was Angel und ihn verband, war keine Liebesheirat, sondern ein geschäftlicher Deal, das durfte er nie vergessen. Zögernd setzte er sie in der großen Halle wieder ab. Er tat es langsam … sehr langsam. Und wenn ihr nicht verborgen blieb, wie groß sein Verlangen nach ihr war, als sie an ihm hinunterglitt, war es schließlich nicht seine Schuld, oder?
    Angel schwankte leicht und trat einen Schritt zurück. Ihre Augen waren weit geöffnet. Für Rafe sah es so aus, als fürchte sie sich vor ihm.
    „Wir sehen uns beim Dinner“, sagte er rau. „In der Zwischenzeit überlegst du dir, was du wirklich willst. Denn wenn du weiter so mit dem Feuer spielst, wirst du uns beide verbrennen …“
    Damit wandte er sich abrupt um und wollte das Haus wieder verlassen. Er blieb auch nicht stehen, als er glaubte, seinen Namen zu hören. Denn das war sicher nur eine Halluzination, die seiner sehnsüchtigen Fantasie entsprang.
    „Rafe … bitte!“
    Das bildete er sich unmöglich ein. Aber war es wirklich klug, zu bleiben, selbst wenn er sich nicht täuschte? Langsam drehte er sich um. „Keine Spielchen mehr, Angel. Ich habe versprochen zu warten und halte mich daran. Aber …“
    „Das ist kein Spiel.“ Ihre Stimme schwankte ein wenig, doch die Aufrichtigkeit in ihren klaren blauen Augen war echt, daran hatte er keinen Zweifel. Insbesondere

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