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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein schweres Los als Witwer ein wenig zu erleichtern, sollte ihm dies Bezahlung genug sein. Zu
    guter Letzt verlieh er noch seiner Hoffnung Ausdruck, daß Annie ihn genauso gut bekochen würde,
    wie sie ihn bevormundete.
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    11. Kapitel
    Das Leben als Dienerin war leicht zu ertragen, wenn man einen Herrn hatte, der barmherzig und
    großmütig genug war, einen beträchtlichen Teil seiner begrenzten Mittel zu opfern, um einem
    Angestellten und einer mißhandelten Vertragsarbeiterin zu helfen, fand Shemaine. Sie war der
    Meinung, daß sie sich unendlich glücklich schätzen konnte, von einem solchen Mann gekauft worden
    zu sein.
    Schon bald nach ihrer Rückkehr in die Hütte am Fluß trug Gage seinen schlummernden Sohn in
    dessen Schlafzimmer. Als er in den großen Raum zurückkehrte, erwartete seine Dienerin ihn mit
    einem strahlenden Lächeln. Verzaubert von den leuchtendgrünen Augen, legte Gage erwartungsvoll
    den Kopf schräg.
    »Wolltest du etwas von mir, Shemaine?«
    »Jawohl, Mr. Thornton«, antwortete sie mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken. »Ich verspüre den
    dringenden Wunsch, Ihnen dafür zu danken, daß Sie Annie helfen. Die Arbeit bei den Tates wird eine
    große Erleichterung für sie sein, nach dem, was sie bei Mr. Myers erlebt hat.«
    Obwohl die Weichheit ihrer Stimme ein heißes Beben durch seine Sinne sandte, versuchte Gage, sich
    von ihrem betörenden Zauber zu befreien. Er durfte nicht zulassen, daß sein Ton irgendwelche
    falschen Hoffnungen in ihr weckte. Er hatte nicht die Absicht, Annie in seinem Haus aufzunehmen.
    »Ich muß dir allerdings sagen, Shemaine, daß ich Annie, sobald sie den Tates nicht länger von Nutzen
    sein kann, wieder verkaufen muß, um mein Geld zurückzubekommen. Sie wird nicht hier bei uns
    leben.«
    »Das weiß ich, Mr. Thornton«, versicherte Shemaine ihm leise, »aber ich vertraue fest darauf, daß Sie
    einen weit würdigeren Herrn
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    für sie finden werden, als Mr. Myers einer ist. Ja wirklich, in der kurzen Zeit, die ich nun hier bin, bin ich zu der Ansicht gelangt, daß Sie ein überaus ehrenwerter Mann sind. In der Tat, Sir, ich wüßte keinen anderen Mann, den ich in diesem Augenblick mehr bewundere als Sie.«
    Gage hatte Mühe, sich daran zu hindern, mehr in ihre Worte hineinzudeuten, als sie wirklich hatte
    sagen wollen. Das Wort bewundern konnte tausend Dinge bedeuten, allesamt positiv, gewiß, aber es wäre töricht von ihm gewesen, zuviel für selbstverständlich zu nehmen. Er war immer noch ihr Herr und sie seine Dienerin.
    Da ihm die Worte fehlten, ging er eilig an ihr vorbei, denn er wußte, daß er keinen Augenblick länger
    in der Hütte bleiben durfte, sonst würde er in Versuchung kommen, ein anderes Thema anzuschneiden.
    Und das Thema, das er im Sinn hatte, bedurfte einer gründlicheren Unterredung, als seine Zeit es im
    Augenblick zuließ. »Ich gehe jetzt besser in die Werkstatt, um festzustellen, wie weit die Männer
    inzwischen gekommen sind.«
    Sein hastiger Aufbruch überraschte Shemaine, aber sie führte sein Verhalten auf seine Ungeduld
    zurück, sich wieder seiner Arbeit widmen zu können. Also machte sie sich nun ebenfalls daran, die
    Dinge zu erledigen, die am Morgen liegengeblieben waren. Nachdem sie das Haus aufgeräumt hatte,
    erhitzte sie mehrere Eisen über dem Feuer und machte sich daran, die gewaschenen Kleidungsstücke
    zu plätten. Es verschaffte ihr eine seltsame Befriedigung, die feineren Hemden ihres Herrn unter ihrer Hand sich glätten zu sehen, und sie ging mit äußerster Sorgfalt zu Werke, um den schönen Stücken gerecht zu werden. Es war hübsch, sich vorzustellen, wie gut Gage Thornton in ordentlich geplätteten,
    weißen Hemden aussehen würde, statt in den zerknitterten Hemden aus grober Wolle, die er bisher
    getragen hatte. Ein schöner Rock mit dazu passenden Hosen würde ihre Wirkung gewiß noch
    vergrößern, aber sie hatte keinerlei Zweifel, daß es letztendlich der Mann selbst wäre, der die Hemden zieren würde. In einem Anfall von Frivolität stellte sie sich vor, wie sie mit ihrem reichgewandeten Herrn ein Menuett tanzte, so wie sie es viele Male mit Maurice getan hatte. In ihrer Phantasie war
    Gages Tanz ebenso anmutig, wie
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    sein Benehmen höflich und aufmerksam war; ja, er stellte sogar Maurice in den Schatten, der in allen
    gesellschaftlichen Feinheiten die sorgfältigste Unterweisung erhalten hatte. Jedesmal, wenn Gage in
    ihre Nähe kam, sah sie in seinen Augen ein Versprechen, das sie in

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