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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

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bernsteinbraunen Augen, viel zu gut, als daß ich ihm widerstehen
    könnte.«
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    »Wollen Sie ihm denn widerstehen?«
    »Nein, niemals. Selbst in Gegenwart anderer sehne ich mich nach seiner Berührung.«
    Gage ließ die Hände zärtlich über ihre Arme gleiten. »Wird meine Berührung Ihnen denn genügen,
    Madam?«
    »Nur bis wir wieder in unser Bett zurückkehren können und ich den Mann meiner Träume wieder in
    den Armen halte.«
    »Dann können wir sofort aufbrechen, meine Liebste«, schlug Gage vor, der diesen Gedanken durchaus
    faszinierend fand. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß hier irgend etwas passiert, das auch nur
    annähernd so verlockend sein könnte wie das, von dem du gesprochen hast.«
    »Wenn wir jetzt gingen, wären dein Vater und Mrs. McGee noch auf«, wandte Shemaine
    vernünftigerweise ein. »Sie würden sich gewiß fragen, was uns so früh nach Hause geführt hat, und
    zweifellos darüber reden wollen. Ob hier oder dort, wir müßten in jedem Fall eine Verzögerung in
    Kauf nehmen. Außerdem erwartet Annie gewiß, daß wir bleiben und ihr Glück teilen.«
    Gage fügte sich klaglos der Entscheidung seiner Frau. »Wie Sie wünschen, Mylady. Wollen wir zu
    Fuß zur Taverne gehen, oder soll ich die Kutsche vorfahren?«
    »Ich denke, wir können zu Fuß gehen«, erwiderte Shemaine und drehte sich mit einem koketten
    Lächeln zu ihm um. »Es kommt nicht oft vor, daß ich gemächlich durch die Straßen schlendern und all
    die Frauen beobachten kann, die dich mit offenem Mund anstarren.«
    »Das liegt nur daran, daß ich dich unbedingt vor all den Männern im Weiler geheimhalten will«,
    konterte Gage. »Wenn sie dich angaffen, schwillt mir der Kamm.«
    »Das ist nicht nötig, mein Liebster, denn ich habe nur Augen für dich.«
    Galant bot Gage ihr einen Arm an und führte sie zum Gasthaus. Sie waren so aufeinander konzentriert,
    daß sie Alma Pettycomb kaum bemerkten, bis sie sie und den Mann neben ihr fast erreicht hatten.
    Ausnahmsweise einmal schien die Matrone sich mehr mit ihren eigenen Angelegenheiten zu
    beschäftigen als mit denen ande—
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    rer. Sie krakeelte vor sich hin und zappelte vor Ungeduld, während ihr Mann, der mit unbewegtem
    Gesicht neben ihr herging, ihre gedämpften Nörgeleien offensichtlich ignorierte.
    »Ich habe es dir doch gesagt, Sidney! Ich möchte zum Hafen runter, um mir das neue Schiff
    anzusehen, das gerade eingelaufen ist!« Als sie keine Antwort bekam, zog sie gereizt an seinem
    Mantelärmel. »Hast du mich gehört, Sidney?«
    »Es dürfte wohl unmöglich sein, dich nicht zu hören«, erwiderte er schroff.
    »Und?!«
    »Ich will mein Abendessen, Frau! Und damit ist der Fall erledigt! Ich habe es satt, daß du dich überall herumtreibst und deine lange Nase in die Angelegenheiten sämtlicher Leute hier in der Gegend steckst. Ich habe beschlossen, daß du dein Benehmen in Zukunft gründlich ändern wirst, oder du wirst
    es mit mir zu tun bekommen. Colby Ferris ist ein Freund von mir, und ich habe mich dafür geschämt,
    daß du die Frechheit hattest, einen unbedeutenden Streit, den er mit dieser Kröte Samuel Myers hatte,
    derart aufzubauschen. Nur deinetwegen konnte ich mich nicht dazu überwinden, an seiner Hochzeit
    teilzunehmen. Erst muß ich versuchen, wieder ein wenig Ordnung in mein eigenes Haus zu bringen.
    Ich bin ein gottesfürchtiger Mann, Madam, aber ich möchte dir ein für allemal klarmachen, daß es ein
    furchtbares Unheil gibt, wenn du von jetzt an nicht den Mund hältst. Und falls du glaubst, es wäre mir nicht ernst mit dem, was ich sage, dann darfst du durchaus damit rechnen, daß dein Hintern mit einer Rute Bekanntschaft macht.«
    Alma keuchte empört auf. »Das würdest du nicht wagen!«
    Sidney Pettycomb wandte leicht den Kopf zur Seite und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen
    durchdringend an. »Ich stehe zu meinem Wort, Madam. Du wirst die Konsequenzen tragen, wenn mir
    auch nur ein einziges weiteres Gerücht zu Ohren kommt, mit dem du auf deine boshafte Art und
    Weise einen anderen Menschen verleumdet hast.«
    Als sich die beiden Paare näherten, tippte Sidney höflich an seinen Hut und nickte erst Gage, dann
    Shemaine grüßend zu. Die beiden Thorntons waren maßlos erstaunt von dem, was sie gerade
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    mitangehört hatten, und schöpften sogar noch mehr Hoffnung, als Sidney das Wort an sie richtete.
    »Bitte, grüßen Sie doch Colby ganz herzlich von mir, würden Sie das tun, Gage? Ich habe mir erlaubt,
    ihm ein kleines

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