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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

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schlafen?« fragte Shemus.
    Gage sah dem anderen Mann direkt in die Augen und nannte ihm seine Gründe, als spräche er mit
    einem Schwachsinnigen. »Weil ich bei Ihrer Tochter schlafe und weil ich keine Lust habe, bei Ihrer Gattin zu schlafen!«
    Ramsey brüllte vor Lachen und schlug seinem Freund auf die Schulter, um ihm den Rücken zu
    stärken. Als ihm daraufhin ein finsterer Blick aus Shemus' grünen Augen zuteil wurde, kraulte er
    sich, in dem vergeblichen Versuch, sein Grinsen zu verbergen, in seinem borstigen Schnurrbart. Hinter
    vorgehaltener Hand hüstelte er dann und brachte es schließlich fertig, das aufsässige Zucken seiner
    Mundwinkel zu bezähmen und sich zu guter Letzt mit halbwegs ernster Miene an Gage zu wenden.
    »Willst du die Verwandtschaft deiner Frau nicht lieber zu mir raufschicken, da du dich einmal
    verpflichtet hast, sie alle unterzubringen?«
    Gage sah Shemus mit fragend hochgezogenen Brauen an. »Mein Freund hat einige Schlafzimmer leer
    stehen, da seine Söhne zur Zeit in Williamsburg arbeiten. Wenn Sie sich für die Nacht mehr
    Behaglichkeit und Ungestörtheit wünschen, als ich Ihnen bieten kann, würde ich Ihnen ernsthaft
    vorschlagen, seine Gastfreundschaft anzunehmen. Ihre finanziellen Mittel lassen es gewiß zu, daß Sie
    ihn anschließend für die Unannehmlichkeit, Sie alle in seinem Heim unterbringen zu müssen,
    entschädigen können. Mr. Täte findet sich für gewöhnlich gleich nach Sonnenaufgang in meiner
    Werkstatt ein, falls Sie morgen früh mit mir sprechen wollen.«
    »Vielleicht wäre es am besten so, Shemus«, meldete Camille sich zu Wort und legte eine Hand auf den
    Arm ihres Mannes. »Wir sind alle sehr erregt, und wenn wir nun auch noch so zusammengepfercht
    werden, daß wir nicht einmal schlafen können, fallen wir womöglich wie ein Rudel wilder Wölfe
    übereinander her.«
    Shemus mußte sich widerstrebend ihrer Klugheit beugen. »Wenn du es wünschst, meine Liebe, aber
    ich möchte diese Sache so bald wie möglich hinter mich bringen.«
    »Ich weiß, mein Liebster«, erwiderte sie begütigend. »Wir können morgen darüber reden.«
    Dann wandte Camille sich an Ramsey und schenkte ihm ein wohlwollendes Lächeln. »Wenn Sie uns
    als Gäste in Ihrem Haus aufnehmen wollen, Sir, wären wir Ihnen mehr als dankbar für Ihre
    Freundlichkeit.«
    Ramsey gönnte ihr einen Zipfel seiner allerbesten Manieren und holte zu einer schwungvollen
    Verbeugung aus - sehr zum Erstaunen seines Arbeitgebers, der seinen Freund mit leisem Spott ansah.
    »Es wird mir eine große Freude sein, wenn Sie mich und meine Frau in mein Haus begleiten wollen,
    Mylady.«
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    Shemus hob argwöhnisch die Brauen, denn ihm war aufgefallen, daß der Mann ihn nicht in seine
    Einladung mit eingeschlossen hatte. »Heißen Sie uns übrige mit demselben Eifer willkommen?«
    Ramsey nahm kein Blatt vor den Mund, wenn er einmal einen Entschluß getroffen hatte. »Solange Sie
    weder in meinem Haus noch in meiner Gegenwart Mr. Thorntons guten Namen verleumden, sollen Sie
    mir alle willkommen sein. Ansonsten können Sie sich ein anderes Quartier für die Nacht suchen.«
    Camille wartete auf die Antwort ihres Mannes. Die Bitte in ihren beredten blauen Augen sagte ihm,
    daß sie dringend einen Waffenstillstand für die Nacht wünschte. Also nickte er widerstrebend und
    unterwarf sich damit den Bedingungen, die Ramsey so klar und deutlich gestellt hatte.
    »Verwünscht sollen Sie sein, Sie durchtriebenes Frauenzimmer«
    Dieser Aufschrei war das erste, was Gage und Shemaine hörten, nachdem sie durch die Tür ihrer Hütte
    getreten waren. Sie sahen einander in jäher Bestürzung an, denn sie konnten nur ahnen, mit welchem
    Schwall von Schimpfwörtern sich William als nächstes auf Mary Margaret McGee stürzen würde.
    Gage rannte durch den Flur, um seinen Vater nach Möglichkeit zu besänftigen, bevor noch
    schlimmere Wörter fallen konnten. Shemaine folgte ihm auf dem Fuß, denn sie vermeinte zu wissen,
    daß die Irin nach einer solchen Schmähung dringend ihres Trostes bedurfte.
    »Sie haben absichtlich Ihren Buben geopfert, um mir meinen König abzuluchsen«, setzte William
    seine Anklage mit unterdrücktem Gelächter fort. »Und jetzt habe ich nichts, womit ich Ihre Königin
    schlagen kann! Sie nehmen den letzten Stich und die Kasse.«
    Mary Margarets fröhliches Gelächter ließ Gage und Shemaine unvermittelt am Fuß der Treppe
    verharren. Ganz schwach vor Erleichterung fielen sie einander in die Arme,

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