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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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lief, um im Wassertrog ein Tuch zu
    befeuchten. Bess kramte in der Zwischenzeit ein Fläschchen mit Riechsalz aus ihrer Tasche und hielt
    es Shemaine unter die Nase.
    »So, mein kleiner Liebling, und nun holen Sie mal tief Luft«, sagte die alte Köchin begütigend.
    Da hörte Gage eine vertraute Stimme vorsichtig die Fremden begrüßen, und als er sich umsah, stellte
    er mit Erleichterung fest, daß Ramsey mit wachsamer Miene näher kam. »Calley schickt mich. Ich
    sollte mich nach dir und Shemaine umsehen, bevor wir nach Hause fahren«, erklärte er Gage. »Als ich
    aus der Taverne trat, hatte ich den Eindruck, daß du mit diesen Leuten hier irgendwie in Streit geraten bist. Brauchst du Hilfe?«
    »Keine - es sei denn, du könntest diese guten Leute hier mit Betten für die Nacht versorgen«,
    murmelte Gage nicht gerade begeistert.
    Dieses Ansinnen kam für Ramsey offensichtlich ziemlich überraschend. »Du meinst, ich soll nett zu
    diesen Leuten hier sein? Aber die waren doch drauf und dran, dir den Schädel einzuschlagen!«
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    »Jawohl, und genau das möchte ich immer noch tun!« drohte Shemus, der eine Faust in Gages
    Richtung schüttelte. »Sie brauchen sich also keine Gedanken darüber zu machen, ob Sie meiner
    Familie irgendeinen Gefallen tun wollen!«
    Gage, der die Einschüchterungsversuche des anderen Mannes achselzuckend ignorierte, schob einen
    Arm unter Shemaines Knie und hob sie hoch. Sie hatte nicht einmal die Kraft, den Kopf von seiner
    Schulter zu nehmen, während er mit ihrem Vater sprach. »Wenn Sie mit in mein Haus kommen
    wollen, Sir, werden Sie entweder auf dem Fußboden oder auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen,
    denn Ihre Tochter ist nicht in der Verfassung, auf ihr Bett zu verzichten.«
    »Tochter?« Plötzlich dämmerte Ramsey, was der ganze Aufruhr zu bedeuten hatte, und er sah
    zwischen seinem Arbeitgeber und dem älteren Herrn hin und her.
    Gage sprach widerstrebend weiter: »Shemaines Mutter kann die andere Hälfte des Betts nehmen,
    vorausgesetzt, Mrs. McGee macht es nichts aus, das Schlafzimmer meines Sohnes mit ihr zu teilen.
    Mein Sohn wird entweder mit uns im Bett oder auf dem Boden schlafen müssen.« Seine
    bernsteinbraunen Augen bedachten den Marquis mit einem eisigen Blick. »Wenn Mr. Täte hier«, er
    nickte Ramsey zu, »Ihnen ein Zimmer in seinem Haus zur Verfügung stellt, dann können Sie die
    Nacht einigermaßen behaglich zubringen. Ansonsten findet sich an Bord des Schiffes, das ich baue,
    eine Koje mit einem allerdings schon recht mitgenommenen Federbett darin. Der alte Schiffsbauer, der
    für mich arbeitet, benutzt sie für sein Nickerchen nach dem Mittagessen. Dort können Sie schlafen,
    solange Sie seiner Arbeit nicht im Weg sind.«
    »Und wo befindet sich dieses Schiff?« fragte Maurice spitz.
    »Am Fluß, ungefähr hundert Schritte hinter meiner Hütte, wo wir anderen sein werden.«
    »Und gibt es, abgesehen von dem Fluß, noch ein anderes Gewässer und einen Platz zum Baden?«
    »Baden können Sie im Flußweiher in der Nähe der Hütte.« Gage wartete und rechnete damit, daß der
    Marquis seinen Vorschlag zurückweisen und nach etwas Besserem verlangen würde. Der
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    Mann war offensichtlich an Luxus gewöhnt, von dem er in der Wildnis jedoch nicht viel finden würde.
    »Gibt es in diesem Weiher Schlangen und ähnliches oder baden Sie selbst dort?«
    Gage nickte langsam und drehte mit einigen wenigen Worten das Messer um, das bereits im Herz des
    Mannes steckte. »Shemaine und ich haben dort schon gebadet.«
    Maurice' dunkle Augen hielten seinem kalten, gleichmütigen Blick stand. »Dann werden Shemaine
    und ich es vielleicht auch eines Tages in Erwägung ziehen, uns dort eines gemeinsamen Bades zu
    erfreuen... nachdem man Sie wegen des Mordes an Ihrer Frau gehängt hat.«
    Ramsey schnappte hörbar nach Luft und sah Gage fragend an. »Soll ich ihm in deinem Namen eins
    auf die Nase geben, wo du doch deine Frau auf dem Arm hast?«
    Obwohl Maurice Gage keine Sekunde lang aus den Augen ließ, verriet sein Gesichtsausdruck, daß ihm
    eine solche Ablenkung hochwillkommen gewesen wäre. »Möchte Ihr Freund damit andeuten, daß Sie
    vielleicht über ein Duell Vergeltung für die Beleidigung suchen werden?«
    »Kein Duell!« murmelte Shemaine schwach und hob nun doch den Kopf von Gages Schulter. Sie
    wußte nur allzugut, daß Maurice ein hervorragender Schütze war. In der Tat gab es viele Dinge, auf
    die Maurice sich verstand. Seine Fähigkeit, sich mit Männern, die

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