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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spielkameraden hat«, meinte
    Shemaine lächelnd.
    Gage legte die Arme um sie und zog sie fest an sich. Als sie den Kopf an seine Brust lehnte, senkte er das Kinn auf ihr Häubchen und strich mit der Hand in sanfter Liebkosung über ihren Bauch. Er schien so flach zu sein wie eh und je. »Ob Junge oder Mädchen, meine Geliebte, es spielt keine Rolle, was
    das Schatzkästlein hier birgt. Ich kann nur beten, daß du alles gut überstehen wirst. Wenn ich dich
    verlöre, würde mein Herz aufhören zu schlagen.«
    Shemaine lachte und schmiegte sich an ihn. »Keine Angst, mein Liebster. Die Mutter meines Vaters
    hat ohne Schwierigkeiten sechs Kinder geboren, und sie war kleiner als ich. Eine überaus
    temperamentvolle Dame, meine Großmutter«
    »Dann hat dein Vater diesen Charakterzug also von ihr«, bemerkte Gage mit einem flüchtigen
    Grinsen. »Da werden sicher die Fetzen fliegen, wenn William Thornton und Shemus O'Hearn einander
    Auge in Auge gegenüberstehen. Ich bin mir sicher, daß selbst die abscheulichste Xanthippe hier in der
    Gegend von den beiden noch lernen könnte.«
    »Ja, aber wir hatten auch Angst, daß dein Vater und Mrs. McGee sich in die Haare geraten würden,
    und sieh nur, was passiert ist«, erinnerte Shemaine ihren Mann.
    Gages Gedanken wanderten zu dem Gespräch auf dem Dachboden zurück, und er dachte mit
    Schmunzeln darüber nach, wie sehr sich die Haltung seines Vaters gegenüber der Irin doch gewandelt
    hatte. »Nach Mary Margarets vorsichtigen Erkundigungen könnte ich mir vorstellen, daß sie es sich in
    den Kopf gesetzt hat, wieder einmal eine Ehe zu stiften.«
    Shemaine ließ lächelnd eine Hand über sein Wams gleiten. »Ich hoffe, du bist nicht allzu überrascht,
    mein Liebster, wenn sich herausstellt, daß es sich in diesem Falle um eine Ehe für Mrs. McGee
    handelt.«
    Gage nahm seiner Frau mit einem Grinsen das Spitzenhäubchen vom Kopf und begann, ihr Mieder
    aufzuknöpfen. »Die beiden
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    machen tatsächlich den Eindruck, als kämen sie prächtig miteinander aus. Wer weiß? Vielleicht finden
    sie zusammen noch einmal ihr Glück.«
    Ein tiefer Seufzer kam über Shemaines Lippen, als sie unvermittelt wieder an den Zornesausbruch
    ihres Vaters denken mußte. »Ich wünschte, meine Eltern hätten genausoviel Verständnis, was uns
    betrifft.«
    »Vielleicht werden sie mit der Zeit doch einsehen, daß ich nicht gar so ein Ungeheuer bin«, überlegte
    Gage.
    »Mein Vater hat ein furchtbares Temperament, Gage, also bitte versuch ihn nicht über Gebühr
    aufzuregen, wenn sie morgen herkommen«, bat Shemaine ihren Mann.
    Gage küßte sie beruhigend auf die Stirn. »Ich werde versuchen, mir vorzustellen, was ich empfinden
    würde, wenn irgendein Lump einer unserer Töchter ein Unrecht getan hätte. Wahrscheinlich würde ich
    genauso zornig sein, vor allem, wenn ich gehört hätte, daß dieser Mann seine eigene Ehefrau
    umgebracht habe.«
    »Du mußt auch, was Maurice betrifft, vorsichtig sein«, warnte Shemaine ihn. »Laß dich von ihm nicht
    zu etwas Törichtem provozieren.«
    »Ich habe gespürt, daß der Marquis die Absicht hat, dich um jeden Preis zurückzubekommen.« Gage
    konnte es dem Mann nicht allzusehr verargen, daß er diesen Wunsch hegte, denn er wußte, im
    umgekehrten Falle wäre er genauso beharrlich. »Aber ich werde vorsichtig sein, mein Herz.«
    »Maurice mag wie ein verwöhnter Weichling aussehen, aber laß dich nicht täuschen. Er versteht sich
    auf den Umgang mit dem Schwert genausogut wie auf den mit der Pistole. Bisher hat er seine Gegner
    nur verwundet, wenn er zum Duell gefordert wurde, aber in deinem Falle könnte er auf etwas anderes
    aus sein.«
    »Zweifellos. Zweifellos«, erwiderte Gage, während er Shemaine das weitere Entkleiden allein überließ
    und selbst aus seinem Rock schlüpfte. »Wenn er mich tötet, wäre der Weg zu dir frei und...«
    »Das könnte er denken«, unterbrach Shemaine ihn. »Aber wenn er dich tötet, würde er sich nur
    meinen unsterblichen Haß zuziehen.«
    Gage zog sein Wams aus, hängte es zusammen mit dem Rock über einen Stuhl und befreite sich dann
    von Hemd und Kragen, bevor er sich wieder daranmachte, etliche Spitzenbänder des Kleides seiner
    Frau zu lösen. »Mary Margaret wird wohl noch für eine Weile oben bleiben und mit meinem Vater
    reden. Vielleicht könnten wir, solange sie noch nicht im Bett liegt, in unserem eine Weile die Zeit
    vertrödeln, nur um zu sehen, was sich ergibt.«
    »Und zweifeln Sie nicht daran, daß sich

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