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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte, dessen Fellschnüre mit solcher Endgültigkeit zu, daß ihr Gatte seine Pläne
    augenblicklich zunichte gemacht sah. So sehr es sie verlangt hatte, Shemaine tot und begraben zu
    sehen, konnte sie doch eine so großzügige Summe wie diese nicht leichtfertig ablehnen, ohne ihrem
    Vater dafür Rede und Antwort stehen zu müssen. »Unterschreib ihre Papiere, Everette«, befahl sie
    anmaßend. »Es wird uns wohl kaum ein anderer Käufer mehr als vierzig Pfund bieten.«
    Kapitän Fitch öffnete den Mund, um zu protestieren, hielt jedoch prompt inne, als er dem
    schadenfrohen Blick des Siedlers begegnete. Ihm wurde plötzlich klar, daß er, wenn er auch weiterhin
    ein Schiff befehligen wollte, keine andere Wahl hatte, als die Papiere des Mädchens zu unterzeichnen
    und es dem Siedler zu überlassen. Mit widerwilligem Murren händigte er das entsprechende
    Dokument aus. »Ich weiß nicht, was ich dem anderen Gentleman sagen soll, wenn er kommt, um das
    Mädchen zu holen.«
    »Ich bin sicher, daß Ihnen dazu etwas einfallen wird«, versetzte Gage voller Verachtung. Dann rollte
    er mit der Andeutung eines Lächelns das Pergament zusammen und schob es in den flachen Beutel an
    seiner Hüfte.
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    Er warf einen kurzen Blick auf Shemaine. »Bist du fertig?«
    Sie hatte nur noch einen Wunsch: fort zu sein, bevor Kapitän Fitch ein Grund einfiel, um sie noch
    einmal aufzuhalten. Als sie sich hastig nach Annie umschaute, sah sie, daß ihre Freundin furchtsam
    die Fragen des kleinen Mannes beantwortete, den Morrisa zurückgewiesen hatte. Sie hob zum
    Abschied eine Hand und mußte plötzlich blinzeln, um die Tränen zu verscheuchen, die ihr die Sicht
    trübten, während Annie ihrerseits mit einem schwachen Nicken und einem ebenfalls tränenreichen
    Blick antwortete. Als Shemaine sich dann abermals ihrem neuen Herrn zuwandte, versuchte sie, ihre
    Gefühle unter Kontrolle zu bringen. »Ich habe keinen anderen Besitz als die Kleider, die ich am Leibe
    trage, Sir, so ärmlich diese auch sind. Ich bin bereit, zu gehen, wann immer Sie bereit sind.«
    »Dann machen wir uns gleich auf den Weg«, drängte Gage. Als er einen kalten, zornigen Blick von
    James Harper auffing, der hinter Shemaine stand, fügte er hinzu: »Ich habe hier nichts weiter zu
    erledigen, und es scheint sich ein Unwetter über uns zusammenzubrauen.«
    Shemaine blickte zu dem düsteren Himmel auf, der dicht über ihren Köpfen zu hängen schien. Aber
    als sie die wütenden Gesichter der Männer ringsum bemerkte, wurde ihr klar, daß die Worte des
    Siedlers sich nur teilweise auf das Wetter bezogen hatten. Bereitwillig ließ sie sich davonführen.
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    3. Kapitel
    Für einen Mann, der noch vor kurzem im Hinblick auf seine Ziele äußerste Sparsamkeit für notwendig
    erachtet hatte, überlegte Gage Thornton, war es ihm gerade bemerkenswert gut gelungen, jede
    Aufwallung von Sparsamkeit zu unterdrücken, um Shemaine O'Hearn zu bekommen. Kein Mensch
    wäre angesichts des offenkundigen Eifers, mit dem er eine so fette Börse angeboten hatte, auf den
    Gedanken gekommen, daß er nun den Kauf dringend benötigter Baumaterialien für sein Schiff würde
    aufschieben müssen, bis einige wohlhabende Kunden aus Williamsburg ihm die in seiner Werkstatt in
    jüngster Zeit angefertigten Möbelstücke bezahlt hatten. Dies bedeutete eine Verzögerung, die er
    normalerweise nicht so ohne weiteres in Kauf genommen hätte. Aber so, wie die Dinge lagen, war er
    jetzt der Besitzer dieser Vertragsarbeiterin, und seine Begeisterung hätte nicht größer sein können,
    hätte er das ganze letzte Jahr systematisch auf dieses Ereignis hin geplant und gespart. Es war in der Tat eine Seltenheit, daß er eines seiner Ziele erreichte, ohne sich zuvor qualvoller Planung, harter Arbeit und sorgsamen Knauserns unterziehen zu müssen.
    Shemaines Gedanken kreisten ebenfalls um die Tatsache, daß ihre Papiere sich nun im Besitz dieses
    Siedlers Gage Thornton befanden. Für die nächsten sieben Jahre ihres Lebens würde sie seiner
    Autorität unterstehen. Sie würde ihm den Haushalt führen, für sein Kind sorgen und alles tun, was man
    vernünftigerweise von einer Dienerin erwarten durfte. Viele Fragen standen noch offen, aber für den
    Augenblick zumindest erschien ihr ihre Situation nicht übermäßig bedrückend. In der Tat war sie
    erleichtert, daß die Dinge sich so gut gefügt hatten. Sie bezweifelte, daß sie Grund haben würde, sich ihres Abschieds von der London Pride mit einem anderen Gefühl

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