Wie deutsch ist das denn?!
buchstäblich hochfliegenden Pläne sehen eine Art schwebenden Güterzug aus mehreren aneinandergekoppelten Luftschiffen vor. Bekanntlich wurde das Projekt in dieser Form nie realisiert– schade, das Wort » Luftzug « hätte eine ganz neue Bedeutung bekommen. Am 13. August 1898 jedenfalls erhält Zeppelin ein Reichspatent auf diese Konstruktion. Fortan gilt er als Erfinder des starren Luftschiffs, und sein treu zu ihm stehender Nachfolger Dr. Hugo Eckener beteuert später, dass von der ursprünglichen Idee angeblich nur die Aluminiumhülle übernommen worden sei. Doch wie auch immer– der Österreicher Schwarz war zuerst da.
Da das Militär nach dem Tempelhof-Fiasko endgültig dankend abwinkt, muss Zeppelin die Finanzierung seines Neubaus auf eigenes Risiko in die Hand nehmen. 1898 gründet er die » Aktiengesellschaft zur Förderung der Luftfahrt « mit einem Startkapital von 800 000 Reichsmark, das er zur Hälfte selber aufbringt. Zweiter Großaktionär ist mit 100 000 Reichsmark Carl Berg. Die endgültige Konstruktion des Luftschiffs wird dann von Zeppelins Chefingenieur Theodor Kober entwickelt. 1899 beginnt der Bau in einer schwimmenden Montagehalle auf dem Bodensee, und am Abend des 2. Juli 1900 ist es so weit: Der erste Zeppelin, schlicht LZ 1 genannt, erhebt sich majestätisch in die Lüfte. Es ist das größte Objekt, das jemals den Erdboden verlassen hat, ein wahres Ungetüm– 128 Meter lang, 15Meter im Durchmesser und damit mehr als dreimal so groß wie der Prototyp von David Schwarz. Rund 12 000 Schaulustige verfolgen gebannt und begeistert den nur 18 Minuten dauernden Flug. Wer von ihnen weiß schon, dass dieser Triumph deutscher Technik erst durch Ideen aus Frankreich und Österreich-Ungarn möglich geworden ist?
David Schwarz, Henri Giffard, Charles und Paul Renard sowie eine Reihe weiterer französischer Ingenieure– bei der Rückschau auf die große Zeit der Zeppeline sollte man fairerweise keinen von ihnen vergessen.
Danksagungen
Dass dieses Buch geschrieben werden konnte, ist in nicht geringem Umfang der tatkräftigen Mitwirkung und Hilfe geschuldet, die mir von Freunden und Wegbegleitern zuteilwurde. Ganz besonderer Dank gebührt meinem Mentor Klaus Dahms– er hat sein profundes Wissen als ehemaliger Geschichtsdozent an der Freien Universität Berlin freigebig mit mir geteilt und an vielen Stellen geholfen, historische Details korrekt wiederzugeben. Ebenso herzlich danke ich meinem Agenten Dr. Harry Olechnowitz, der mich beim Grundkonzept aufs richtige Gleis gebracht hat, meiner Frau Gertrud, die mir als Testleserin und Erstkorrektorin eine unschätzbare Hilfe war, meinem akribischen Lektor Thomas Bertram und nicht zuletzt Nannette Elke vom Heyne Verlag, die mir immer wieder Anregungen gegeben und mich in der Marschrichtung bestärkt hat.
Weiterhin danke ich folgenden kooperativen Menschen für ihre freundliche Unterstützung (in alphabetischer Reihenfolge):
Renate Ahrens, Hamburg
Tobias Arps, München
Nomi Baumgartl, München
Christiane Horndasch, Dorfprozelten
Reto Kormann, Schweizerische Bundesbahnen
Malou Weirich, Office International du Coin de Terre et des Jardins Familiaux, Luxemburg
Sandra Hofer, ÖAMTC Klosterneuburg
Christopher Horndasch, Miltenberg
Doris Talpay, Aachen
Eva Veit, München
…und allen, die mir ihre persönlichen Weihnachtsduft-Impressionen übermittelt haben.
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