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Wie Du Mir

Wie Du Mir

Titel: Wie Du Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Dunne
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Knöchel, doch der reagierte kaum noch. Schüttelte nur den Kopf, als versuchte er noch immer, das Unabwendbare zu leugnen.
    Erst nachdem Eoin ihn zu Boden fallen gelassen hatte, löste sich seine Starre.
    „Läuft alles perfekt für dich, was?“, keuchte er in Richtung Liam, nachdem er sich mühsam zur Seite gewälzt hatte. „Lucky ist tot und ich auch bald. Die vom RUC können sich freuen, dass sie dich gekauft haben und nicht einen Naivling wie mich.“
    „Spar dir deinen Atem für später“, sagte Liam.
    Er stieg über JR hinweg zur Betonwanne. Das Wasser war bereits über der Mitte. Kleine Strudel tanzten auf der Oberfläche. Es hatte etwas Hypnotisches an sich. Er beugte sich nach vorne und schloss die Wasserhähne.
    Flynn mühte sich ab, JR vom Boden auf die Beine zu ziehen, doch erst gemeinsam mit Eoin schafften sie es, ihn an den Armen zur Wanne zu schleifen. Beim Anblick der rötlich gefärbten Wasseroberfläche machte er ein Geräusch ähnlich einem winselnden Hund, würgte es aber wieder nach unten. JR und sein heiliger Stolz.
    Liam fiel das alte Schwimmbad an der Falls Road wieder ein. Rory, Kieran und er, paddelnd und bibbernd am Beckenrand. JR, sonst immer Herr Tollkühn, der sich hartnäckig weigerte, am Tauchen nach Schillingen teilzunehmen.
    Die Tunte hat Angst vor Wasser, hatte Rory geflötet und sich postwendend einen Tritt geholt. JR war trotzdem draußen geblieben.
    „Brian, bitte“, er atmete immer hektischer, „ich bin kein Informant, das schwör ich bei Gott.“
    „Heutzutage wird zu viel geschworen, Dallas.“ Hanlon schob sich die Brille wieder zurück auf die Nasenwurzel und lächelte JR zu, aus dessen Gesicht das Grauen jeden Rest von Farbe verdrängt hatte. Sein Blick zuckte von Flynn zu Eoin und weiter zu Liam, flehte um Einlass.
    „Was wollt ihr hören?“, verlegte er sich aufs Betteln. „Sagt mir, was ich sagen soll, und ich tu’s.“
    Flynn packte ihn fester an den Armen, zog ihn auf die Knie, doch JR ließ sich wieder fallen wie ein trotziges Kind.
    „Gebt mir ’ne Chance“, schluchzte er. „Was wollt ihr denn hören?“
    Eoin und Flynn hievten ihn kopfüber auf den Wannenrand. Alle drei keuchten vor Anstrengung. Auf JRs Stirn glänzte der Schweiß, doch er bäumte sich noch einmal auf, versuchte sich freizustrampeln.
    „Ich hab das nicht getan! Sag mir, was du hören willst, Brian“
    Der Beschworene schien gar nichts mehr hören zu wollen.
    „Sag mir, was –“
    Ein gewaltiges Platschen, dann war es still.
    „Na endlich.“ Flynn schleuderte sich die nassen Haare aus dem Gesicht. „So wie der drauf ist, geht ihm bald die Luft aus“, wandte er sich an Eoin. „Also nicht locker lassen, sonst kriegen wir hier ’ne Überschwemmung.“
    Hanlon seufzte und setzte sich an den Tisch, begann in der Samstagszeitung zu blättern.
    Prinzessin Diana klagt gegen Daily Mirror wegen Fotos im Fitnessstudio.
    „Das mag ich am Wasser. Es bringt alles zur Ruhe“, sagte er, unterdrückt gähnend. „Ich hoffe, er sieht es bald ein, dann haben wir diese Episode hinter uns.“
    „Wann muss er wieder rauf?“ Eoin, der JRs Beine umklammerte, schwankte vor und zurück.
    „Vor dem Kollaps ist der Widerstand am heftigsten“, sagte Hanlon, nahm eine Flasche Cola und ein Glas vom Boden auf, füllte es bis zum Rand. „Halt dich an Flynn, der hat’s im Gefühl. Nach allem, was sich Dallas heute geleistet hat, wird er vielleicht neue Rekorde aufstellen wollen.“
    Liam versuchte an Maureen und die Mädchen zu denken. In ihren Schmetterlingskostümen an Halloween hatten sie so leicht und fröhlich ausgesehen, als würden sie sich jederzeit in die Luft erheben.
    Hinter ihm schwappte es heftig, nur mit Ohrenspitzen war JRs Luftschnappen zu hören.
    „Ist dir nicht gut?“, fragte Hanlon über den Tisch hinweg. Als Liam nur mit den Schultern zuckte, schmunzelte er und schob ihm das volle Glas zu.
    „Dallas ist ein Sonderfall. Aber auch er wird sich beruhigen, glaub mir.“
    „Auf meinen neuen Stellvertreter“, sagte er, während Liam trank, und tätschelte seine Schulter. „Wenn ich noch einen Beweis gebraucht habe, dass du das Zeug dazu hast, dann hast du ihn heute erbracht.“
    Was für ein Kompliment. Liam setzte das Glas so ruhig wie möglich ab.
    „Vielen Dank für dein Vertrauen, Brian.“
    Brian nickte huldvoll und füllte ein weiteres Glas.
    „Von welchem Seán war vorhin die Rede?“
    „Darüber wollte ich noch mit dir sprechen“, sagte er. „Bei der Verhaftung gab

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