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Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Sie also?«
    »Einen Abend waren ein paar von uns unterwegs, tranken und hatten Spaß. Als ich wußte, daß Candover in Hörweite war, beschrieb ich einfach, wie Sie im Garten auf einem Ball für mich die Beine breitgemacht hatten. Ich tat, als ob ich zu besoffen war, um zu bemerken, wie indiskret ich redete, aber ich wußte genau, was ich sagte.« Northwood grinste bösartig. »Candover sah aus, als hätte man ihm in den Bauch getreten. Er stand auf und verschwand, und dann hörte ich als nächstes, daß Sie London verlassen hatten.«
    Maggie starrte auf das gerötete, selbstzufriedene Gesicht und spürte das Blut in ihren Adern gefrieren. Obwohl ihre Meinung von Northwood niemals hoch gewesen war, mußte sie den Schock erst einmal verdauen, daß er das bösartige Gerücht in die Welt gesetzt hatte, das so katastrophale Folgen gehabt hatte. Er war in der Tat auf niedere Art genial: Etwas, das ein Mann scheinbar versehentlich und für andere Ohren bestimmt sagte, war weit effektiver, als eine direkte Verleumdung es gewesen wäre. Kein Wunder, daß Rafe an jenem Morgen halb wahnsinnig vor Schmerz und Eifersucht zu ihr gekommen war. Sein Mangel an Vertrauen war zwar immer noch verletzend, aber nun konnte sie ihn weit besser verstehen.
    Aber auch wenn ihr förmlich übel war, wagte sie nicht, ihrem Gefühl nachzugeben. Wenn sie ihre Selbstbeherrschung verlor, würde sie dieser Bestie gnadenlos ausge-liefert sein. So schürzte sie ihre Lippen zu einem Schmollmund. »Wirklich, Oliver, das war aber gar nicht nett von Ihnen. Es hat ihm wehgetan - und glauben Sie mir, er hat es sehr schlecht aufgenommen -, aber Sie haben auch mir eine Menge Probleme damit geschaffen.
    Wenn Sie mich für sich selbst hätten haben wollen, dann hätten Sie doch nur eine angemessene Weile bis nach der Hochzeit warten müssen.«
    »Sie wären an einer Affäre interessiert gewesen?«
    fragte Northwood skeptisch, wollte sich jedoch offensichtlich überzeugen lassen.
    »Aber natürlich wäre ich das.« Sie blickte wehmütig ins Leere. »Wenn ich erst den Ring am Finger gehabt hätte, hätte ich alles tun können, was ich wollte. Candover ist viel zu stolz, um seinen Namen mit einer Scheidung zu besudeln, egal was seine Frau tun mag. Oh, ich hätte ihm schon einen Erben geboren - fair ist immerhin fair. Aber danach …« Ihr Lächeln war unendlich auffordernd.
    Maggie stand auf und schenkte den Rest Wein in Northwoods Glas, wobei sie darauf achtete, ihm einen guten Einblick in ihren Ausschnitt zu bieten. Dann setzte sie sich wieder, schlug die Beine übereinander und zeigte ihm ein gutes Stück einer wohlgeformten Wade.
    »Bevor wir uns dem Vergnügen hingeben, könnten Sie nicht meine Neugier befriedigen? Ich frage mich die ganze Zeit, was Sie und Varenne geplant haben.«
    Northwood streckte den Arm aus und drückte grob eine ihrer Brüste. Wäre sie zusammengezuckt, hätte das seine Zweifel verstärken können, also lächelte sie ihn nur anzüglich an.
    Northwood ließ sich nicht zweimal bitten, wenn es darum ging, von seiner Gerissenheit zu prahlen. »Wir jagen heute nachmittag die britische Botschaft in die Luft.«
    Ihre Augen weiteten sich unwillkürlich. »Ist das möglich? Aber dazu wird man doch sicher eine Unmenge an Schwarzpulver brauchen.«
    »Nun, eigentlich wird nur ein bestimmter Teil des Gebäudes explodieren, aber dort, wo sich alle wichtigen Personen aufhalten.« Seine Hand glitt über ihr Mieder und zwickte sie in die Brustspitze.
    Maggie mußte jeden Fetzen Selbstbeherrschung auf-wenden, um ihn nicht zu ohrfeigen. Sie rief sich in Erinnerung, wie viele Leben hiervon abhingen, und streichelte sein Knie, als hätte dieses Schwein sie schon erregt. »Ich habe gehört, daß alle wichtigen Versamm-hingen momentan in Castlereaghs Schlafzimmer abgehalten werden«, sagte sie kehlig.
    »Genau, und darunter liegt eine Kammer. Ich habe sie voll Pulver gestopft, und es wird heute nachmittag um vier hochgehen. Niemand wird das Zeug finden, denn ich habe den Schlüssel hier bei mir.« Er klopfte auf seine Jackentasche.
    »Oh, dann müssen Sie schon so bald gehen! Ich hatte gehofft, daß Sie eine Weile bei mir bleiben könnten.«
    Dann fragte sie, als wäre es ihr gerade erst in den Sinn gekommen: »Ist es denn nicht schrecklich gefährlich für Sie, die Ladung zu zünden?«
    »Tja, genau da war Klugheit gefragt«, prahlte Northwood. »Ich habe eine Kerze in die Kammer gestellt.
    Wenn sie niedergebrannt ist, wird die Flamme eine Pul-verspur

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