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Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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fragen?«
    Sie seufzte. »Ihr habt gewonnen. Ich bleibe bis zum En-de der Friedenskonferenz, wie lange sie auch noch dauern mag.«
    Robin stieß einen leisen Pfiff der Überraschung aus.
    »Wie hat Candover denn das geschafft? Wenn er irgendeine magische Technik kennt, wie man dich überzeugt, dann sollte ich ihn mal danach fragen.«
    Maggie kicherte und tätschelte seine Hand. »Mach dir nichts draus, mein Lieber. Die Methode hätte auch jeder andere anwenden können.« Schon schwand ihre vergnüg-te Miene wieder. »Er war zufällig in Frankreich, als mein Vater und Willis getötet wurden, und er leitete die Überführung der Särge in die Wege. Sie sind vor zwölf Jahren auf dem Grundstück meines Onkels beigesetzt worden.«
    Robin blickte sie aus schmalen Augen an. Es war zwar schön, daß sie blieb, aber die Tatsache warf eine Unmenge neuer Fragen auf. Wie gut hatte Maggie den Duke gekannt? Gab es Aspekte dabei, die seine eigenen Pläne be-einträchtigen würden? Doch diese Gedanken würde er für sich behalten. »Ist es möglich, daß er dich belogen hat, um dich zu überreden, hierzubleiben?«
    Maggie war verdattert. Es war ihr nie in den Sinn gekommen, an Rafes Worten zu zweifeln. Doch sie überlegte kein zweites Mal, bevor sie den Kopf schüttelte. »Nein, er gehört zu euren anständigen Gentlemen, die keine Phantasie zum Lügen besitzen.«
    Robin grinste und wirkte dadurch unwiderstehlich jun-genhaft. »Habe ich dich denn noch nicht davon überzeugen können, daß nicht alle Engländer Gentlemen sind?«
    »Du, Robin, bist eine eigene Gattung - einzigartig. Die Tatsache, daß du Engländer bist, war ein Zufall deiner Geburt.« Maggie lächelte ihn warmherzig an. Trotz seiner wiederholten Behauptung, es nicht zu sein, war Robin ganz und gar ein Gentleman, mehr noch sogar, als Rafe Whitbourne es jemals sein konnte.
    Während der vergangenen Jahre hatte sie oft über Robins Vorleben nachgedacht. Sie nahm an, daß er ein illegi-timer Sohn irgendeiner noblen Familie war, der zwar zum Gentleman erzogen worden, aber stets Außenseiter innerhalb dieser gesellschaftlichen Kreise geblieben war. Das hätte auch erklärt, weshalb er kein Bedürfnis zu haben schien, in sein Geburtsland zurückzukehren. Doch eine Bestätigung für ihre Vermutung hatte sie niemals bekommen, und Robin hatte ihr von sich aus keine gegeben. Obwohl sie sich in vieler Hinsicht so nah standen, gab es Dinge, die nicht berührt wurden.
    »Übrigens war dein Vorschlag, den Duke mit meinem unwiderstehlichen Körper zu verhexen, ein vergeblicher Versuch«, fügte sie in spöttischer Selbstkritik hinzu. »Es hätte nichts geändert, wenn ich so schön wie Helena von Troja oder häßlich wie Madame de Staël gewesen wäre.
    Der edle Geist des Dukes steht über solchen profanen Dingen, zumindest wenn er sich um Geschäfte Seiner Maje-stät zu kümmern hat.« Sein Kuß war schließlich nur dazu da gewesen, ihre Identität zu bestätigen.
    »Er muß übermenschliche Selbstbeherrschung haben.
    Allein dich in diesem Kleid zu sehen, treibt mich fast da-zu, die Tür zu verriegeln und dich mit Küssen zu überwältigen.«
    Maggie blickte zur Seite, um nicht mit dem umgehen zu müssen, was hinter seinem neckenden Tonfall steckte.
    »Bevor ich nach England zurückkehre, werde ich mir einen ganzen Schrank voller Kleider anfertigen lassen, die bis zum Kinn geschlossen sind. Ich finde es ermüdend, wenn die Männer immer mit meinem Busen reden, statt mit meinem Gesicht.«
    Wieder ernster sagte Robin: »Warum hat Candover denn so etwas Außergewöhnliches getan? Es muß doch ziemlich schwierig gewesen sein, die Toten überführen zu lassen.«
    »Das denke ich auch.« Selbst Robin wollte sie die Geschichte mit dem Duke nicht unbedingt erzählen, also wählte sie nur einen Teil der Wahrheit. »Er und mein Vater waren Freunde.« Bevor Robin nachhaken konnte, fuhr sie fort: »Und jetzt hör zu, was für eine dringende Sache uns Candover ans Herz gelegt hat.«
    In knappen Worten umriß sie, was Rafe ihr von einer möglichen Verschwörung innerhalb der Pariser Diploma-tenkreise gesagt hatte. Anschließend öffnete sie den Brief von Strathmore, und sie und Robin lasen ihn zusammen.
    »Wenn Strathmore recht hat, dann ist dies eine todern-ste Sache«, meinte Robin. »Es hat schon andere Verschwörungen gegeben, die aber immer von unbedeutenden Leuten geplant waren. Dies hier sieht ganz anders aus.«

    »Ich weiß«, sagte sie nachdenklich. »Und ich könnte mir auch schon

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