Wie ein Blütenblatt im Sturm
sie nur mehr von ihm, und sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und zog ihn zu sich herab, um das Gefühl des harten Gewichts, das sie in die Matratze drückte, auszukosten.
Die Sturmwolken hatte sich um sie herum zusammen-geballt, seit Rafe in Paris angekommen war, und als er nun in sie stieß, brach der Orkan aus. Mit enormer Wildheit riß er sie davon, strömte durch ihr Blut und vertrieb jede Angst, jeden Zweifel aus ihren Gedanken. Das Gewitter stürmte durch jede Zelle, jeden Nerv ihres Körpers. Sie stöhnte auf und klammerte sich an ihn, als wäre er die einzige Konstante in einer wirbelnden Katastrophe.
Dann erstarb das Chaos, und ihr Körper zitterte und bebte, und sie bemerkte erst sehr spät, daß er noch hart in ihr war. Sie strich mit der Hand über seinen schweiß-
bedeckten Rücken. »Du bist nicht…«
»Mach dir über mich keine Sorgen«, sagte er, bevor sie weitersprechen konnte. »Die Nacht ist jung.«
Obwohl das nicht stimmte, machte sie sich nicht die Mühe, ihm zu widersprechen. Es war genug, mit ihm vereint zu sein. In Sicherheit.
Doch ihr Verlangen glühte noch. Rafe schien ihren Körper besser zu begreifen als sie selbst, denn er wußte, wann er sich wieder bewegen konnte. Seine ersten Stöße waren zögernd, doch sie erzeugten eine erstaunliche Hitze in ihr. Sie paßte sich seinen Bewegungen an, und als er das Tempo steigerte, entfachten sie sich gegenseitig. Die Intimität ihrer Körper ließ ein Feuer auflodern, das in seiner Intensität beängstigend war.
Margot riß den Kopf zurück und ließ sich gehen. Was eben gewesen war, wirkte nun wie eine Ouvertüre für etwas, das mehr Hunger ausdrückte, als sie je erfahren hatte. Das Feuer ihrer Lust brannte jeden Gedanken aus ihrem Kopf fort, bis nur noch rotglühende Flammen exi-stierten. Fort waren Angst und Vorsicht, Wut und Haß, und sie wußte nur noch, daß der Mann, den sie liebte, sie mit seiner Liebe und Zärtlichkeit vollkommen einhüllte.
Sie erreichte einen gewaltigen Höhepunkt, der sie zu verzehren schien. Sie war nicht mehr fähig, die Worte zu unterdrücken, und sie stöhnte auf: »Ich liebe dich!«
Sturm und Feuer. Zerfall und Wiedergeburt. Durch die wirbelnden Nebel der Auflösung hörte sie ihn auf-keuchen. »O Gott… Gott hilf mir!«
Mit schockierender Plötzlichkeit zog er sich aus ihr zurück, riß sie in seine Arme und ließ sich auf sie fallen.
Nach ein paar heftigen wilden Bewegungen spürte sie seinen Samen zwischen ihren Körpern strömen.
Sie hielt ihn so fest sie konnte und ließ den Tränen ihren Lauf. Einmal mehr hatte er sie vor einer möglichen Katastrophe bewahren wollen.
In den Jahren mit Robin war sie sehr vorsichtig gewesen, um sich nicht schwängern zu lassen, denn in diesem Leben war kein Platz für ein Kind oder gar eine Familie.
Und dies war auch jetzt noch richtig, wenn sie ehrlich war.
Und dennoch weinte sie einige Tränen um den Verlust dessen, was hätte sein können - die Kinder, die in den letzten zwölf Jahren hätten geboren werden können, wenn es zur Hochzeit gekommen wäre; das Baby, das in dieser Nacht der Zärtlichkeit hätte empfangen werden können. Fort, vom Winde verweht, wie all ihre Träume.
Rafe hob sich von ihr und benutzte das Nachthemd, um sie beide zu trocknen. Dann zog er sie in seine Arme, und sie schlummerten ohne Worte ein.
Worte dafür, die beschreiben konnten, wie sie sich fühlte, gab es nicht.
Mit einem entsetzten Aufkeuchen schreckte Maggie aus einem Alptraum hoch. Panik, Schmerz, Zerstörung - all die entsetzlichen Ängste, die durch den Zwischenfall auf dem Place du Carousel wieder hervorgeholt worden waren, füllten ihre Gedanken.
Zitternd kuschelte sie sich näher an Rafe. Selbst im Schlaf vermittelte er Geborgenheit. Fast zwanghaft streichelte sie seine Brust und glättete die dunklen Härchen, die sich an ihren Brüsten so sinnlich angefühlt hatten.
Als seine Atmung sich veränderte, hörte sie auf, denn sie wollte ihn nicht wecken. Doch dann mußte sie feststellen, daß sie ihre Hände nicht bei sich behalten konnte. Sie liebte die weiche Wärme seiner Haut, den Kontrast zwischen seinen dunklen Tönen und ihrer Blässe im Kerzenlicht.
Eine Regung unter dem Laken deutete an, daß zumindest ein Teil von ihm erwachte. Als ob die Hand ein Ei-genleben führte, zog sie die Decke beiseite und berührte ihn. Die heiße, harte Erektion wuchs in ihrer Hand.
Seine Augen blieben geschlossen, doch seine Hand hob sich, und er begann, ihren
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