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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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Sache absolut nichts zu tun, Clint«, sagte Ray eindringlich. »Hoffentlich glaubst du das. Sie tut das Einzige, was ihren Schmerz lindert. Sie hat wirklich nichts Schlimmes im Sinn.«
    Clint musste lachen. Klar, sie wollte nichts Böses. Sie
hatte nur allzu klargemacht, was sie wollte. Sie wollte ihn wieder hinter Gittern oder tot sehen – je nachdem, was zuerst eintrat.
    »Das ist das Einzige«, entgegnete Clint, »was wirklich klar ist.« Er wandte sich zu Ray um und sah ihm direkt in die Augen: »Ich weiß sehr genau, was Emily Wallace mit mir im Sinn hat.«

14
    21.45 Uhr
Dogwood Drive 302
     
    Justine beendete die Yogaübungen, schaltete den DVD-Player aus und ging zur Dusche. Heute Abend hatte sie sich das umfangreichere Übungsprogramm auferlegt, denn sie brauchte zusätzliche Entspannung. Es war eine wirklich anstrengende Woche gewesen – und sie war erst zur Hälfte vorbei.
    Das Team machte sich gut, aber einige der Mädchen hatten immer noch nicht verstanden, wer hier der Boss war. Justine Mallory konnte freche Antworten nicht ertragen und es auch nicht leiden, wenn ihre Mädchen irgendwelche Regeln missachteten.
    Sie streifte ihren hautengen Sportdress ab und betrachtete dabei ihren Körper im Spiegel, der von der Decke bis zum Boden reichte und die Hälfte der Wandfläche bedeckte. Sie sah sich selbst gerne beim Workout zu. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und verschwand ganz schnell wieder. Nicht mehr lange, und alles würde
den Bach runtergehen. Sie trieb täglich einmal Sport, manchmal auch zweimal, aber niemand konnte auf ewig gut aussehen und einen straffen Körper behalten. Jedenfalls nicht auf natürliche Weise, und sie hatte keinerlei Ambitionen, mit chirurgischen Maßnahmen Bekanntschaft zu machen. Sogar Fettabsaugen hinterließ unansehnliche kleine Narben.
    Das war nichts für sie. Sie würde ihre ohnehin schon strenge Diät weiter verschärfen. Und dann?
    Sie betrachtete ihr Gesicht genauer. Gar nicht schlecht für eine Frau, die auf die vierzig zusteuerte. Bestmögliche Hautpflege und – am wichtigsten – Sonnenschutz hatten zusammen mit guten Genen dafür gesorgt, dass sie erst wenige Falten hatte. Sie drehte den Kopf nach links, dann nach rechts, um genau zu überprüfen, ob sich etwas verändert hatte. Aber jedes Jahr kamen neue Schülerinnen, die immer jünger aussahen. Nicht mehr lange, und sie wäre auch eine dieser alten Lehrerinnen. Das wollte sie auf gar keinen Fall. Genau aus diesem Grund musste sie Vorkehrungen für eine bessere Zukunft treffen. Sie brauchte langfristig Sicherheit. Es gab in der ganzen Stadt nur einen Mann, der ihr die geben konnte, aber sie musste den richtigen Zeitpunkt finden, um die Sache anzugehen.
    Sie wischte die sorgenvollen Gedanken fort und genoss eine lange, entspannende Dusche. Gerade als sie auf die flauschige Badematte getreten war, klopfte jemand laut an der Haustür. Sie konnte unerwarteten Besuch nicht leiden, aber da sie heute Abend nichts vorhatte, war, wer auch immer vor ihrer Tür stand, nicht unwillkommen.
    »Die Leute in dieser Stadt …«, sagte sie leise, als sie
ihren Bademantel überzog und sich das Haar hochsteckte. Die hatten einfach keine Manieren und schon gar keine Klasse.
    Es ärgerte sie, ihr Programm unterbrechen zu müssen, und sie stapfte ins Wohnzimmer. So, wie sie jetzt aussah – mit Haarklemme im nassen Haar und ohne Make-up -, musste es schon ein wirklicher Notfall sein, wenn jemand sie so zu Gesicht bekommen durfte. Sie blickte durch den Türspion und seufzte erleichtert und genervt zugleich auf.
    Sie drehte den Türriegel und öffnete. »Misty, was machst du denn um diese Zeit hier?«
    Misty rückte die Brille auf der Nase zurecht und trat über die Schwelle. »Ich muss mit dir reden.«
    Ihr jetzt zu sagen, dass sie nach Hause gehen solle, würde nichts bringen. Wenn sie in einem solchen Zustand war, konnte Justine nur eines tun: es mit ihr durchstehen. Sie würden über den Vorfall beim Friseur sprechen. Das würde ihr guttun. Ohne allzu großes Interesse fragte Justine: »Möchtest du einen Tee?« Nicht diesen süßen Eistee, den hier alle bevorzugten, sondern guten grünen Tee mit hochwirksamen Antioxidantien.
    Misty plumpste aufs Sofa, als wäre sie hier zu Hause. »Nein, danke.«
    Justine schloss die Tür und setzte sich zu ihr. Misty wusste, dass Justine ihr tägliches Schönheitsprogramm hatte, aber wenn sie Hilfe brauchte, nahm sie keinerlei Rücksicht darauf. »Was ist denn los?«
    Justine

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