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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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ausprobieren. Meine Frau hat immer gesagt, sonst gibt es nirgendwo so gutes Gemüse.«
    »Ihre Frau?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Entschuldigen Sie. Das passiert mir immer noch manchmal. Ich wollte sagen, meine verstorbene Frau. Sie ist vor zwei Jahren von uns gegangen.«
    »Oh, das tut mir leid«, murmelte Katie und dachte wieder an ihr Gespräch mit Jo.
    Was ist eigentlich bei ihm los?
    Das musst du ihn schon selbst fragen , hatte Jo erwidert.
    Ganz bestimmt wusste sie schon lange, dass seine Frau nicht mehr lebte. Aber warum hatte sie es nicht gesagt? Sehr seltsam.
    Alex merkte nicht, dass Katies Gedanken abschweiften. »Vielen Dank«, sagte er leise. »Meine Frau war ein wunderbarer Mensch. Sie hätten sich bestimmt gut mit ihr verstanden.« Er schwieg nachdenklich. »Nun – jedenfalls hat sie diese Farm immer über den grünen Klee gelobt. Sie bauen dort biologisch an, und die Familie erntet alles von Hand. Normalerweise ist das Zeug innerhalb von ein paar Stunden weg, aber ich habe etwas für Sie bei seitegelegt, falls Sie das Gemüse mal versuchen wollen.« Er lächelte. »Außerdem – Sie sind doch Vegetarierin, oder? Als Vegetarierin werden Sie diese Produkte sehr zu schätzen wissen. Das kann ich Ihnen versprechen.«
    Sie musterte ihn verblüfft. »Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich Vegetarierin bin?«
    »Stimmt es nicht?«
    »Es stimmt nicht.«
    »Ach so.« Er vergrub die Hände tief in den Taschen. »Dann habe ich mich offensichtlich geirrt.«
    »Kein Problem«, sagte sie. »Man hat mir schon schlimmere Dinge unterstellt.«
    »Das kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    Bitte nicht , dachte Katie. »Okay.« Sie nickte. »Ich nehme die Sachen sehr gern und probiere sie. Vielen Dank!«

KAPITEL 6
    Während Katie ihre Einkäufe zusammensuchte, widmete sich Alex der Kasse, beobachtete sie aber nebenher heim lich aus dem Augenwinkel. Er räumte die Theke auf, kontrollierte am Bildschirm, wie es bei Josh aussah, schaute sich Kristens Bild an, wandte sich wieder der Theke zu und gab sich überhaupt größte Mühe, beschäftigt zu wirken.
    Katie hatte sich in den letzten Wochen auffallend verändert. Ihre Haut besaß schon eine leichte Sommerbräune und dadurch einen seidig frischen Glanz. Außerdem reagierte sie in seiner Gegenwart nicht mehr ganz so gehetzt. Heute war ein gutes Beispiel. Klar, sie hatten mit ihrer Unterhaltung nicht gerade die Welt in Brand gesetzt – aber es war immerhin ein Anfang, oder?
    Aber ein Anfang wovon?
    Schon als er sie das erste Mal gesehen hatte, war ihm klar gewesen, dass sie irgendwie in Schwierigkeiten steckte. Wenn er so etwas merkte, reagierte er instinktiv mit großer Hilfsbereitschaft. Und sie war natürlich sehr hübsch, obwohl ihre Haare schlecht geschnitten waren und sie sich ziemlich unauffällig anzog. Am tiefsten hatte ihn allerdings berührt, dass Katie seine Tochter so liebevoll tröstete, als Josh in den Fluss gefallen war. Und wenn er daran dachte, wie Kristen auf Katie reagierte … Sie hatte sich schutzsuchend zu Katie geflüchtet, so wie sich ein Kind an seine Mutter klammerte.
    Ihm wurde schwer ums Herz, wenn er daran dachte, dass seine Kinder ihre Mutter mindestens so schmerzlich vermissten wie er. Josh und Kristen trauerten immer noch, das wusste er, und deshalb versuchte er, so gut es ging, für sie die Mutter zu ersetzen. Doch erst seit er Katie und Kristen zusammen gesehen hatte, war ihm richtig bewusst geworden, dass die Traurigkeit nur ein Aspekt war. Es gab auch noch das Gefühl der Verlassenheit, und die Einsamkeit der Kinder spiegelte seine eigene.
    Katie hingegen war für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Irgendein Stück im Puzzle fehlte. Etwas, das ihn nicht los ließ. Und während er sie verstohlen beobachtete, fragte er sich, wer sie wirklich war und was sie nach Southport geführt hatte.
    Sie stand bei einem der Kühlschränke hinten im Laden. Das hatte sie noch nie getan. Konzentriert studierte sie die Waren hinter den Glastüren. Dabei runzelte sie die Stirn, und er sah, wie sich die Finger ihrer rechten Hand um ihren linken Ringfinger legten, als würden sie an einem nicht vorhandenen Ring drehen, während sie überlegte, was sie kaufen sollte. Diese Geste erschien ihm einerseits vertraut und gleichzeitig wie eine Erinnerung an eine vergangene Zeit.
    Es war eine Geste, die er während seiner Jahre als Ermittler beim Militär öfter gesehen hatte. Vor allem bei Frauen, deren Gesichter geschwollen und entstellt waren. Sie saßen ihm

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