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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Vorspeise gegessen hatten, schaute Katie in den Backofen. Die Paprika brauchten noch ein wenig Zeit, also spülte sie schnell den kleinen Topf ab, in dem sie vorher die Himbeersoße erhitzt hatte, stellte die Zuta ten für die Scampisoße zusammen und rührte sie an. Danach begann sie, die Shrimps zu sautieren. Als sie gar waren, war auch die Soße bereit. Katie gab jeweils eine Paprika sowie eine Portion des Hauptgerichts auf die Teller, dämpfte das Licht und zündete die Kerze auf dem Tisch an. Das herzhafte Aroma von Butter mit Knoblauch und das flackernde Licht an der Wand verwandelten die alte Küche in einen Ort der Verheißung.
    Sie aßen und unterhielten sich dabei angeregt. Draußen blinkten die ersten Sterne. Alex lobte immer wieder Katies Kochkunst und sagte, so etwas Leckeres habe er noch nie gegessen. Langsam brannte die Kerze herunter, die Weinflasche leerte sich, und Katie erzählte aus ihrer Kindheit in Altoona. Bei Jo hatte sie einiges für sich behalten, was ihre Eltern betraf, doch Alex bekam die unzensierte Version zu hören: die ständigen Umzüge, der Alkoholismus ihrer Eltern, die Tatsache, dass sie, Katie, seit ihrem achtzehnten Geburtstag auf sich selbst gestellt war. Ihr Gast schwieg die ganze Zeit und hörte zu, ohne ein Urteil zu fällen. Trotzdem hätte sie gern gewusst, was er über all das dachte. Als sie schließlich verstummte, fragte sie sich, ob sie vielleicht doch zu viel gesagt hatte. Aber genau in dem Moment legte Alex seine Hand auf ihre. Katie wagte nicht, ihm in die Augen zu schauen. Schweigend saßen sie am Tisch, hielten sich an den Händen und wollten beide nicht loslassen.
    »Ich sollte langsam anfangen, die Küche aufzuräumen«, sagte Katie schließlich und erhob sich. Ihr Stuhl schrappte über den Boden, und Alex wusste, dass der Zauber des Augenblicks verflogen war, doch er wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn zurückzuholen.
    »Du sollst wissen, dass es für mich ein wunderbarer Abend war«, begann er.
    »Alex, ich …«
    »Du brauchst nichts zu sagen, ich –«
    Aber Katie ließ ihn nicht weiterreden. »Aber ich möchte etwas sagen, okay?« Sie stand am Tisch, und ihre Augen blitzten auf eine Art, die er noch nicht kannte. »Für mich war es auch ein wunderbarer Abend. Aber ich weiß, wohin so etwas führt, und ich möchte nicht verletzt werden.« Sie atmete tief durch, um Kraft zu sammeln für das, was sie jetzt vorhatte. »Ich kann nichts versprechen. Ich kann dir nicht sagen, wo ich morgen sein werde – ganz zu schweigen davon, wo ich in einem Jahr sein werde. Als ich zuerst weggelaufen bin, dachte ich, dass ich alles hin ter mir lassen und nochmal von vorn anfangen kann, ver stehst du? Ich dachte, ich könnte weiterleben und einfach so tun, als wäre nichts passiert. Aber kann ich das wirklich? Du glaubst, du kennst mich, aber ich bin mir nicht mal sicher, ob ich selbst noch weiß, wer ich bin. Und auch wenn du inzwischen einiges über mich erfahren hast – es gibt noch sehr viel, was du nicht weißt.«
    Alex merkte, wie ihn der Mut verließ. »Willst du damit sagen, dass du mich nicht mehr sehen möchtest?«
    »Nein, nein.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich sage das alles nur, weil ich dich sehr gern wiedersehen will, und tief in meinem Inneren macht mir das Angst – du hast nämlich etwas Besseres verdient. Du verdienst eine Frau, auf die du zählen kannst. Auf die deine Kinder zählen können. Wie gesagt – es gibt noch sehr vieles, was du nicht ahnst.«
    »Das ist alles nicht wichtig«, stellte Alex ernst fest.
    »Wie kannst du so etwas sagen?«
    Sie schwiegen beide. Man hörte nur das leise Brummen des Kühlschranks, und draußen vor dem Fenster war der Mond zu sehen, der über den Bäumen schwebte. Ein Licht in der Nacht.
    »Ich kann es sagen, weil ich mich kenne«, sagte Alex schließlich. Und in dem Moment wusste er mit unwiderruflicher Klarheit: Er liebte diese Frau. Er liebte Katie, so wie sie hier vor ihm stand, und er liebte auch die Katie, der er nie begegnet war. Wortlos erhob er sich und ging zu ihr.
    »Alex, ich kann nicht …«
    »Katie!«, flüsterte er nur. Einen Moment lang rührten sie sich nicht. Doch dann legte Alex den Arm um Katies Hüfte und zog sie an sich. Sie seufzte, als würde eine jahrtausendealte Last von ihr abfallen, und als sie Alex in die Augen blickte, spürte sie, dass alle ihre Ängste überflüssig waren. Dass er sie lieben würde, gleichgültig, was sie ihm erzählte, ja, dass er sie schon jetzt

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