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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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wenn sie allein waren, im Gegenteil, er verhielt sich so, als hätte ihre Geschichte für das gemeinsame Leben in Southport keine Bedeutung. Die Tage vergingen fröhlich und spontan und völlig unbelastet von den Schatten ihrer Vergangenheit. Katie verstand es selbst nicht, aber sie vertraute ihm. Wenn sie sich küssten, was immer häufiger passierte, bekam sie manchmal weiche Knie, und sie musste sich beherrschen, um ihn nicht an der Hand zu nehmen und in ihr Schlafzimmer zu ziehen.
    Am Samstag, zwei Wochen nach ihrer ersten Verabredung, standen sie auf ihrer Veranda und küssten sich, eng umschlungen. Josh und Kristen waren bei einer Swimmingpool-Party, zu der ein Kind aus Joshs Klasse eingeladen hatte. Abends wollten Alex und Katie mit den beiden noch an den Strand fahren, um zu grillen, aber jetzt hatten sie ein paar Stunden für sich.
    Als Alex Katie schließlich losließ, sagte sie mit einem Seufzer: »Du musst wirklich damit aufhören.«
    »Womit? Was mache ich denn?«
    »Alex – du weißt genau, was ich meine!«
    »Aber ich kann nicht anders.«
    Das Gefühl kenne ich, dachte Katie. »Soll ich dir sagen, was mir an dir gefällt?«
    »Mein Körper?«
    »Ja, klar, der auch.« Sie lachte. »Aber es gefällt mir auch, dass du mir das Gefühl gibst, etwas Besonderes zu sein.«
    »Du bist etwas Besonderes!«
    »Ich meine es ernst. Nur – manchmal frage ich mich, warum du keine andere gefunden hast. Seit deine Frau gestorben ist, meine ich.«
    »Weil ich nicht gesucht habe«, antwortete er. »Aber selbst wenn es eine andere gäbe, würde ich sie augenblicklich verlassen, um mit dir zusammen zu sein.«
    »Das ist nicht nett.« Katie boxte ihn in die Rippen.
    »Aber es stimmt. Ob du’s glaubst oder nicht – ich bin wählerisch.«
    »Ja, sehr wählerisch. Du willst Frauen, die emotionale Narben haben.«
    »Du hast keine emotionalen Narben, du bist zäh. Du weißt, wie man überlebt. Das ist irgendwie sexy.«
    »Ich glaube, du willst dich bei mir einschmeicheln, weil du hoffst, dass ich dir dann die Kleider vom Leib reiße.«
    »Und – funktioniert es?«
    »Es fehlt nicht viel«, gab Katie zu, und als sie sein Lachen hörte, spürte sie wieder, wie sehr er sie liebte.
    »Ich bin so froh, dass du nach Southport gekommen bist«, murmelte er.
    »Hmm.« Einen Moment lang schien sie in ihrer eigenen Welt zu versinken.
    »Was ist?« Prüfend musterte er ihr Gesicht, plötzlich hellwach.
    Sie schüttelte den Kopf. »Es war sehr knapp …« Mit einem tiefen Seufzer schlang sie die Arme um sich, als wollte sie sich gegen die Erinnerungen wappnen. »Fast hätte ich es nicht geschafft.«

KAPITEL 22
    Gefrorener Schnee bedeckte die Gärten in Dorchester, eine glitzernde Schicht lag auf der Welt vor Erins Fenster. Der Januarhimmel, gestern noch trist und grau, leuchtete jetzt eisblau, die Temperatur war weit unter den Gefrierpunkt gesunken.
    Es war Sonntagmorgen. Der Tag nach ihrem Friseurbesuch. Sie schaute in die Kloschüssel, nachdem sie Wasser gelassen hatte, weil sie sicher war, dass sie Blut entdecken würde. Ihre Nieren pulsierten, der ganze Rücken tat weh. Im Grunde ging der Schmerz von den Schulterblättern hinunter bis in die Beine. Stundenlang hatte sie deswegen in der Nacht wachgelegen, während Kevin neben ihr schnarchte. Aber zum Glück schienen die Verletzungen nicht allzu ernst zu sein. Leise schloss sie die Tür hinter sich und humpelte in die Küche. In ein paar Tagen ist der Horror vorbei, sagte sie sich. Aber sie musste aufpassen, dass Kevin keinen Verdacht schöpft. Jeder Schritt musste stimmen. Wenn sie es ignorierte, dass er sie gestern Abend geschlagen hatte, wurde er garantiert misstrauisch. Wenn sie zu weit ging, ebenfalls. Nach vier Jahren in der Hölle hatte sie die Regeln gelernt.
    Um zwölf Uhr musste Kevin zur Arbeit, obwohl Sonntag war. Bald würde er aufstehen. Im Haus war es kalt, also zog Erin ein Sweatshirt über ihren Schlafanzug. Morgens hatte Kevin nichts dagegen. Meistens war er zu verkatert, um sich für sie zu interessieren. Sie kochte Kaffee, stellte Milch und Zucker auf den Tisch, außerdem Butter und Marmelade. Sie legte Besteck für ihn bereit. Was fehlte noch? Genau – ein Glas mit Eiswasser neben der Gabel. Dann steckte sie zwei Scheiben Brot in den Toaster, legte drei Eier auf die Arbeitsplatte und gab schon mal sechs Scheiben Speck in die Bratpfanne. Sie zischten und brutzelten, als Kevin in die Küche kam, sich an den Tisch setzte und sein Wasser trank. Sie goss ihm

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