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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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schaute ihr anschließend ins Gesicht. »Dann werde ich mal auf den Punkt kommen. Bist du sicher, dass deine Papiere genügen? Es dürfen keine Kopien sein. Du musst die Originale vorlegen.«
    »Ich weiß.«
    Er hütete sich, weiterzuforschen, startete aber immer noch nicht den Motor.
    »Was ist?«, fragte Katie.
    »Wenn du fahren lernen willst, fangen wir am besten gleich damit an.« Er stieg aus. »Komm, setz dich ans Steuer.«
    Sie tauschten die Plätze. Als Katie auf dem Fahrersitz saß, erklärte er ihr die Grundlagen: Gas und Bremse, Blin ker, Licht, Scheibenwischer, die Anzeigen auf dem Armaturenbrett.
    »Kann’s losgehen?«, fragt er.
    »Ja.« Katie versuchte, sich zu konzentrieren.
    »Weil der Wagen keine Gangschaltung hat, brauchst du nur einen Fuß. Er ist entweder auf dem Gaspedal oder auf der Bremse, okay?«
    Sie nickte
    »Du musst auf die Bremse treten, wenn du den Motor startest. Dann musst du die Automatik auf Rückwärtsgang stellen. Als Nächstes kannst du ganz langsam den Fuß von der Bremse nehmen, während du das Lenkrad so drehst, dass du rückwärts rausfahren kannst. Dabei bleibt dein Fuß noch an der Bremse, aber ohne Druck auszuüben.«
    Sie tat genau das, was er sagte, und fuhr vorsichtig rückwärts aus der Parklücke. Danach dirigierte Alex sie über den Parkplatz, doch dann hielt sie an. »Soll ich wirklich auf die Straße fahren?«
    »Wenn viel Verkehr wäre, würde ich Nein sagen. Aber ich glaube, du schaffst das, und ich sitze ja neben dir und kann dir helfen. Bist du so weit? Am besten biegst du rechts ab, und wir fahren geradeaus bis zur nächsten Querstraße. Dort kannst du wieder nach rechts fahren. Ich möchte, dass du erstmal ein Gefühl für den Wagen bekommst.«
    Während der nächsten Stunde fuhren sie die ländlichen Straßen entlang. Wie die meisten Anfänger hatte Katie das Problem, dass sie zu stark lenkte, wodurch sie manchmal zu weit nach rechts kam und die Böschung berührte, und auch mit dem Einparken klappte es nicht gleich. Aber sonst machte sie ihre Sache besser, als sie beide erwartet hatten. Irgendwann forderte Alex sie auf, in einer der Straßen im Stadtzentrum zu parken.
    »Wohin gehen wir?«
    Er deutete auf ein kleines Café. »Ich dachte, du willst vielleicht feiern.«
    »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte sie. »Die meiste Zeit hatte ich das Gefühl, ich weiß gar nicht, was ich tue.«
    »Das ist reine Übungssache«, sagte er. »Je mehr Fahrpraxis du bekommst, desto natürlicher fühlt es sich an.«
    »Kann ich morgen wieder fahren?«, fragte sie.
    »Klar. Würde es dir am Vormittag passen? Noch sind die Kinder tagsüber in einem Ferienlager. Sie kommen um die Mittagszeit nach Hause.«
    »Das passt mir wunderbar«, antwortete sie. »Und findest du wirklich, dass ich meine Sache gut gemacht habe?«
    »Wenn wir noch ein paarmal üben, könntest du den praktischen Teil der Fahrprüfung schon bald bestehen. Dann musst du noch den schriftlichen Test machen, aber dafür musst du einfach einige Dinge auswendig lernen.«
    Katie fiel ihm spontan um den Hals. »Vielen Dank!«
    Er drückte sie an sich. »Ich freue mich, dass ich dir helfen kann. Selbst wenn du keinen eigenen Wagen hast, ist es gut, wenn du fahren kannst. Warum hast du eigentlich nicht schon früher …«
    »Warum ich den Führerschein nicht gemacht habe?« Sie zuckte die Achseln. »Zu Hause hatten wir nur ein Auto, und damit ist immer mein Vater gefahren. Selbst wenn ich die Prüfung gemacht hätte – ich hätte nicht üben können, und deshalb war es mir nicht wichtig. Als ich ausgezogen bin, konnte ich mir kein Auto leisten, deshalb habe ich mich weiterhin nicht darum gekümmert. Und dann … Kevin wollte nicht, dass ich fahre.« Sie schaute Alex an. »Und jetzt bin ich hier, eine siebenundzwanzigjährige Radfahrerin.«
    »Du bist siebenundzwanzig?«
    »Das hast du doch gewusst, oder?«
    »Nein, hab ich nicht gewusst.«
    »Und?«
    »Nun, du siehst keinen Tag älter aus als dreißig.«
    Sie boxte ihn gegen den Oberarm. »Zur Strafe dafür musst du mir ein Croissant spendieren.«
    »In Ordnung. Und weil du heute in der Stimmung bist, Geheimnisse preiszugeben, wüsste ich gern, wie du letzten Endes fortgegangen bist.«
    Sie zögerte nur für einen kurzen Moment. »Okay«, sagte sie dann.
    An einem kleinen Tisch im Freien erzählte Katie ihm von ihrer Flucht – von den umgeleiteten Telefonanrufen, der Fahrt nach Philadelphia, von den wechselnden Jobs und den schrecklichen Absteigen und von

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