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Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Titel: Wie ein Prinz aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa McClone
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Frieden im Land gewährleistet.“
    „Wem würdest du Isabel zur Frau geben?“ Nikolas wusste niemanden, dem er sie anvertrauen würde. Die Vorstellung, ein anderer Mann … nein, darüber durfte er jetzt nicht nachdenken!
    „Darüber habe ich mir Gedanken gemacht.“ Beatrice reichte Isabel ein Blatt. „Hier ist eine vorläufige Liste passender Junggesellen aus dem Hochadel.“
    Es war zwei Uhr morgens, und Isabel lag hellwach im Bett, an Schlaf war nicht zu denken. Ständig kreisten ihre Gedanken um das Gespräch bei Tisch.
    Das muss ein Albtraum sein, dachte sie, immerhin leben wir im einundzwanzigsten Jahrhundert, und ich bin Amerikanerin! Ihre Zukunft stand auf dem Spiel. Sie musste sich etwas einfallen lassen – und zwar schnell!
    Sollte sie die US-Botschaft anrufen? Dort würde man ihr sicher helfen – doch damit wären die Probleme für Veronia nicht gelöst.
    Zwar verband sie nichts mit diesem Land, bis gestern war es nur ein Begriff aus den Nachrichten gewesen. Doch es hatte ihren Eltern und Onkel Frank viel bedeutet, und sie wollte keinesfalls Anlass für neue Unruhen sein.
    Unvermittelt überfiel sie nagender Hunger. Während des Dinners hatte sie vor Anspannung kaum etwas zu sich genommen und sogar die Schokoladentorte, die zum Dessert serviert wurde, unberührt zurückgehen lassen.
    Zu dumm, dachte sie. Schokolade hob zuverlässig ihre Laune. Ob es in der Küche noch ein Stück gab?
    Sie stieg aus dem Bett und schlüpfte in ihren Bademantel, dann verließ sie ihr Zimmer und ließ die Tür offen stehen, um wieder dorthin zurückzufinden.
    Nach wenigen Minuten hatte sie die Küche gefunden, in der sich um diese Zeit niemand aufhielt. Tatsächlich entdeckte sie auch den restlichen Kuchen. Sie lud sich ein großes Stück auf einen Teller, stocherte dann aber lustlos mit einer Gabel darin herum. Trotz ihres Hungers hatte sie keinen Appetit.
    „Hier bist du also!“, sagte Nikolas, der überraschend hinter ihr auftauchte. Er trug dasselbe Hemd und dieselbe Hose wie beim Dinner. Jackett und Krawatte hatte er abgelegt, den obersten Kragenknopf geöffnet und die Ärmel hochgerollt. „Ich habe mich gewundert, wohin du verschwunden bist.“
    „Woher weißt du …“
    „Deine Zimmertür stand offen.“
    „Alle Türen sehen gleich aus – ich wollte auf dem Rückweg nicht irrtümlich in das falsche Zimmer eindringen.“
    Er ließ sich auf einen Stuhl neben ihrem sinken. „Ich dachte, du wärst vielleicht fortgelaufen.“
    „Das war mein erster Gedanke. Ich habe ihn aber gleich wieder von meiner Liste gestrichen.“
    „Welcher Liste?“
    Beherzt stieß sie die Gabel in das Tortenstück und ließ sie dort stecken. „Eine Aufstellung der Ideen, die ich deinem Vater als Alternative anbieten will. Immerhin geht es um meine Zukunft!“
    „Glaub mir, hätte ich gewusst, was passiert, hätte ich dich nie nach Veronia gebracht!“
    Auf einmal fühlte Isabel sich nicht mehr so einsam. Mit Nikolas an ihrer Seite ging es ihr direkt besser.
    Dieser hatte inzwischen das Tortenstück entdeckt. „Isst du das noch?“
    „Nein.“
    „Darf ich?“
    Sie schob ihm den Teller hin. „Bitte.“
    „Danke.“ Er zog die Gabel aus dem Stück und schob sich den ersten Bissen in den Mund. „Was hat dich von einer Flucht abgehalten?“
    „Ich verfüge weder über Geld noch einen US-Pass.“
    „Stimmt! Du besitzt nur den befristeten veronianischen Pass, den Jovan organisiert hat.“
    „Nicht einmal das – Jovan hat ihn!“
    „Wenn du willst, kann ich …“
    „Wenn ich fliehe, sind wir immer noch verheiratet, und du kannst Juliana nicht zur Frau nehmen.“
    „Sehr rücksichtsvoll, vielen Dank. Ich habe auch eine Idee, sie ist allerdings radikal.“
    „Das macht nichts. Ich bin für jeden Vorschlag offen.“
    „Wir könnten deinen Tod vortäuschen.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Das steht auch auf meiner Liste!“
    „Zwei Seelen, ein Gedanke!“ Er lächelte breit.
    „Ich finde die Idee gut. Es gäbe keine Probleme mit den Separatisten, du könntest Juliana heiraten, und ich wäre frei zu leben, wie ich will.“
    „Die Durchführung des Plans könnte schwierig werden.“
    „Weil es keine Leiche gibt!“
    „Es kämen also nur wenige Todesarten infrage.“
    „Logisch.“
    „Was wäre mit einem Feuer?“
    „Knochen und Zähne verbrennen nur bei einem richtigen Inferno. Das wäre zu gefährlich“, gab sie zu bedenken.
    Nachdenklich rieb Nikolas sich das Kinn, auf dem bereits ein leichter Bartschatten stand.

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