Wie ein Prinz aus dem Maerchen
Isabel?“
Nikolas mochte Juliana sehr. Sie war ihm eine liebe Freundin geworden, doch eine erotische Spannung existierte zwischen ihnen nicht. Vielleicht würde sich im Verlauf ihrer Ehe auch Leidenschaft einstellen, doch ihre Freundschaft genügte ihm. Sie erschien ihm als gute Basis für eine erfolgreiche Beziehung.
Vor der Tür am gegenüberliegenden Ende des Speisesaals ertönten Schritte. Erwartungsvoll sah er auf.
Als eine atemberaubend schöne Frau in einem eleganten lavendelfarbenen Kleid eintrat, ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen, setzte sein Herz einen Schlag lang aus, dann schlug es in einem schnelleren Rhythmus weiter.
Sie war wunderschön! Das braune Haar trug sie hochgesteckt, nur einige Strähnen umspielten ihr elfenhaftes Gesicht, doch sein Blick wurde wie magisch von ihren ausdrucksvollen Augen angezogen.
„Wann sollen wir morgen zum Segeln aufbrechen?“, fragte Juliana amüsiert, der seine unverhohlene Begeisterung nicht entgangen war.
„Bitte?“ Er wandte den Blick nicht von der Erscheinung auf der Türschwelle ab.
„Du bist also mit unseren Bemühungen zufrieden!“
„Ist das wirklich Isabel?“
„Ich verstehe immer noch nicht, wieso du behauptet hast, sie sähe aus wie ein Junge. Sie kann zwar die Farbe Pink nicht leiden und benutzt lieber Motoröl als Feuchtigkeitscreme, dennoch ist sie zweifellos eine Frau!“
„Das sehe ich.“ Und was er sah, gefiel ihm. Das elegante Kleid endete knapp oberhalb ihrer Knie und lenkte den Blick auf ihre langen, schlanken Beine. Sie sollte öfter Kleider tragen, dachte er, ihre Beine sind zu schade zum Verstecken.
„Es wird noch einige Zeit und Mühe kosten, bis sie wie eine Prinzessin auftritt. Solange sie frei heraus sagt, was sie denkt, könnte die Presse ihr gefährlich werden.“
„Ich habe vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten.“
„Das Einkaufen mit ihr hat mir Spaß gemacht. Izzy ist eine charmante junge Frau.“
„Izzy?“
„So nennen ihre Freunde sie.“
Einer Schönheit wie Isabel wird dieser Spitzname nicht gerecht, dachte Nikolas. Die Farbe ihres Kleides betonte ihren zarten Teint, und der Schnitt schmeichelte ihrer Figur. Sie war jeder Zoll eine Prinzessin – und er begehrte sie! Erschrocken verbat er sich diesen unwillkommenen Gedanken. „Die würden sie so nicht wiedererkennen!“
„Sei so lieb und begleite sie in den Speisesaal“, bat Juliana. „Das Gehen auf hohen Absätzen fällt ihr noch schwer.“
Dazu musste sie ihn nicht zweimal auffordern. „Ich bin gleich zurück mit deinem Meisterwerk.“
Im Näherkommen bemerkte Nikolas weitere Details der großen Verwandlung, die Isabel mitgemacht hatte. Das geschickt aufgetragene Make-up betonte ihre hohen Wangenknochen, die vollen Lippen schimmerten verführerisch, in ihren Augen tanzten goldene Lichter. War das dieselbe Frau, die im Flugzeug neben ihm geschlafen hatte? Juliana hatte sich selbst übertroffen! „Du siehst bezaubernd aus, Isabel.“
„Danke.“
Ein zarter Duft nach Vanille und Jasmin umgab sie, den er auch im Flugzeug schon an ihr wahrgenommen hatte.
„Ich komme mir vor wie eine Hochstaplerin“, raunte sie ihm zu.
„Wieso das?“, wunderte er sich. Sie sollte sich über ihr Umstyling freuen!
„Ich bin immer noch dieselbe, lediglich die Verpackung ist neu. Unter dem Make-up komme ich mir vor wie ein Clown, das Kleid und die hochhackigen Schuhe könnte auch eine Prostituierte tragen.“
„Jeder, der dich sieht, hält dich für eine Prinzessin“, beruhigte Nikolas sie. Leider mangelte es ihr noch an dem entsprechenden Benehmen und der passenden Ausdrucksweise! Er bot ihr den Arm. „Darf ich bitten?“
„So etwas machst du gern, oder?“
„Es gehört zur Ausbildung jedes Prinzen.“
„Gibt es auch ein Training für Prinzessinnen?“
„Deines hat bereits begonnen.“
„Ich habe nur gescherzt!“
Nikolas runzelte die Stirn. „Ich nicht.“
Zögernd legte sie ihm die Hand auf den Arm. Die Berührung fuhr Nikolas durch Mark und Bein.
„Ich hake mich nur bei dir unter, damit ich nicht hinfalle und allen meinen neuen seidenen Tanga präsentiere.“
Unwillkürlich warf Nikolas einen Blick auf ihren appetitlich gerundeten Po. Ihm wäre es lieber gewesen, nichts über ihre Dessous zu erfahren. Jetzt quälten ihn erotische Gedanken, die loszuwerden ihn einige Zeit kosten würde.
Vorsichtig tat Isabel den ersten Schritt. „Wer zieht freiwillig solche Folterinstrumente an!“, schimpfte sie über ihre hohen Pumps.
„Du
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