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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Hände feucht werden ließ und die Lenden aufreizte. Aber an ihrer Haltung lag es nicht allein. Ihre Brüste brauchten nicht viel Unterstützung. Jake wusste, dass sie straff und fest waren und rund und …
    »Verdammt«, murmelte er und zog an Stormys Zügeln, damit dieser kehrtmachte. Stormy trabte Nase an Nase mit Randys Pferd. Der Cowboy hatte sich im Sattel vorgelehnt und beobachtete mit verhangenem Blick Banner, genau wie Jakes vor wenigen Augenblicken.
    »Was gaffst du da?« Jakes Frage enthielt die unausgesprochene Drohung, dass Randy besser nach seinem Geschmack antwortete.
    »N-nichts. Nichts, Jake, Sir.«
    »Dann los. Ihr seid alle drei nötig, um die Pferde über die Brücke zu treiben.«
    Randy tippte sich an seinen Hut und gab seinem Pferd die Sporen, um die anderen einzuholen. Banner lenkte Dusty neben Jake. »Randy sieht ja aus, als sei der Teufel hinter ihm her. Was ist los mit ihm?«
    »Hast du nichts anderes anzuziehen?«, fragte Jake ärgerlich.
    Verblüfft schaute sie ihn an. »Was?«
    »Anzuziehen. Kleidung, weißt du, Sachen, die man trägt«, sagte er ungeduldig. Verwirrt blickte sie an sich herunter, da sie keine Ahnung hatte, wovon er redete. Er war sich nicht sicher, ob er das selbst wusste, und das machte ihn noch wütender. »Ach, zum Teufel, ist ja egal. Aber eins wollen wir direkt klarstellen, Banner. Ich will keinen Ärger unter diesen Männern. Es gibt genug Dinge, um die ich mich kümmern muss, ohne auch noch Faustkämpfe zu schlichten. Halte dich also fern von ihnen!«
    Ihre Augen blitzten wütend. »Die einzige Person, von der ich mich fernhalten werde, bist du.« Mit einem Druck ihrer Knie trieb sie Dusty an. Seine Hufe donnerten über die Kiesel auf dem Weg, aber statt durch das Tor zu reiten, sprang Banner über den Zaun.
    »Verzogene Göre«, sagte Jake und klemmte sich eine Zigarre zwischen die Zähne. Mit grimmig verzogenem Mund gab er Stormy die Sporen, um sich zu der Karawane zu gesellen.
    »Das ist wohl alles«, meinte Ma. Sie faltete ein Geschirrtuch und legte es sorgfältig auf das Ablaufbrett.
    Jake ließ seinen Blick in der Küche umherschweifen. »Alles sieht sehr hübsch aus. Ich bin sicher, dass Banner deine Hilfe beim Auspacken sehr zu schätzen weiß.«
    »Ich habe das Abendessen aufgesetzt«, sagte sie und deutete auf den schwarz glänzenden Eisenofen in der Ecke.
    »Riecht lecker.«
    Ma musterte ihren Ältesten scharf. Er hatte gar nicht gesehen, welche Arbeit sie in der Küche geleistet hatte, und genauso wenig hatte er die Bohnen gerochen. Irgendetwas beschäftigte ihn. Sie wusste immer, wenn Jake etwas beunruhigte. Er zog sich in sich selbst zurück und spielte nervös mit einem Gegenstand herum, wie jetzt mit seinem Handschuh.
    Schon als kleiner Junge war er dann immer um sie herumgeschlichen, bis er ihre Aufmerksamkeit geweckt hatte. Dann musste sie ihn meistens nicht lange anspornen, bis er ihr sagte, was ihn bedrückte. Meistens beichtete er dann eine kleine Sünde, die ihm gerade auf der Seele brannte.
    An eine Gelegenheit erinnerte sie sich besonders. Er war von seinem zweiten Viehtrieb nach Kansas zurückgekommen und machte zu Hause einen Besuch. Nach dem Abendessen war er noch am Tisch sitzen geblieben. Sie hatte seinen Hinweis verstanden und dafür gesorgt, dass alle den Raum verließen, bis sie und Jake allein waren.
    Sie erkundigte sich nach seinem Leben als Cowboy. Er antwortete ausweichend. Schließlich fragte sie ihn unverblümt: »Hast du etwas getan, dessen du dich schämen solltest?«
    Ihre Blicke trafen sich, und sie erkannte, dass ihr Bubba nicht länger ein kleiner Junge war. Er war ein Mann und trug die Last der Welt auf seinen Schultern. »Ich habe etwas getan, das notwendig war, Ma.«
    Sie hatte ihn an ihren Busen gedrückt, und er hatte wie ein Baby geweint. Sie hatte ihn nie gefragt, was dieses »notwendige« Etwas war, weil sie dachte, es sei besser, das nicht zu wissen. Aber sie trauerte um den Jungen, der zum Mann geworden und dessen Erwachsenwerden so schmerzlich gewesen war.
    Jetzt sah er genauso aus. Sein finsterer, hoffnungsloser Blick bedeutete, dass er ihr etwas erzählen wollte, über das er aber nicht reden konnte.
    Natürlich hatte sie immer gewusst, dass er Lydia Coleman liebte. Auch diesbezüglich litt sie mit ihm. Sie vermutete, dass auch Lydia seine Gefühle für sie kannte. Sie hatten jahrelang viele Geheimnisse und ihre innersten Gedanken miteinander geteilt, nur dieses Thema hatten sie nie berührt. Es war, als

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