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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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ganz warm.
    „Ich denke“, stieß sie hervor, „jetzt kann ich allein weitermachen.“
    „Hm …“
    „Danke für deine Hilfe.“ Sie wagte nicht, sich umzudrehen und ihn anzuschauen.
    „Es war mir ein Vergnügen. Schlaf gut!“
    Sie hörte, wie er zu seinen Sesseln zurückging. Rasch schlüpfte sie unter die Decke. Dann fiel ihr ein, dass sie eigentlich ihr Nachthemd anziehen sollte. Ob Adam sie beobachtete? Möglichst unauffällig schaute sie zu ihm hin. Er schien mit geschlossenen Lidern dazuliegen und atmete regelmäßig. Penny entledigte sich ihrer Unterwäsche und griff nach dem Nachtgewand. Geschafft! Sie zog sich das leichte Oberbett bis zum Kinn und starrte an die Decke.
    Vom Feuer im Kamin ging nur noch ein schwaches Glimmen aus. Trotzdem war ihr heiß. Himmel, das musste eine Folge von Adams Berührungen sein. Eigentlich war es ein angenehmes Gefühl. Und dennoch … Sie seufzte. Ihm bedeutete das, was er eben getan hatte, sicherlich nichts. Schließlich hatte er zugegeben, dass er mit den Geheimnissen weiblicher Kleidungsstücke vertraut war. Schon oft musste er Frauen beim Auskleiden behilflich gewesen sein.
    Penelope begann sich auszumalen, was wohl geschehen war, wenn eine jener Frauen erst einmal nackt vor ihm stand.
    Ein neuer Seufzer … Wie sanft, wie angenehm jede seiner Berührungen gewesen war! Was hätte er wohl getan, wenn sie ihn nicht fortgeschickt hätte? Wenn sie nicht gesagt hätte, dass sie allein weitermachen wollte? Ob er begonnen hätte, sie zu streicheln? Vielleicht hätte er sie sogar geküsst.
    Ein Schauer überlief sie.
    Plötzlich hörte sie, wie etwas im Zimmer sich bewegte. Sie erschrak. Doch es war nur Adam, der leise zu ihr trat, das dünne Oberbett fortzog und seine warme Decke fürsorglich über ihren Körper ausbreitete. Dann ging er zurück zu seiner behelfsmäßigen Schlafstatt und deckte sich mit dem leichten Oberbett zu.

7. KAPITEL

    Penelope erwachte, weil Stimmen an ihr Ohr drangen. Sehen konnte sie nichts, denn in der Nacht hatte irgendwer die Bettvorhänge zugezogen. Sie lauschte.
    Adam sprach mit einem der Dienstboten, mit seinem Kammerdiener wahrscheinlich. Offenbar brauchte er einen Rat. Welches der Mädchen konnte seiner Gattin als Zofe dienen? Vorübergehend zumindest, da nicht klar war, ob Ihre Gnaden selbst eine Zofe ins Haus bringen würde.
    Der Kammerdiener machte einen Vorschlag – „Molly“ –, mit dem der Duke anscheinend einverstanden war. Jedenfalls entfernten sich jetzt Schritte, und eine Tür fiel ins Schloss.
    Dann zog jemand den Bettvorhang zurück. „Penny?“ Adam sprach leise, wohl weil er annahm, sie könne noch schlafen.
    „Ja?“ Sie rieb sich die Augen und gähnte. Ihr Gatte trug einen Morgenmantel, unter dessen Saum nackte Beine hervorlugten. Penelope verspürte ein seltsames Gefühl in der Magengegend, und rasch schaute sie anderswo hin.
    „Hast du gut geschlafen?“
    „Danke, das Bett ist sehr bequem. Es tut mir leid, dass du nicht den gleichen Luxus genießen konntest.“ O Gott, hörte sich das an, als hätte sie das Nachtlager gern mit ihm geteilt?
    „Ich habe besser geschlafen als seit Wochen. Es ist eine große Erleichterung für mich zu wissen, dass der Bellston-Besitz gerettet ist. Ich danke dir dafür.“
    Seine Worte klangen so ehrlich, dass Penelope errötete. „Ich möchte dir ebenfalls danken. Für alles …“
    Er lächelte.
    Wieder war sie überwältigt von seinem guten Aussehen. Himmel, er war der attraktivste Mann, den sie kannte! Mein Gatte! Schade, dass sie selbst so gar nicht ausgeschlafen und fröhlich wirkte. Die erste Stunde nach dem Aufwachen war ihre schlechteste Zeit. Sie wusste, dass ihr Haar glanzlos und wirr, ihre Haut blass und ihre Augen müde aussahen. Sie streckte die Hand nach der Brille aus, stieß diese dabei vom Nachttisch und musste einen Fluch unterdrücken.
    Adam bückte sich, reichte ihr die Brille und wollte ihr beim Aufstehen behilflich sein. Doch vor Scham und Verwirrung übersah sie seine ausgestreckte Hand. Er ging einfach über diese Zurückweisung hinweg. „Nachdem wir unseren ersten gemeinsamen Tag in London erfolgreich hinter uns gebracht haben“, sagte er, „können wir meiner Meinung nach voller Optimismus in die Zukunft blicken.“
    Vielleicht hat er recht.
    Penelope begab sich in ihr eigenes Schafzimmer, in dem geschäftiges Treiben herrschte. Eines der Hausmädchen war damit beschäftigt, die Kleidung der Duchess in Schränke und Kommoden zu räumen. Ein anderes

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