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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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Idiot.«
    »Meiner Erfahrung nach sind alle Männer Idioten, wenn es um Lust geht.«
    Heransly beobachtete voller Abscheu, wie Loudor sich den Mund vollstopfte. »Da ich mir sicher bin, dass sich diese Erfahrung auf Sie beschränkt, werde ich nicht widersprechen.«

8
    Der Ball bei den Pattons unterschied sich für Sophie kaum von dem bei Lord Calmaton – bis hin zu der Tatsache, dass beide Gastgeber auf der Liste standen, die Mr Smith ihr gegeben hatte. Es waren zu viele Menschen da; eine beängstigende Anzahl von Kerzen; zu viel Seide, Schmuck und Speisen; und nicht annähernd genug Luft. Und, Gott vergebe ihr, sie genoss ihn von der ersten bis zur letzten Sekunde.
    »Sophie! Da sind Sie ja!« Mirabelle bahnte sich einen Weg durch die Menge, um zu Sophie zu gelangen. »Himmel, was für ein Gedränge«, hauchte sie.
    Sophie schenkte ihrer Freundin ein strahlendes Lächeln. »Ja, nicht wahr?«
    Mirabelle erwiderte das Lächeln, dann verrenkte sie den Hals, um über Sophies Schulter zu spähen, runzelte die Stirn und fragte: »Wo ist Ihr Cousin?«
    Sophie zuckte die Achseln. »Im Kartenzimmer, denke ich.«
    »Jetzt schon? Ich wusste gar nicht, dass die Herren so früh beginnen.«
    »Zweifellos hat mein Cousin auf dem Weg zum Kartenzimmer genug andere überredet, sich ihm anzuschließen.«
    Mirabelle verzog angewidert den Mund. »Ich weiß, er gehört zu Ihrer Familie, Sophie, und sicher hat er eine Menge guter Eigenschaften, aber als Begleiter taugt er nicht viel.«
    Sophie seufzte. »Ich weiß, und um ehrlich zu sein, als Cousin lässt er ebenfalls einiges zu wünschen übrig. Aber wie Sie sagten, er gehört zur Familie.«
    Mirabelle nickte mitfühlend. »Ich habe auch solche Verwandten. Mein Onkel ist ein absoluter Flegel. Bedauerlicherweise ist er außerdem mein Vormund.«
    »Das ist
wirklich
bedauerlich.«
    »Ja, nicht wahr? Ich habe großes Glück, Lady Thurston zu haben. Sie ist seit meiner frühesten Kindheit ungewöhnlich freundlich zu mir. Sie besteht geradezu darauf, mir jedes Jahr die Saison hier in London zu finanzieren.«
    »Ich wäre bereit zu wetten, dass dieses Unterfangen kein großes Opfer für sie bedeutet«, erklärte Sophie, die beobachtete, wie Lady Thurston mit einem ziemlich gut aussehenden älteren Mann sprach, eine hübsche Röte im Gesicht.
    »Was genau der Grund ist, warum ich dem Arrangement weiterhin zustimme, und auch der Grund, warum ich kein besonders schlechtes Gewissen habe, dass ich ein Versager auf dem Heiratsmarkt bin.«
    »Versager?«, fragte Sophie ungläubig. »An dem Abend, an dem wir uns kennengelernt haben, haben Sie nur zwei Tänze ausgelassen, soweit ich gesehen habe.«
    »Trotzdem, ich bin ein anerkanntes Mauerblümchen.« Mirabelle formulierte die Tatsache ziemlich munter dafür, dass sie einen gesellschaftlichen Rang eingestand, der als nur geringfügig besser galt als die gefürchtete »alte Jungfer«.
    »Ich kann meine Erlebnisse nur schwer mit Ihrer Feststellung in Einklang zu bringen«, murmelte Sophie nachdenklich.
    »Sehen Sie dieses Mädchen dort drüben?«, begann Mirabelle anstelle einer Erklärung. »Die blonde junge Frau in dem hübschen, elfenbeinfarbenen Kleid, die in jungen Männern geradezu ertrinkt?«
    Mirabelle wartete Sophies Nicken ab, bevor sie fortfuhr. »Sie heißt Elizabeth Tellijohn, und sie ist das, was man einen Diamanten reinsten Wassers nennt. Sie ist schön, tüchtig, hat gute Beziehungen, gutes Benehmen und eine gewaltige Mitgift in Aussicht. Die Männer tanzen mit ihr, weil sie sie entweder verführen oder heiraten wollen oder beides. Männer tanzen mit mir, weil sie es müssen. Und das ist ein Zustand, mit dem ich ganz zufrieden bin.«
    »Hätten Sie keine Lust, geheiratet oder verführt zu werden?«, fragte Sophie.
    »Von dem richtigen Mann vielleicht, aber wenn ich in einem solchen Durcheinander nach ihm suchen sollte …« Mirabelle deutete mit der Hand in die allgemeine Richtung der jungen Männer, die Miss Tellijohn umlagerten. »Ich denke, ich würde vielleicht verrückt werden.«
    »Was gibt es an diesen Herren auszusetzen?«
    Mirabelle zuckte die Achseln. »Vielleicht nichts. Vielleicht alles. Ich weiß es nicht, ich habe in der ganzen Zeit nur mit einem von ihnen getanzt, daher könnte ich es nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich weiß jedoch, dass es eine Menge über einen Mann aussagt, wenn er nur bereit ist, mit einer Frau wie Miss Tellijohn zu tanzen und nicht mit einem Mauerblümchen.«
    »Ich nehme an, das ergibt irgendwie

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