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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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sich gerade abgespielt hatte. Nichtsdestoweniger spürte sie, wie die Tränen flossen, und sie konnte nicht verbergen, wie rau ihr Atem ging.
    Alex nahm sie in die Arme, sobald er sie schluchzen hörte. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, saß sie auf seinem Schoß, den Kopf an seiner Schulter geborgen und fest in seinen Armen.
    »Ist ja gut, Herzlieb. Ist ja gut. Es war nicht Ihre Schuld.«
    »Sie sind zornig«, warf sie ihm schniefend vor.
    Er drückte sie fester an sich. »Nicht auf Sie, Sophie.«
    »Wegen irgendetwas sind Sie zornig«, bemerkte sie.
    »Ich bin außer mir vor Zorn auf diese Männer.«
    »Ja, aber sie sind nicht in dieser Kutsche, und …«
    »Und ich ärgere mich über mich selbst«, räumte er schließlich ein.
    Sophie versuchte sich aufzurichten, um sein Gesicht zu sehen, aber er drückte sachte ihren Kopf zurück. »Entspann dich jetzt einfach. Das war ein Riesenschreck.«
    »Es geht mir schon viel besser, wirklich«, beharrte sie, aber lehnte sich trotzdem an ihn. »Warum sind Sie wütend auf sich selbst?«
    Alex zögerte, bevor er antwortete, und als er schließlich sprach, war seine Stimme rau von Gefühl. »Ich hätte das niemals zulassen dürfen.«
    »Es war auch nicht Ihre Schuld, Alex.«
    »Ich hätte Sie sicher bis zur Kutsche geleiten müssen.«
    »Das ist absurd«, erklärte sie. »Sie stand nur auf der anderen Straßenseite.«
    Sie spürte, dass er den Kopf schüttelte. Sein Kinn rieb eine kratzige Spur über ihre Stirn. »Es spielt keine Rolle, wie nah sie war, es war meine Pflicht, Sie sicher dort hinzubringen. Und dabei habe ich versagt.«
    Ein langes Schweigen folgte, in dem Sophie über seine Worte nachdachte und überlegte, was sie sagen konnte, um die Dinge wiedergutzumachen. Schließlich entschied sie sich für: »Hmhm.«
    Alex zog sie an den Schultern hoch, um sie anzusehen. »Was bedeutet das, ›hmhm‹?«
    »Oh, nichts«, antwortete sie beiläufig. »Mir ist nur gerade klar geworden, dass es sich um diesen Männer-Unsinn handelt.«
    Alex quittierte ihre Impertinenz mit einem kleinen Lächeln. »Ich denke nicht, dass es Ihnen erlaubt ist, ein Wort wie ›Männer-Unsinn‹ zu benutzen.«
    »Wirklich? Wie seltsam, dass ich jetzt erst von dieser Regel höre.«
    »Nun, Sie waren für eine Weile außer Landes.«
    »Hmhm.«
    Wieder drückte Alex sie an sich.
    »Alex, ich habe mich vollkommen erholt, bitte, lassen Sie mich los.«
    »Nicht jetzt schon.«
    »Doch«, beharrte sie.
    Er gab nur zum Teil nach, indem er ihr erlaubte, aufrecht sitzen zu bleiben, aber sich weigerte, sie von seinem Schoß herunterzulassen. »Ich kann diese plötzliche Aversion nicht verstehen, die Sie hegen …«
    »Es ist keine Aversion«, unterbrach sie ihn. »Es geht darum, ein wenig gesunden Menschenverstand und gutes Urteil walten zu lassen.«
    »Na schön, hören Sie auf zu zappeln, liebes Herz. Ich kann dieses plötzliche Interesse an Anstandsregeln nicht verstehen. Sie waren gestern Nacht bereit, einige davon zu vergessen.«
    »Das war gestern Nacht.«
    »Ich versuche zu verstehen, was sich zwischen gestern Nacht und heute Abend verändert hat. Habe ich etwas getan, das Sie aufgeregt hat?«
    »Nein! Nein, das ist es nicht. Wirklich, ich habe nur … wir können nicht …« Sie stieß einen resignierten Seufzer aus und gab es auf. »Wir können einfach nicht.«
    »Wieder verstehe ich nicht.«
    »Und ich kann es Ihnen nicht erklären. Sie müssen einfach meine Wünsche in dieser Angelegenheit respektieren.«
    Alex hob sie hoch und setzte sie widerstrebend auf die Bank ihm gegenüber. »Wenn dies ein Spiel ist, das Sie spielen, Sophie«, flüsterte er, »warne ich Sie jetzt, dass es Ihnen nicht gefallen wird, wenn ich gewinne.«
    Sophie blickte ihn finster an. »Ich spiele kein Spiel mit Ihnen. Sie brauchen nicht beleidigend zu werden.«
    »Ist es nicht das, was Sie mit all Ihren Verehrern tun – Sir Frederick, Lord Verant und ihresgleichen –, Sie zum Narren halten?«, fragte er etwas bissig.
    »Das tue ich ganz gewiss nicht!« Sie wusste, dass er über ihre Zurückweisung verärgert war und in der Folge um sich schlug, aber das machte seine Bemerkungen nicht weniger schneidend.
    Sie spielte nicht mit diesen Herren; sie hatte sehr konkrete Pläne, was sie betraf. Vielleicht war Ränkeschmieden nicht ehrenhafter, als mit anderen Menschen zu spielen, aber der Zweck und das erhoffte Ergebnis waren nicht dasselbe. Sie versuchte nicht, die Herzen dieser Männer zu brechen oder sie um ein Vermögen zu

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