Wie es dem Glück beliebt
was sie und Alex taten, als Werbung betrachten konnte, aber das konnte sie nicht gut aussprechen, solange Whit dabei war.
»Und Kate hat recht«, fuhr Mirabelle fort. »Er scheint ziemlich erpicht auf deine Gesellschaft zu sein.«
»Erpicht«, kommentierte Whit, »ist ein zu mildes Wort. Er jagt Ihnen nach wie ein halb verrückter Irrer.«
»Ich denke, der Wortbedeutung nach ist ein Irrer immer ganz verrückt«, stellte Mirabelle fest.
Whit antwortete mit etwas, das sich nur als ein Knurren beschreiben ließ.
»Das reicht«, verkündete Kate. »Ich glaube, du hast deinen Tee ausgetrunken, liebster Bruder.«
»Eigentlich habe ich noch mehr als die Hälfte …«
»Du hast ausgetrunken.«
Whit seufzte und stellte seine Tasse weg. »Wenn du nicht meine einzige Schwester wärest, würde ich dich im Schlaf erwürgen und deine eigene Unbeholfenheit dafür verantwortlich machen«, sagte er liebevoll.
»Bettwäsche ist nicht ungefährlich«, meinte Evie.
Mirabelle murmelte etwas über mörderische Earls. Zum Glück war es zu leise, als das der Earl es hätte hören können.
Whit drückte seiner Schwester einen Kuss auf die Stirn und ging.
Die Mädchen warteten, bis seine Schritte sich entfernt hatten.
»Nun, Sophie, was Alex betrifft …«, hakte Kate nach.
Sie zögerte nur einen Moment, bevor sie beschloss, zumindest einen Teil von dem preiszugeben, was zwischen ihr und Alex vor sich ging. »In absolutem Vertrauen?«
Es folgte ein Moment des Schweigens, bis Evie rief: »Warum sehen alle mich an?«
Dieser Bemerkung folgte ein weiterer Moment des Schweigens.
Evie stieß ein gekränktes Schnauben aus. »Ich habe noch nie das Geheimnis einer Freundin verraten. Es ist einfach so, dass ich nicht viele Freunde habe.«
»Das ist beides richtig«, erklärte Kate Sophie. »Evie würde das Geheimnis eines Freundes mit ins Grab nehmen.«
»Wir sind noch nicht die besten Freundinnen, Sophie«, sagte Evie und wählte ihre Worte mit Bedacht. »Aber ich habe jedes Vertrauen, dass wir es sein werden. Sie scheinen eine intelligente Frau zu sein, und Sie haben die höchsten Empfehlungen«, fuhr sie fort und deutete auf Kate und Mirabelle. »Ich gebe Ihnen das Cole’sche Ehrenwort, dass ich Ihre Geheimnisse hüten werde.«
»Mehr kannst du nicht verlangen«, erklärte Mirabelle zuversichtlich. »Die Coles halten ihr Wort immer. Es ist für sie eine Frage des Stolzes.«
Sophie akzeptierte das. »Vielen Dank, Evie.«
»Sie können mir danken, indem Sie Ihr Geheimnis mit uns teilen. Und sehen Sie zu, dass es ein großes ist«, sagte sie freundlich. »Ich möchte nicht gern all die Mühe auf mich genommen haben, meinen guten Ruf bezeugen zu lassen, nur um zu erfahren, dass er Ihnen Tulpen geschickt und Ihre bloße Hand berührt hat.«
Sophie grinste. »Er hat mir nie Blumen geschickt. Und er hat mich geküsst, oder viel mehr, wir haben uns geküsst.«
Es folgte ein dreimaliges Aufkeuchen und dann: »Wann?«
»Hat es Ihnen gefallen?«
»Seht ihr, ich wusste, dass er sie mögen würde. Ein richtiger Kuss oder nur ein Küsschen?«
Sophie war sich nicht sicher, wem sie zuerst antworten sollte, daher dachte sie, dass sie vielleicht mit der letzten Frage als Erstes begann. »Es war ein richtiger Kuss«, sagte sie, und ihre Wangen wurden heiß. »Es hat mir sehr gefallen, und das erste Mal haben wir uns auf dem Ball der Pattons geküsst.«
»Das erste Mal?«, krächzte Mirabelle.
»Es ist noch ein- oder zweimal vorgekommen«, antwortete Sophie ausweichend.
»Nun, wie oft war es?«, fragte Kate. »Ein- oder zweimal?«
»Viermal.«
»Ach du meine Güte.« Das kam sowohl von Kate als auch von Mirabelle.
»Oh, jetzt weiß ich, dass ich Sie mag«, erklärte Evie mit einem zufriedenen Lächeln. »Aber das erste Mal ist das denkwürdigste, nicht wahr?«
»Evie hat einen der Stallburschen geküsst«, erklärte Kate und verdrehte die Augen.
»Der ziemlich attraktiv ist«, stellte Mirabelle fest.
»Er ist ein veritabler Adonis«, sagte Evie.
»Haben Sie … das heißt, sind Sie noch …?« Sophie war sich nicht sicher, wie sie fragen sollte, ob Evie eine verbotene Affäre mit einem Mitglied des Personals hatte.
»Leider ist es nie über einige Küsse hinausgegangen, bevor er zu grüneren Weiden weitergezogen ist. Aber genug davon, diese beiden haben alles darüber gehört. Erzählen Sie uns von Ihrem Alex.«
»Er ist nicht
mein
Alex. Und es gibt nicht viel zu erzählen. Wir haben uns an diesem ersten Abend geküsst, und
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