Wie es mir gefaellt
mindestens
fünfzig?«
»Na und?«, gähnte er.
»Weißt du überhaupt, was du für ein
Glück hast, dass du nicht mehr von Moni und Dad von einer lahmen Benefizparty
zur nächsten geschleppt werden kannst?«
»Was steht denn heute auf dem
Programm?«
»Nicht heute. Morgen. Irgend so ein
Kunstdings im Frick«, sagte Serena gelangweilt. »Dafür lohnt es sich noch nicht
mal, was Neues zum Anziehen zu holen. Blair und ich wollen Klamotten tauschen,
das ist dann fast wie was Neues. Apropos - Blair wollte dich was fragen.« Ohne
Vorwarnung warf sie Blair das Telefon hin, die es mit beiden Händen auffing.
»Hallo?«, hörte sie Eriks Stimme. Sie
hielt sich den Hörer ans Ohr.
»Hey, ich bin's, Blair. Ich wohne
vorübergehend in deinem Zimmer. Ich hoffe, du hast nichts dagegen?«
»Quatsch, passt schon. Und, wie geht's
dir so? Meine Schwester hat gesagt, dass du dir 'nen ziemlichen Kopf machst,
weil du das Auswahlgespräch für Yale vermasselt hast...«
Blairs
Augen weiteten sich vor Entsetzen. Von dem Katastrophengespräch hätte Erik
niemals erfahren dürfen. Serena war so eine blöde...
»Hey, ich sag dir was«, redete Erik
ungerührt weiter, »scheiß drauf. In meinem Auswahlgespräch für die Brown hab
ich mich angehört wie der letzte Vollidiot und bin trotzdem genommen worden. Du
bist das totale Tennis- Ass, machst einen Haufen Charity, und Serena hat mir erzählt,
dass du in allen Fächern auf ner glatten Eins stehst. Also bleib geschmeidig,
okay?«
»Okay«, versprach Blair mit bebender
Stimme. Kein Wunder, dass Serena ihren Bruder die ganze Zeit anrief. Erik war
der unwiderstehlichste, netteste Typ der Welt!
»Was ist eigentlich mit Sun Valley?«,
fragte er. »Kommst du mit?«
Blair schleuderte ihre türkisgrünen
Schuhe von den Füßen und wackelte mit den rot lackierten Zehen. Eriks Teppich
fühlte sich unter ihren nackten Fußsohlen angenehm rau an. »Na ja, eigentlich
soll ich ja mit Mom und Cyrus nach Hawaii fliegen.«
»Aber das machst du nicht!«, mischte
sich Serena vom Bett her ein. »Macht sie nicht!!«, brüllte sie so laut, dass Erik sie hören konnte. »Sie kommt mit uns nach Sun
Valley!«
»Du willst doch eigentlich gar nicht
nach Hawaii, oder?«, fragte Erik halb scherzend, halb mitfühlend. »Gib s zu, du
willst viel lieber mit uns Ski fahren.«
Blair betrachtete Eriks Gesicht auf dem
Strandfoto. Hatte er auch früher schon in diesem vertraulichen Du- weißt- genau-
dass- du- mich- willst- Ton mit ihr gesprochen? Oder war sie taub gewesen? In ihrem Kopfkino sah sie sich in
der Bar des Hotels in Sun Valley am offenen Kamin sitzen und mit Erik
kuscheln. Sie als Marilyn Monroe in ihrer schlankesten Phase, die ultimative
Sexgöttin, in einer weißen Kaninchenfellweste, ihrer Lieblingsjeans von Seven
und den weißen Apres- Ski- Schaffellstiefeln, die sie sich im Januar gekauft
und bis jetzt noch kein Mal angezogen hatte. Und er als... Ernest Hemingway.
Durch und durch männlich und doch intellektuell, in einem dieser engen
dunkelblauen Pullis mit Reißverschluss-Rollkragen, wie sie auch die scharfen
Typen von der Pistenwacht immer anhatten. Der Reißverschluss halb aufgezogen.
Sie würden aus angewärmten Gläsern Brandy schlürfen und die zuckenden Schatten
der Flammen auf ihren Gesichtern beobachten und dann würde sie die Hand unter
seinen Pulli schieben und über seinen warmen, muskulösen Bauch wandern lassen.
Okay, vielleicht hatte Erik früher mal
keine Ahnung gehabt, wer er war oder was er tat oder wer er sein wollte, aber
seitdem waren drei Jahre vergangen, und mittlerweile hatte er es garantiert
herausgefunden. Allein der Gedanke, heute Nacht in seinem Bett zu schlafen,
hatte etwas extrem Tröstliches. Vielleicht würde sie atmosphärehalber sogar
eines seiner alten Hemden anziehen.
»Na gut«, sagte Blair mit atemloser
Marilyn-Stimme. »Ich glaub, ich komm mit.«
Und du, mein Süßer, kannst dich schon
mal auf einen ganz besonderen Leckerbissen freuen.
kann
n einem hauch von hanf widerstehen?
Bevor
Nate am nächsten Tag nach dem Lacrosse-Training nach Hause fuhr und sich für
den Empfang im Frick umzog, legte er einen kurzen Zwischenstopp im »Scan-
dinavian Ski Shop« auf der 57. Straße ein, um sich für Sun Valley einzudecken.
Er fuhr zwar praktisch seit seiner Geburt Ski und Snowboard und war natürlich
komplett ausgerüstet, aber die Sachen lagerten alle im Ferienhaus in Maine -
und außerdem gehörten Sportgeschäfte zu den wenigen Läden, in denen er
Weitere Kostenlose Bücher