Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie es mir gefaellt

Wie es mir gefaellt

Titel: Wie es mir gefaellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
gern
einkaufte.
    Der »Scandinavian Ski Shop« hatte sich
auf tausend Dollar teure pelzverbrämte Skianzüge von Bogner und pelzgefütterte
Apres-Ski-Stiefel für den exklusiven Madi- son-Avenue-Kundenkreis spezialisiert
und war im Tiroler- Skihütten-Stil (oder was man sich hier so darunter vorstellte)
eingerichtet. Aber er war trotz der holzverkleideten Wände und der dicken
tannengrünen Auslegeware am Boden der beste Skiausstatter in ganz New York.
    Nate ging ohne Umwege in den hinteren
Teil des Geschäfts, wo Ski und Snowboards verkauft wurden. Beide Hände in die
Taschen seiner hellen Stoffhose geschoben, begutachtete er die an der Wand
aufgereihten Bretter mit Kennermiene. Ein dunkelrotes, mit einem grünen
Cannabisblatt bedrucktes Board von Burton zog sofort seinen Blick auf sich. Am
einen Ende des Bretts stand »regulär«, am anderen »goofy«. Er fuhr mit dem
Daumen prüfend über die Kanten.
    »Das da ist der Killer, wenn du gern
Buckelpiste fährst«, informierte ihn eine heisere Mädchenstimme.
    Nate drehte sich um. Hinter ihm stand
ein ziemlich kleines Mädchen mit kurzen blonden Haaren und Stupsnase. Sie
hatte eine olivgrüne Kapuzenjacke und eine hellgraue Snowboardhose an, beides
von Roxy. Ihre Lider hingen schwer über ihren braunen Augen wie bei einem
jungen Hund. Vielleicht war sie aber auch bekifft.
    »Arbeitest du hier?«, fragte Nate.
    Sie lächelte. Sie hatte sehr kleine,
dicht beieinander stehende Zähne. »Manchmal. In den Ferien. Ich gehe eigentlich
auf ein Internat in New Hampshire. Ich bin Kapitän des Damen-Snowboardteams.«
Sie lächelte dabei ununterbrochen, und Nate entschied, dass sie eindeutig
hackedicht war.
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«,
fragte sie.
    Nate tippte auf das rote Board. »Ich
glaub, das nehm ich. Und dann brauch ich auch noch Schuhe und eine Bindung.«
    Konstant weiterlächelnd begann das
Mädchen, in einem Berg Schuhkartons nach Raichle-Softboots in seiner Größe zu
wühlen, und brachte ihm außerdem die beste K2-Bindung, die derzeit auf dem
Markt war.
    »Hier, die Kombi hab ich letztes
Wochenende in Stowe Probe gefahren.« Sie kniete sich hin, um Nate in die Schuhe
zu helfen. »Die ist echt geil.«
    Als
Nate aufstand, blickte er direkt in ihre Kapuzenjacke, deren Reißverschluss
bis zum Ansatz ihrer Brüste aufgezogen war. Sie hatte keinen BH an, nur ein weißes
Trägershirt, und er sah alles.
    Sie lächelte zu ihm hinauf und hielt
seinen bestiefelten Fuß in beiden Händen. »Wie fühlt sich das an?«
    Er erwog einen Moment lang, sie an der
Hand zu nehmen und in eine der Umkleidekabinen zu ziehen. Er konnte sich sogar
vorstellen, wie ihr Kuss schmecken würde - leicht rauchig und ein bisschen nach
Heu, wie er es mochte. Der klassische Nachgeschmack feinsten Weeds. Er fand es
selbst komisch, aber seit er mit der Kifferei aufgehört hatte, war er praktisch
dauergeil. Und dass seine Freundin in einer Entzugsklinik saß und nur unter
Aufsicht besucht werden durfte, machte die Sache natürlich nicht besser.
    Georgie, Georgie,
Georgie. Zum Glück waren sie bald in Sun
Valley. Sie würden den ganzen Tag auf der Piste rumbrettern und sich nachts in
den Laken wälzen. Paradiesisch!
    »Kann ich die gleich montiert kriegen?«
Plötzlich hatte er es verdammt eilig.
    Das Mädchen griff nach der Bindung und
dem Brett. »Mach ich dir schnell.«
    O yeah, machs ihm.
    »Bin gleich wieder da.«
    Während er wartete, schlenderte Nate zu
einem Tisch mit Skimützen. Er griff nach einer flauschigen, grün melierten
Strickmütze mit Ohrenklappen und einem langen Bommel - so eine Art gestrickter
Müsliriegel im Ralph- Lauren-Look - und setzte sie auf.
    »Ganz übel!« Er betrachtete sich
kopfschüttelnd im Spiegel. Normalerweise machte er sich kaum Gedanken über sein
Aussehen oder seine Kleidung (musste er ja auch nicht), aber für Georgie wollte
er cool aussehen. Er legte das grüne Ding zurück und versuchte es mit einer Art
Baseballmütze aus schwarzem Filz mit Ohrenklappen, die wie eine hippe Version
von Sherlock Holmes' Jagdmütze aussah.
    »Die steht dir total gut«, sagte das
Mädchen, als sie mit seinem Brett wiederkam. Sie lehnte es an ein Regal, ging
zu ihm und klappte die Ohrenklappen behutsam über seine vollkommen geformten
Ohrmuscheln. »Du weißt genau, dass sie dir steht«, flüsterte sie heiser.
    Ihr Atem roch so, wie er ihn sich
vorgestellt hatte. Nate leckte sich über die Lippen. »Wie heißt du eigentlich?«
    »Maggie.«
    Er nickte bedächtig. Die Mütze

Weitere Kostenlose Bücher