Wie es mir gefaellt
schlucken, was Erik ihr anbot.
»Ich setz mich zu den
anderen ins Jacuzzi«, verkündete er. »Kommst du auch?«
Blair schüttelte den
Kopf. »Lieber nicht.« Sie fand die Vorstellung, mit Georgie und irgendwelchen
anderen Leuten im heißen Wasser zu liegen, nicht sonderlich prickelnd.
Außerdem konnte es nicht schaden, wenn Erik sah, dass sie sich auch ohne ihn
glänzend amüsierte, und im Übrigen war ein paar Meter neben ihr ein opulentes
Büffet aufgebaut. Wenn Erik draußen war, konnte sie sich entspannt satt essen,
ohne befürchten zu müssen, von ihm für ein verfressenes Moppelchen gehalten zu
werden.
Na klar. Ein Mädel
braucht Kraftstoff, besonders wenn noch eine anstrengende Nacht vor ihr liegt.
Sobald Erik
verschwunden war, belud sie sich einen Teller mit Frühlingsröllchen und
anderen Leckerbissen und ließ sich auf einen Zweisitzer fallen, auf dem schon
ein Typ mit schulterlangen braunen Haaren saß und einen Joint rauchte.
Er sah auf und
grinste. »Fährst du auch?«
Blair hatte keine
Ahnung, wovon er redete, schüttelte aber den Kopf. »Nein.« Sie merkte
plötzlich, wie verkrampft sie war, und atmete tief durch die Nase ein. Alle
Kiffer, die sie kannte, waren extrem entspannt. Sie hatte zwar noch nie etwas
geraucht, aber vielleicht waren ein paar Züge von einem Joint genau das, was
sie jetzt brauchte. »Ist da Gras drin?«
Der Typ guckte
lächelnd auf den Restjoint in seinen Fingern. »War. Sorry, alles weggeraucht.«
Er hatte kein Shirt und auch keine Schuhe an, trug aber noch eine Snow-
boardhose. Neongrün und an den Knien gepolstert.
»Und woher kennst du
Georgie?«, fragte Blair zwischen zwei Bissen Frühlingsrolle.
»Wen?«
Blair spürte, dass
Nate sie von seinem Platz in der Zimmerecke aus beobachtete. Vielleicht
glaubte er, sie würde mit dem Typen was rauchen.
Hach, welche Ironie!
»Und wo studierst
du?«, fragte sie. Er sah aus wie mindestens zwanzig und war sicher Student.
»Nirgends. Von März
bis Dezember boarde ich und im Winter surfe ich an der Nordküste.«
Blair steckte sich ein
Dim Sum in den Mund und kaute. »Wo fährst du denn im Sommer Snowboard?«
»Chile. Argentinien.«
»Und mit Nordküste
meinst du Hawaii, oder?«
Kein Grund,
beeindruckt zu sein. Ein Mädchen mit Brüdern weiß solche Sachen.
Er nickte. »Surfst du
auch?«
Blair schüttelte den
Kopf, aber in ihrem Kopfkino surrte sofort die Kamera los. Sie sah sich in
ihrem neuen pinken Eres-Bikini und einer hawaiianischen Blumenkette aus weißen
Orchideen und roten Hibiskusblüten auf einem Surfbrett stehen und auf dem Kamm
einer gigantischen Welle reiten. Knackig braun und mit muskulös gestähltem Po -
die Art Po, die im Tanga richtig gut aussieht. Und nach dem Ritt auf dem Brett
würde Erik sie mit Kokosnussöl massieren und ihr einen eigenhändig gefangenen
Fisch grillen. Vielleicht war es ja gar nicht nötig, nach Yale zu gehen oder
überhaupt an eine Uni - sie konnte doch auch einfach ... surfen.
Auf einmal stand Nate
auf und kam zu ihr herübergeschlendert. Seine smaragdgrünen Augen funkelten
nicht, sie glühten. Er sah schwer nachdenklich aus.
»Hey«, sagte er.
»Hey«, antwortete sie.
»Wieso nimmst du kein heißes Bad
im Jacuzzi?«
Nate zuckte mit den
Achseln. »Zu heiß?«
Blair sprang auf und
warf ihren Pappteller in den Müll. Sie hatte keine Lust, mit Nate Smalltalk zu
machen, während sich Erik draußen mit Georgie und Serena im Wasser aalte. Das
war doch idiotisch. »Komm mit«, sagte sie und ging nach draußen. Nate schlüpfte
in seine Turnschuhe und folgte ihr.
»Man
sieht sich«, rief der Bekiffte ihnen nach.
Ein
paar Stunden zuvor hatte es geschneit und hinter dem Haus war alles mit einer
im Mondlicht glitzernden Schicht feinsten Pulverschnees bedeckt. Missy Elliott
hatte No Doubt abgelöst und auf der Terrasse tanzten die Jungs von der
Pistenwacht mit einer Gruppe Schülerinnen der örtlichen High School.
Serena
liebte es, im tiefsten Winter nachts draußen im heißen Wasser zu liegen, ganz
besonders wenn sanfte Schneeflocken fielen und alle nackt waren. Sie war ihrem
Schicksal sehr dankbar dafür, dass sie zwischen ihrem Bruder und Chuck Bass
eingeklemmt lag, während Jan-der- künftige-Zahnarzt sie von der anderen Seite
des Beckens sehnsüchtig anschmachtete.
Georgie hatte sich
wohl an den Dim Sums oder irgendwas anderem überfressen und musste sich
sportlich betätigen. Jedenfalls machte sie in der Mitte des Beckens gerade
Handstand, sodass kein Detail ihrer nackten
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