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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wachte nur langsam auf. Ihr ganzer Leib schien zu schmerzen, ausgelaugt von den vergangenen Stunden. Sie fühlte sich furchtbar. Aufzuwachen war in diesem Zustand nicht gerade ein Wohlgefühl. Offensichtlich brauchte sie mehr Schlaf. Beseelt von dem Entschluss, schniefte sie kurz, schloss die Lider wieder und schlummerte ein.
    Von der anderen Seite des Betts erklang ein Stöhnen, und Willa legte die Stirn in Falten, als sie am Einschlafen gehindert wurde. Der Laut war ihr vertraut. Sie vermutete, genau dieser Laut oder ein ähnlicher habe sie aufgeweckt. Recht dreist von meinem Gemahl, dachte sie, denn er hatte sie die halbe Nacht mit seinem Husten wach gehalten. Jetzt erinnerte sie sich nicht ohne Groll, dass er auf ihr eingeschlafen war.
    Nachdem Hugh ihr schier endlose Freuden bereitet hatte, die kein Mensch aushalten konnte, hatte er sich auf sie gelegt, wie Eada es ihr beschrieben hatte, und ihr die Unschuld genommen. Das war überhaupt nicht schmerzhaft gewesen. Zumindest nicht sehr. Sie hatte nur ein kurzes Brennen verspürt. Aber nichts von den Schmerzen, die sie befürchtet hatte. Dann hatte er sich unaufhörlich in ihr bewegt, wie Eada weiter beschrieben hatte, was sie zunächst bloß reizvoll gefunden hatte. Doch dann hatten seine heftigen Bewegungen jenes Kribbeln aufleben lassen, das sie zuvor verspürt hatte. Sie hatte die Arme um ihn geschlungen und vor Anspannung die Fingernägel in seine Handflächen gebohrt, als er laut aufstöhnte und sich in ihr verströmte. Nachdem er seine Pflicht erfüllt hatte, war er auf sie gesunken und dort liegen geblieben, ohne sich weiter zu regen.
    Zuerst hatte sie geglaubt, dass er sich nur von den Anstrengungen erholen wollte, um sich ihr dann wieder zuzuwenden und die Spannung zu lindern, die sich in ihr aufgebaut hatte. Doch dann hatte sie ein leises Schnarchen vernommen und gemerkt, dass er auf ihr eingeschlafen war! Mit den süßen Qualen war es vorbei.
    Ein wenig verstimmt und auch enttäuscht, hatte sie ihn von sich geschubst, aber er war nicht einmal aufgewacht. Dann hatte sie ihm den Rücken zugekehrt und sich auf die Seite gedreht, um etwas Schlaf zu finden, doch er hatte sie noch lange mit seinem schrecklichen Husten wach gehalten. Die ganze Nacht war sie einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt gewesen. Der Groll, den sie am Anfang noch gegen ihn hegte, war angesichts seines hartnäckigen und starken Hustens schließlich großer Sorge gewichen. Bis sie gemerkt hatte, dass er durchschlief, wohingegen sie kaum Schlaf fand. Schon war ihr Groll wieder erwacht.
    Jetzt war sie erschöpft und überhaupt nicht erfreut, dass er sie mit seinen Seufzern und Hustenattacken geweckt hatte.
    Ein weiteres Stöhnen drang an ihre Ohren, und als sie sich verärgert zu ihm umdrehte, sah sie, dass er verzweifelt versuchte, sich im Bett aufzurichten. Das schmerzhaft verzogene Gesicht ließ auf große Qualen schließen. Abermals verdrängte Besorgnis ihren Unmut.
    „Was ist? Geht es dir nicht gut?“ fragte sie mit wachsender Unruhe und setzte sich im Bett auf, um ihn richtig anschauen zu können. Im Handumdrehen war er aus dem Bett gestiegen, hatte sich die Decke um die Hüften gelegt und wandte sich ab. „Es ist nichts. Mir geht es gut“, wiegelte er ab.
    Hugh war ohne ein weiteres Aufstöhnen auf die Beine gekommen, aber Willa war nicht entgangen, dass ihm bei dieser Anstrengung jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war. Sie ließ sich nicht für dumm verkaufen. Besorgt runzelte sie die Stirn und beobachtete, wie er langsam einen Fuß vor den anderen setzte. Er hatte sich mit dem Laken bedeckt, aber am Abend zuvor hatte er sich nicht gescheut, sich ihr gänzlich unbekleidet zu zeigen. Er verheimlichte ihr etwas. Nur deshalb ging er so bedächtig und zögerlich.
    Fest entschlossen herauszufinden, was ihrem Gemahl zu schaffen machte, schlüpfte Willa leise aus dem Bett, folgte Hugh und trat mit einem Fuß auf die Decke, die er hinter sich herzog. Damit hatte sie ihn überrascht, und somit glitt ihm die Decke aus den Fingern. Rasch wirbelte er auf dem Absatz herum und bedeckte sein Hinterteil mit einer Hand.
    „Was hast du da?“ fragte Willa freundlich, als sie die Decke zurück aufs Bett beförderte.
    Hugh beäugte sie argwöhnisch. „Was meinst du damit?“
    „Was war das da eben an deinem Hinterteil?“ fragte sie und lief bereits um ihn herum, um seine Hand wegzuziehen. Der Anblick der wunden Stelle verschlug ihr den Atem.
    „Was ist?“ wollte Hugh mit sorgenvoller

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