Wie Liebe Heilt
Formen annehmen, und die offensichtlichste, erfüllendste und herausforderndste ist die zwischenmenschliche Beziehung.
Tragfähige Beziehungen schaffen ein solides Fundament für unsere Liebespyramide und halten den Kreislauf der Liebe im Gleichgewicht. In den nächsten beiden Kapiteln werden Sie erfahren, was Sie davon abhalten kann, eine gute Beziehung zu führen, wie Sie diese Hindernisse überwinden können und wie Sie die Beziehungen aufbauen können, die Sie sich wünschen.
Grundregeln der sozialen Liebe
Liebe geben und empfangen
S oziale Liebe – jene Liebe und Zuneigung, die Sie Ihr ganzes Leben lang geben und empfangen – ist für Ihre Existenz unverzichtbar. Sie ist die Basis Ihrer Liebespyramide, Ihre Stütze, die Sie aufrechterhält, weil Sie wissen, dass Sie genug Liebe und Unterstützung haben und immer haben werden. Sie hilft Ihnen, die Vorstellung zu überwinden, es gäbe in Ihrem Leben zu wenig Liebe, sie gibt Ihnen die Sicherheit, dass Liebe in all ihrer Fülle immer für Sie verfügbar ist.
Sie können nicht leben, ohne ein- und auszuatmen, und genauso notwendig ist es für Sie, anderen Liebe zu geben und Liebe von anderen zu empfangen. Wenn Sie das nicht tun, ganz gleich aus welchem Grund, gerät Ihr Leben ins Ungleichgewicht und die Angstreaktion übernimmt die Kontrolle. Diese Basis Ihrer Liebespyramide muss solide und stabil sein. In diesem Kapitel können Sie herausfinden, welche Aspekte der sozialen Liebe in Ihrem Leben funktionieren und welche nicht. Dies sind Ihre Aufgaben und Ziele:
Schärfen Sie Ihre Wahrnehmung dafür, wann Sie in einer Beziehung zu viel geben oder zu viel nehmen.
Lernen Sie darauf zu vertrauen, dass genug Liebe für Sie vorhanden ist.
Verwandeln Sie Ihre Wut, indem Sie Mitgefühl für sich selbst haben.
Lassen Sie es zu, Liebe zu empfangen, damit Ihr Herz heilen kann.
Wenn Sie diese Ziele erreicht haben, dann werden Sie den Fluss der Liebe in Ihrem Leben wie ein schützendes Polster empfinden. Im Fluss der Liebe zu sein bedeutet, sich nicht in Abwehrhaltung zu befinden, das heißt, nicht im Stress zu sein, was wiederum heißt, ohne Angst zu leben. Angst kann bewirken, dass wir den Atem anhalten oder fast gar nicht mehr atmen. Dasselbe kann mit der Liebe geschehen. Sie können entweder zu viel geben oder nicht genug hereinlassen. Die Folge ist emotionale Erschöpfung, die zu körperlichem Unwohlsein und Krankheiten führt.
Geber oder Nehmer?
Ziel Nr. 1: Schärfen Sie Ihre Wahrnehmung dafür, wann Sie in einer Beziehung zu viel geben oder zu viel nehmen.
Fangen wir mit einem alltäglichen Beispiel an: Sie hatten im Büro einen harten Tag und sind erschöpft. Sie kommen nach Hause und möchten nichts lieber, als sich erst einmal auszuruhen. Doch kaum sind Sie zur Tür hereingekommen, als Ihr Mann schon fragt: »Was gibt es zum Abendessen?«
Sie verlieren die Nerven. »Warum bin ich eigentlich diejenige, die immer das Abendessen machen muss? Warum bleibt überhaupt immer alles an mir hängen? Warum kann sich nicht auch mal jemand um mich kümmern?« Ihr Mann beginnt sofort sich zu verteidigen, wird laut, er habe schließlich auch einen schweren Tag gehabt und sei jetzt nicht in der Lage, sich mit Ihren Launen auseinanderzusetzen. Sie beide stürmen wütend in unterschiedliche Ecken des Hauses, fühlen sich missverstanden, im Stich gelassen und sind hungrig.
Sind Sie ein Geber oder ein Nehmer?
In dem Beispiel haben Sie beide es nicht geschafft, über den Tellerrand Ihrer eigenen Ängste und Ihres eigenen Ärgers hinauszusehen, sonst wäre es Ihnen gelungen, auf eine Weise zu kommunizieren, die den anderen unterstützt und das Problem wahrscheinlich gelöst hätte. Beide wollten in dem Moment etwas bekommen, und keiner wollte etwas geben. Und da keiner etwas bekam, verloren beide das Vertrauen darauf, dass Liebe für sie verfügbar war, was den Ärger und die Angst vergrößerte. Jeder von Ihnen hatte die Vorstellung, dass er derjenige sei, der ständig gibt und nichts bekommt.
Beantworten Sie sich die folgenden Fragen. Sie helfen Ihnen dabei, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Sie eher ein Geber oder eher ein Nehmer sind.
Wie häufig schaffen Sie es, anderen gegenüber Nein zu sagen?
Liegt es in Ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass alle glücklich sind und im Haus Frieden herrscht?
Haben Sie das Gefühl, es wirft ein schlechtes Licht auf Sie, wenn Sie andere nicht glücklich machen?
Haben Sie den Eindruck, dass immer Sie es sind, der Hilfe
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