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Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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benommen habe. Es war falsch, dich unter Druck zu setzen, damit du mich begleitest. Wie es scheint, mache ich in letzter Zeit einen Fehler nach dem anderen.”
    Sie sah ihn kurz prüfend an, dann lächelte sie. “Dir ist es tatsächlich ernst, nicht wahr? Also gut, ich nehme deine Entschuldigung an.”
    Aus seinem Blick sprach ehrliche Erleichterung, und auch Milla fühlte sich wohler.
    Die Fähre legte im Hafen von Visby an, und ein paar Minuten später fuhren sie mit Mårtens Volvo von Bord.
    “Was möchtest du gerne unternehmen?”, erkundigte er sich, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. “Als wir das letzte Mal hier waren, hatten wir nicht viel Gelegenheit, die Umgebung näher zu erkunden.”
    Damit er nicht bemerkte, wie sie errötete, sah sie angestrengt zum Fenster hinaus. Als sie die Insel vor fünf Jahren besucht hatten, waren sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, um irgendetwas um sich herum zu bemerken.
    “Eine Radtour”, erwiderte sie spontan, als sie an einem Fahrradverleih vorbeikamen.
    “Was?” Mårten musterte sie erstaunt. “Ich wusste gar nicht, dass du so sportlich veranlagt bist.”
    Du weißt so einiges nicht von mir, dachte sie und lächelte geheimnisvoll.
    Sie stellten Mårtens Wagen auf einem Parkplatz hinter der Stadtmauer ab und mieteten sich zwei Räder. Mårten beklagte sich lautstark darüber, dass er mit einem Damenrad vorliebnehmen musste. Doch alle Herrenräder waren bereits an eine Reisegruppe ausgeliehen worden, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als sich in sein Schicksal zu fügen.
    “Du bist schuld, wenn ich mich mit diesem Drahtesel vor aller Welt lächerlich mache!”, bemerkte er scherzhaft.
    Milla verzichtete auf den Hinweis, dass kein Fahrrad der Welt das zu leisten vermochte. Dafür sprachen auch die verträumten Blicke der Frauen, an denen sie vorbeifuhren. Er schien das nicht einmal zu bemerken – Milla aber sehr wohl.
    Durch das nördliche Tor der alten Stadtmauer, die aus dem Mittelalter stammte und gleich einem Ring die gesamte Altstadt umschloss, verließen sie Visby. Sie folgten der Straße, die durch sattgrüne Wiesen und Wacholderheiden führte, bis sie die ersten Ausläufer eines kleinen Orts erreichten. Dank des milden gotländischen Klimas blühten in den Vorgärten der meisten Häuser bereits Rosenbüsche in üppiger Pracht.
    “Komm, lass uns eine kurze Pause einlegen”, schlug Mårten vor. “Dort hinten scheint ein Café mit Terrasse zu sein.”
    Auf dem kleinen kopfsteingepflasterten Marktplatz stellten sie ihre Räder ab und setzten sich an einen der freien Tische im Schatten einer gelb-weiß gestreiften Markise.
    “Was kann ich Ihnen bringen?”, fragte die Kellnerin, eine rundlich gebaute Frau mit einnehmendem Lächeln.
    “Einen Kaffee bitte”, bestellte Milla. “Und wenn Sie haben, ein Stück Blaubeerkuchen.”
    “Mit Schlagsahne?”
    Milla wollte ablehnen, doch Mårten kam ihr zuvor. “Natürlich”, erwiderte er fröhlich. “Ich nehme dasselbe, und …” Er winkte die Frau heran, die sich bereitwillig vorbeugte und sich etwas von Mårten ins Ohr flüstern ließ.
    Sie lächelte und nickte. “Das dürfte kein Problem sein.”
    “Was war denn das?” Milla schaute ihn fragend an.
    “Lass dich einfach überraschen.”
    Kurz darauf brachte die Bedienung den Kaffee und zwei riesige Stücke Blaubeerkuchen mit Wolken aus dicker cremiger Sahne darauf.
    “Das schaffe ich nie!”, stöhnte Milla, doch nachdem sie den ersten Bissen probiert hatte, war sie sich ihrer Sache gar nicht mehr so sicher. Der Kuchen schmeckte einfach köstlich.
    Inzwischen war sie froh, Mårtens Einladung nach Gotland – wenn auch nicht ganz freiwillig – gefolgt zu sein. Sie fühlte sich so entspannt und gelassen wie schon lange nicht mehr. Alle Probleme und Sorgen der vergangenen Wochen und Monate fielen von ihr ab, wenn auch, wie sie wusste, nur für eine kurze Weile.
    Denn spätestens heute Abend würden sie wieder nach Stockholm zurückkehren, was Milla fast ein wenig bedauerte.
    “Du entschuldigst mich kurz?” Mårten stand auf und riss sie damit aus ihren Tagträumen.
    “Wo willst du denn hin?”, fragte sie, sah im selben Moment aber, dass die Kellnerin ihm aufgeregt zuwinkte.
Ach, so ist das
. Sie tat, als hätte sie nichts bemerkt.
    “Du wirst es gleich erfahren. Hab noch ein bisschen Geduld.” Mårten lächelte, und wie so oft raubte sein Lächeln ihr fast den Atem und ließ zudem eine Sehnsucht in ihr aufsteigen, die

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