Wie Sommerregen in der Wueste
Bettrand. Bloß weg hier, dachte sie, bevor Salim mich berührt und ich wieder schwach werde.
Salim drehte sich auf den Rücken, die Decke bedeckte nur seine Hüfte. Seine breite, muskulöse Brust war so verdammt verführerisch, dass Celia den Blick abwandte, um nicht in Versuchung zu geraten.
„Jetzt schon? Ich finde, du solltest heute mal ausschlafen dürfen. Soll ich mit dem Chef reden?“ Er lächelte.
Verlangen stieg in ihr auf, doch gleichzeitig wuchs ihr Schuldgefühl. Wie konnte sie Kira so etwas antun? Ganz zu schweigen von Salim. Hatte sie sich denn überhaupt nicht im Griff? Offensichtlich nicht, wenn es um Salim ging.
„Ich wünschte, ich könnte bleiben, aber ich muss zu einem Meeting auf der Baustelle. Es wäre nicht sehr professionell, wenn ich den Tagesplan anderer Leute durcheinanderbringe.“
„Du bist extrem zuverlässig bei der Arbeit“, erwiderte er mit dunkler, samtweicher Stimme.
Eine Einladung, genau wie sein schöner Körper, sein sinnlicher Mund, dachte Celia. „Deswegen hast du mich doch engagiert.“
„Nicht wirklich.“
Sie schluckte. Was hatte das zu bedeuten? Hatte er sie hierher geholt, weil er sie immer noch begehrte? Das würde ihm schnell vergehen, wenn er wüsste, dass sie ihm die Existenz seiner Tochter verschwieg.
Dieser Gedanke trieb sie aus dem Bett. „Ich muss los.“ Ihr Blick fiel auf die blaugrüne Seidentunika. „Das wird ein seltsamer Anblick, wenn ich in diesem Outfit morgens durch die Hotelhalle renne.“
„Ich rufe drüben an und lasse dir ein paar von deinen Kleidern herbringen“, schlug Salim vor und streckte sich genüsslich.
„Bist du verrückt? Dann wissen doch alle Bescheid.“
Er zuckte nur die Schultern.
„Nein, danke“, sagte Celia fest. „Vielleicht habe ich Glück, und keiner sieht mich, wenn ich den Weg über die Tennisplätze nehme. Immerhin ist es noch ziemlich früh.“
Salim lachte. „Du brauchst dich nicht ins Hotel zu schleichen. Wir sind beide nicht verheiratet, und es gibt nichts, wofür wir uns schämen müssten.“
„In einer perfekten Welt wäre das so. Aber wie soll ich den Bauarbeitern Anordnungen erteilen, wenn sie sich hinter meinem Rücken lustig machen und sich vorstellen, wie ich mit dem Chef im Bett liege?“
„Ein schönes Bild“, meinte Salim vergnügt.
Sofort zogen sich ihre Brustwarzen zusammen. Wie schnell er es immer schaffte, sie zu erregen. Also, nichts wie raus hier …
Sie schlüpfte in das blaue Seidenoutfit und zog die Slipper an.
„Küss mich noch einmal, bevor du gehst.“ Salim lag da wie ein Sultan und warf ihr ein sinnliches Lächeln zu.
Lächelnd ging sie zu ihm und wollte ihn kurz auf den Mund küssen, doch Salim packte sie und küsste sie tief und verlangend. Zuerst zögerte sie. Aber in der nächsten Sekunde erwiderte sie seinen Kuss voller Leidenschaft. Salim stöhnte beglückt auf.
Sie dachte an ihre Tochter, die sehnsüchtig wartend vor dem Telefon saß. Entschlossen entzog Celia sich Salims Umarmung. „Ich muss gehen.“
„Schade.“ Er ließ sich wieder auf die Kissen sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Da die Bauarbeiten so schnell vorangehen, verliere ich dich vermutlich viel zu schnell wieder. Eigentlich möchte ich alles tun, um den Fortschritt des Projekts zu verlangsamen.“
Seine Worte trafen Celia wie ein eiskalter Guss. Salim dachte bereits daran, dass er sie wieder verlieren würde. Nun bestand für sie kein Zweifel mehr an seiner Absicht: Offensichtlich wollte er sie loswerden, sobald er sich genug mit ihr amüsiert hatte.
Hastig und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ sie das Apartment. Was hatte sie bloß getan! Wie konnte sie nur bei der erstbesten Gelegenheit mit Salim ins Bett gehen? Er wollte doch gar nicht sie, sondern nur ihren Körper. Und das hieß, dass er auch an Kira nicht das geringste Interesse haben würde.
Wie dumm sie gewesen war, auch nur einen Moment lang zu glauben, dass er es diesmal ernst meinte. Was für eine Idiotin sie doch war!
So schnell sie konnte, eilte sie durch den Garten zurück zum Hotel und wich dem Blickkontakt mit den wenigen Menschen aus, die ihr begegneten. Dabei fragte sie sich unentwegt, weshalb sie es nicht fertiggebracht hatte, Salim von Kira zu erzählen.
Irgendwie war es nie der richtige Moment gewesen.
Doch sie wusste, dass der richtige Moment wahrscheinlich niemals kommen würde.
Zwei Hotelangestellte begegneten ihr, und sie sah zu Boden. Was die beiden wohl von ihrem
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