Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
habe ich
ein Flugzeug gechartert und bin nach Cabo San Lucas geflogen.«
    Holly
seufzte erleichtert.
    »Dann
verstehst du ja jetzt besser, worum es geht.« Lincs Lippen verzogen sich
sarkastisch.
    »Allerdings«,
blaffte er. »Das kann man wohl sagen.« Ein Schauder fuhr ihr über den Rücken.
    »Was ist es denn, was du jetzt zu
verstehen glaubst?« fragte sie zögernd.
    »Nichts Neues. Ich habe den
Nachmittag damit verbracht, deinen halbentblößten Boß dabei zu beobachten, wie
er dich küßt. Und ich habe den Mutmaßungen der Leute hinter den Absperrungen
zugehört, wie du wohl im Bett wärst. Eine wirklich fabelhafte Methode, Kleider
zu verkaufen!«
    »Freut mich, daß es für die
Zuschauer so aufregend war«, erwiderte Holly eisig. »Für mich war es in etwa
so romantisch, wie Fisch auszunehmen.«
    Linc
blickte sie überrascht an.
    »Es
handelte sich lediglich um Bühnenküsse«, fuhr sie mit ihrer harten
Shannonstimme fort. »Reine Show und sonst gar nichts.«
    »Show?« wiederholte er skeptisch.
»Den ganzen Nachmittag?«
    »Außer einem einzigen Augenblick.
Als du aus dem Wasser kamst und mich geküßt hast, da kam es mir vor, als gäbe
ich mich der Sonne hin.«
    Sein Gesichtsausdruck veränderte
sich, denn ihre Worte durchdrangen seine Wut und berührten die dahinter verborgene
Sehnsucht.
    Es war dieselbe verrückte Sehnsucht,
die er auch hinter Hollys Kühle vermutete.
    »Allerdings bezweifle ich, daß Roger
die Sache mit den Bühnenküssen und dem Fischeausnehmen so sieht wie du«, wandte
er ein.
    »Das ist Rogers Problem«, sagte sie,
wobei sie jedes Wort einzeln aussprach.
    Linc fuhr
sich mit der Hand durchs Haar.
    »Ist Roger
auch mein Problem?«
    »Nur, wenn
du es so sehen willst.«
    »Was soll
das denn heißen?«
    »Es heißt, daß für mich auf der
ganzen Welt nur ein Mann in Frage kommt. Nämlich du.«
    Linc
stockte der Atem.
    »Schockiert?« fragte Holly. »Dies
ist keine Show mehr, Linc. Dazu liebe ich dich zu sehr.«
    »Warum
hörst du dann nicht mit der Modelkarriere auf?« Seine Stimme klang jetzt weder
wütend noch barsch, sondern einfach nur neugierig.
    »Du stellst
die Frage falsch«, entgegnete sie.
    »Wieso?«
    »Eigentlich möchtest du wissen,
warum ich nicht meine eine Hälfte zerstöre, um dich zufriedenzustellen«,
erläuterte Holly. »Das ist nicht Liebe, Linc. Das ist Eifersucht.«
    »Nein,
nein ...«, wehrte er sich.
    Sie aber
ließ sich nicht unterbrechen.
    »Wenn ich dich bitten würde, den
Teil deiner selbst zu negieren, den Teil nämlich, der deine Liebe zur Ranch
betrifft, wie würdest du das dann nennen? Liebe oder Eifersucht?«
    Linc räusperte sich.
    »Wenn ich dich liebe, muß ich auch
deinen Beruf lieben. Willst du das damit sagen?« fragte er.
    »Als Model zu arbeiten ist genauso
ein Teil von mir, wie die Ranch ein Teil von dir ist. Wenn du das nicht
akzeptieren kannst, dann kannst du mich nicht akzeptieren.«
    Beide
schwiegen eine Weile.
    »Ich bin nicht hierhergekommen, um
mich mit dir zu zanken«, sagte er.
    »Nein?
Warum bist du denn gekommen?«
    »Das weißt
du genau. Seit unserem Kuß am Strand.« Hollys Augen weiteten sich. Ein Schatten
legte sich über ihren
honigfarbenen Blick, als ihr bewußt wurde, welch tiefe Leidenschaft
Linc so mühelos in ihr hervorrufen konnte. »Ist das alles, was du von mir
willst?« flüsterte sie.
    »Du willst doch genau dasselbe von
mir. Streite es nicht ab. Ich bin noch niemals so geküßt worden.«
    Sie
zitterte. »Weil ich dich liebe.«
    Linc zog sie an sich. Er stöhnte
tief auf, als seine Hände die Wärme ihres Körpers durch das dünne Baumwollkleid
hindurch spürten.
    »Küß mich
noch einmal so«, sagte er.
    »Aber ...«
    Er zog sie auf seine Schenkel und
ließ sie sein Begehren spüren.
    »Morgen«, sagte er mit belegter
Stimme. »Morgen reden wir!«

22
    Holly wachte noch vor dem Klingeln des
Weckers auf, was während der Woche vollkommen normal war. Sie haßte den Wecker
so sehr, daß sie eine innere Uhr entwickelt hatte, die sie bereits vor dem
eigentlichen Scheppern weckte. Vorsichtig wand sie sich aus Lincs Umarmung und
drückte den Knopf. Abgesehen von dem diffusen Schimmer der Notbeleuchtung war
es noch dunkel.
    Linc murmelte etwas und suchte
selbst im Schlaf unruhig nach Hollys Nähe. Sie ließ sich in seine Arme
zurückfallen. Traumverloren drückte er sie an sich. Holly genoß diese gestohlenen
Momente inniger Nähe. Sie genoß das Gewicht seiner Arme, die er um ihre Hüften
geschlungen hatte. Sie liebte das

Weitere Kostenlose Bücher