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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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ist. Er hat mir nicht mal auf Wiedersehen gesagt, als er mich nach Hause gebracht hat. Und er geht nach Kalifornien. Wahrscheinlich für immer. Darf ich mich ein bisschen in dein Bett legen? Ich habe nicht besonders viel geschlafen.«
    Sie begleitete mich in ihr Schlafzimmer. Ich legte mich hin, und sie deckte mich mit einer afghanischen Strickdecke zu und tätschelte mir den Rücken. »Alles wird gut, Grace.«
    »Das ist es schon«, antwortete ich müde. »Denn ich will keinen Freund, Peg. Weder einen Verlobten noch einen Freund mit gewissen Vorzügen. Lieber möchte ich allein bleiben.«
    »Nur noch eine Frage, Grace. Warum hast du solche Angst bekommen, als du erkannt hast, dass du Ty liebst? Warum ist Liebe etwas so Beängstigendes?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht, weil sie von Anfang an aussichtslos ist.«
    »Hm. Wer weiß. Soll ich dir mit ein bisschen Reiki beim Einschlafen helfen?«
    »Ja. Bitte.«
    Sie vollführte einige geheimnisvolle Bewegungen in der Luft und ließ ihre Hände leicht und warm über meinen Scheitel, mein Gesicht und mein Herz hinwegschweben.
    Ich schlief.

Meine Große Grüne macht sich selbstständig Ich mich auch
    Peg fuhr zu Thanksgiving zu einer Freundin aufs Land, aber nur für einen Tag. Einerseits musste sie freitags arbeiten, andererseits glaube ich, dass sie mich nicht zu lange alleine lassen wollte.
    Der Typ, der in meinem Zimmer wohnte, war auch weg, bei seiner Familie in Michigan.
    Steven und ich hatten geplant, den Tag bei seinen Eltern draußen in Kew Gardens zu verbringen. Es passte mir gut, dass Julia und Dan glaubten, ich hätte Urlaubspläne und mich nicht bedrängten, zu ihnen zu kommen. Sie würden nie erfahren, dass ich zu Hause blieb und in Unterwäsche auf dem Sofa, in einen Quilt gewickelt, abwechselnd schlief und die immer gleichen Berichte auf CNN verfolgte.
    Ed begleitete mich am Samstag, um den Rest meiner Sachen abzuholen. Steven war nicht da, hatte aber alles für mich in Kisten gepackt und diese neben der Tür gestapelt.
    Ed betrachtete die ordentlichen Umzugskisten. »Das ist mehr, als einer meiner Verflossenen je nach einer Trennung für mich getan hat. Bist du sicher, dass du das willst?«
    »Bitte hilf mir einfach.«
    Ich begann, eine Nachricht an Steven zu schreiben, um mich zu bedanken, aber welche Worte wären passend gewesen und hätten nicht hohl geklungen?
    Ich hinterließ den Schlüssel auf der Küchenanrichte.

    Im Verlag war es derzeit meine Aufgabe, Ed beim Projektmanagement eines Buches über amerikanische Geschichte bis 1877 für die Mittelstufe zu helfen. Ich versuchte, mich zu konzentrieren und produktiv zu sein, aber die ersten Wochen waren hart. Ich brach mehrmals am Tag aus den nichtigsten Gründen in Tränen aus: weil keine Mayonnaise auf dem Sandwich aus dem Delikatessengeschäft war, weil ich mir an einer rauen Kante Fäden aus dem Pullover zog, weil mir mein letzter, frisch ausgepackter Tampon in der Toilette auf den Boden fiel. Als Ed mir erzählte, dass wir eine überarbeitete Version des Chicago Manual of Style bekommen würden, musste ich mittags schon nach Hause gehen. Ich kroch auf meine Luftmatratze und begrub mich unter den Kissen. Ich kannte die aktuelle Version auswendig! Wie konnten die mir das in meinem Zustand antun, diese Scheißkerle vom Chicago Manual!
    Pegs Untermieter hatte ein neues Zimmer gefunden und zog am 20. Dezember aus, war jedoch nicht besonders begeistert darüber. Ich versuchte, freundlich zu sein und zu lächeln, wenn ich ihn sah, aber meistens verschanzte ich mich in Pegs Zimmer.
    Außerdem war in zwei Wochen Weihnachten. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das überleben sollte. Ich würde alle meine Geschenke über das Internet besorgen und auf das Beste hoffen müssen.
    Ich war körperlich in einem schrecklichen Zustand. Mein gereizter Magen plagte mich, und ich lebte ausschließlich von Toast, Reispudding und Matzeknödel-Suppe. Weißem Reis mit Butter. Ginger-Ale. Irgendwann konnte ich zwar wieder essen, hatte aber nur Appetit auf bestimmte Speisen. Junkfood. Schokopops zum Frühstück. Apfeltaschen von McDonald’s. Einmal aß ich innerhalb von vierundzwanzig Stunden so viele scharfe Zimtbonbons und ätzende Salt & Vinegar-Chips, dass sich die oberste Hautschicht von meiner Zunge abschälte. In drei Wochen nahm ich dreieinhalb Kilo ab und war auf dem besten Wege, Rachitis und Skorbut zu entwickeln.
    Und dann kam der unvorstellbare Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Ich verlor die Große

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