Wie verführt man einen Star?
eigentlich gründlich über sie informiert, bevor sie den Auftrag von dir bekam?“
Sein Bruder ließ sich nicht beirren. „Stephanie McKinley hat erstklassige Referenzen.“
„Ich meine ihren persönlichen Hintergrund“, stellte Jordan ungeduldig klar.
„Ihr Privatleben geht mich nichts an. Und wenn du sie als Mensch achtest, solltest du dich ebenfalls etwas zurückhalten.“
Aber das konnte er nicht, so viel stand für Jordan fest. Nur würde er das ganz sicher nicht offen zugeben.
Verdammt, dabei hatte er geglaubt, sie wäre etwas Besonderes. Er hatte es regelrecht gehofft. Und die ganze Zeit über – sogar in seinen Armen – sehnte sie sich nach einem unbekannten Richard.
„Falls es deiner Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, sie hat geweint, als sie rausgestürmt ist.“ Lucans Lippen wurden schmal.
„Ist mir aufgefallen“, gab Jordan zu. „Aber wir müssen uns um wichtigere Dinge kümmern als um Stephanies Seelenheil, falls du das vergessen hast.“
„Ein Problem nach dem anderen, okay?“ Lucan blieb eisern. „Zuerst einmal entschuldigst du dich bei Stephanie.“
„Weil ich die Wahrheit gesagt habe?“
„Sie hat dich zwar in meiner Gegenwart nicht als gefühlloses Schwein betitelt, aber es wäre der treffende Ausdruck gewesen.“
„Tja, da ist sie wohl noch zurückhaltender als ich, was?“, giftete Jordan. „Wenn ich jetzt bitten dürfte? Ich muss mich dringend hinlegen, bevor ich zusammenbreche.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand Jordan in seinem Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Stöhnend ließ er sich auf das breite Bett fallen.
Das alles erschöpfte ihn zutiefst. Schuldete er Stephanie wirklich eine Erklärung? Ja, vermutlich hatte sein großer Bruder dieses Mal recht.
„Es tut mir leid.“
Überrascht drehte Stephanie den Kopf auf ihrem Kissen und starrte zur Tür. Mit Jordan hatte sie in diesem Moment überhaupt nicht gerechnet, und doch stand er da – abgestützt auf seinen schwarzen Gehstock.
Sie runzelte die Stirn. „Du solltest doch im Bett liegen.“
„Ich glaube ganz ernsthaft, ich schaffe es nicht mehr zurück in mein eigenes Bett.“ Humpelnd durchquerte er den Raum und setzte sich schwerfällig auf die Bettkante neben Stephanie. „Ich habe kaum noch die Energie, mich hinzulegen, geschweige denn zu gehen.“
Das glaubte sie sofort. Man musste ihm nur ins Gesicht schauen, um zu sehen, wie kaputt er war. Der Schmerz und die Übermüdung hatten tiefe Linien in sein Gesicht gegraben. Immerhin hatte er es in ihr Schlafzimmer geschafft …
Hastig sprang sie auf. „Lässt du dir jetzt endlich von mir helfen?“ Zögernd kam sie auf ihn zu.
Vor Schmerzen verzog er das Gesicht. „Wenn du mir nicht hilfst, gleite ich wahrscheinlich einfach zu Boden und werde ohnmächtig.“
Kopfschüttelnd nahm sie ihm den Stock aus der Hand und zog ihm die Schuhe aus. Dann half sie ihm dabei, sich gegen die weichen Kissen zu lehnen und zog die Bettdecke über seine Beine. „Du hättest dich nicht noch extra hierher schleppen sollen.“
Jordan sah zu ihr auf. „Lucan meinte, ich müsste mich bei dir entschuldigen.“
„Und glaubst du das auch?“
„Ich bin vorhin über das Ziel hinausgeschossen“, gab er kleinlaut zu und bemerkte, wie sie seinem Blick auswich.
„Stimmt. Aber da ich dir nicht erklären möchte, wer Richard ist, habe ich dir einen Vorschlag zu unterbreiten. Ich möchte in meine eigene Wohnung zurückkehren und dir jemand anderen als Therapeutin empfehlen.“
„Lucan hat mir versichert, du wärst die Beste.“
„Selbst wenn …“
„Er sagte auch, dein Privatleben ginge mich nichts an.“ Seine goldenen Augen waren auf der Hut.
„Dein Bruder hat ziemlich klare Ansichten“, bemerkte sie trocken.
„Aber meistens hat er recht“, antwortete Jordan aufrichtig.
„Mag sein.“ Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Hätte Jordan darauf bestanden, mehr über Richard zu erfahren, wäre das zumindest ein eindeutiges Zeichen gewesen, dass ihm etwas an ihr lag. Doch offenbar hatte er sich von seinem Bruder überzeugen lassen, dass ihn ihre persönlichen Angelegenheiten nichts angingen.
Der richtige Zeitpunkt für einen Themenwechsel. „Wie geht es deiner Mutter?“, fragte Stephanie.
„Sie ist fröhlich und positiv wie üblich“, seufzte er. „Wir haben uns gegenseitig ordentlich etwas vorgemacht, das kann ich dir sagen. Laut meiner Mutter ist sie nur zum Einkaufen in der Stadt, und ich
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