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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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Kleid«, beendete er grinsend den Satz. »Deshalb ist sie mir auch aufgefallen.«
    »Ja stimmt. Du hast ein gutes Auge. Dass du das noch so genau weißt.«
    Er sagte nichts, aber die Art, wie er sie anblickte, brachte Constanzes Herz massiv aus dem Takt. Hastig schloss sie die Tür. »Ich bin ja gespannt, ob du meinen Rechner wieder zum Laufen bringst. Es wäre katastrophal, wenn meine ganzen Aufzeichnungen futsch wären …«, sprudelte sie drauflos.
    Daniels Lächeln vertiefte sich. »Deswegen mach ich mir keine Sorgen. Ich glaube, wir beide kriegen das schon hin.«
    Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass er damit nicht nur den Computer meinte. Constanze spürte, wie sich ihr Gesicht farblich an die Orchidee anpasste. Stumm flehte sie, es würde nicht allzu sehr auffallen. Sie musste dringend daran arbeiten, ihre Aufregung besser zu verbergen.
    Wie auf Kommando erschien Mr. Pepper im Flur und sorgte für Ablenkung. Er stoppte vor Daniel, musterte ihn und streifte mit beneidenswerter Ruhe um dessen Beine.
    »Hey, wen haben wir denn da?« Daniel ging in die Hocke und nahm den Kater auf den Arm – etwas, was sich das Tier normalerweise von keinem Fremden gefallen ließ. Bei Daniel machte Mr. Pepper offenbar eine großzügige Ausnahme, denn er kuschelte sich sofort an ihn. Und nicht nur das, er schnurrte auch noch.
    Constanze stand für einige Sekunden sprachlos da. Seit wann benahm sich ihr Tiger wie ein Plüschtier? Sie räusperte sich. »Das ist übrigens Mr. Pepper.«
    »Das habe ich mir fast gedacht.« Daniel zwinkerte ihr zu und drehte den Kater, bis er ihm ins Gesicht sehen konnte. »Du bist also die gefährliche Kampfmaschine? Von dir habe ich ja schon einiges gehört.«
    Nachdem er von der Kampfmaschine nur ein harmloses Gähnen zur Antwort bekam, musste sogar Constanze lachen. »Daran müssen wir wohl noch arbeiten.« Angestrengt versuchte sie, nicht auf Daniels schlanke Finger zu blicken, die genüsslich durch das dichte Fell kraulten. Wie es sich wohl anfühlte, von diesen Fingern liebkost und … Stopp!
    Constanze wich einen Schritt zurück. Es war bedenklich, wie sehr ihre Fantasie in letzter Zeit ins Kraut schoss. In unnötiger Eile stellte sie die Orchidee auf den Tisch, nur um etwas zu tun, was sie von Mann und Kater ablenkte.
    Daniels fragender Blick machte alles noch schlimmer. Constanze sprang die Röte ins Gesicht. Schon wieder. »Ich … ja«, stotterte sie. »Der Computer steht oben.« Peinlich darauf bedacht, es nicht wie eine Flucht aussehen zu lassen, ging sie die Treppe hinauf.
     
    *
     
    Silas setzte den Kater ab und folgte Constanze. Grinsend betrachtete er ihren steifen Rücken. Er war überzeugt, dass sie direkt aus der Haut fahren würde, sollte er sie jetzt auch nur antippen. So hartnäckig sie sich auch darum bemühte, ruhig zu wirken, eines blieb offensichtlich: Dieser Abend machte ihr zu schaffen. Seine Anwesenheit in ihrem Haus, in ihrer ureigenen Privatsphäre, verunsicherte sie. Und zwar reichlich. Dennoch hatte sie ihn eingeladen, vielleicht spontan und unbedacht, aber sie hatte es getan. Gut. Silas atmete ihr dezentes Parfüm ein, während sie vor ihm die Stufen erklomm. Hoffentlich bereute sie ihre Einladung nicht, denn er hatte vor, noch sehr oft hierher zu kommen.
    Der Raum, in dem der PC stand, verdiente diesen Namen kaum. Tatsächlich handelte es sich eher um eine abgetrennte Nische, die mit höchstens vier Quadratmetern Fläche gerade genug Platz für den altersschwachen Schreibtisch bot. In gewohnter Manier blieb Silas dicht neben Constanze stehen.
    Als sie sich bückte, um den Kippschalter der Stromzufuhr am Boden zu betätigen, erhaschte er einen atemberaubenden Blick in ihr Dekolleté. Hitze sammelte sich unter seiner Haut und schickte heiße Wellen durch seine Blutbahnen. Am liebsten hätte er nach ihr gegriffen. Er musste nur den Arm ausstrecken und schon … Nein, er würde sich jetzt nicht ausmalen, wie einfach es wäre, sie gegen den Schreibtisch zu drücken. Wenn er gleich die erstbeste Situation ausnutzte, würde sie mit Sicherheit nie wieder eine solche Einladung aussprechen.
     
    *
     
    Constanze startete den PC und verfolgte die Anzeige auf dem Bildschirm. Als gleich zu Beginn eine hektisch blinkende Fehlermeldung erschien, richtete sie sich auf. »Das ist es.« Sie drehte den Kopf und blickte Daniel an – nur um festzustellen, dass er statt des Bildschirms sie betrachtete.
    Ihr Magen schlug einen Salto. Plötzlich schien der ohnehin enge

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