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Wiedersehen in Hannesford Court - Roman

Wiedersehen in Hannesford Court - Roman

Titel: Wiedersehen in Hannesford Court - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Whiskytrinken und Herumlärmen zurückziehen konnten. Ich war nur selten dort gewesen.
    Als ich mit Parker darüber sprach, erinnerte ich mich plötzlich an einen Zwischenfall, den ich seit vielen Jahren vergessen hatte. Ein heißer, drückender Tag im Sommer vor dem Krieg … Während Parker weiter die Herausforderungen beschrieb,denen er sich gegenübersah, schweiften meine Gedanken ab.
    Ich hatte mich in den Rosengarten verkrochen, wo der Professor mich entdeckte. Der alte Mann war außer Atem, sein Gesicht verschwitzt und gerötet. Und er hatte ein Schmetterlingsnetz bei sich. Aus irgendeinem absurden Grund erinnerte ich mich an das Schmetterlingsnetz deutlicher als an alles andere.
    Ich war ungehalten gewesen, weil er mir Fragen stellte, obwohl ich lieber allein sein wollte. Ob ich unten am See gewesen sei? Damit fing er an. Meine Antwort war kurz angebunden, und auf die nächste Frage des Professors, ob ich jemanden beim Bootshaus bemerkt hätte, fiel sie noch knapper aus. Denn an diesem Tag hatte ich Margot und Julian Trevelyan gesehen, wie sie Hand in Hand am Wasser spazieren gingen. Ich hatte sie im Schutz der Bäume beobachtet wie ein Spion. Und dann war ich weggegangen, weil ich allein sein musste. Mich überraschte nicht, dass er ihre Hand gehalten hatte. Alle wussten darüber Bescheid. Was mich überraschte, war der Schmerz. Ich hätte nie damit gerechnet, dass es so wehtun würde.
    Also ging ich ein paar Stunden lang allen anderen aus dem Weg, versteckte mich im weitläufigen Garten und suchte die stillen Ecken auf, in denen mich niemand stören würde. Als mich der Professor dort fand, war mir immer noch nicht nach Gesellschaft zumute.
    Doch er hatte hartnäckig weitergefragt. Und ich brachte es nicht über mich zu sagen, was ich gesehen hatte, sondern sagte nur, dass Reggie in der Nähe des Bootshauses gewesen sei, was auch stimmte. Er war mit grimmiger Miene vom Wasser heraufgestapft und hatte mich im Schatten nicht bemerkt. Ich war ihm nur zu gern aus dem Weg gegangen.
    Während Parker redete, fragte ich mich jetzt zum ersten Mal, warum der Professor damals diese Fragen gestellt hatte. Er hatte ernst gewirkt, als wäre die Angelegenheit dringend,doch ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, um ihn nach dem Grund zu fragen. Ich wollte einfach nur, dass er mich in Ruhe ließ.
    Und dann kam mir ein Gedanke, der mich erröten ließ. An jenem Tag hatte ich so sehr gelitten und war so mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass ich auf dem Rückweg vom See mit der Faust gegen die Mauer des Rosengartens geschlagen hatte. Als der Professor an jenem Nachmittag zu mir trat, hatte ich versucht, das getrocknete Blut an meinen Knöcheln zu verstecken.
    Ich sprach erst mit Anne, als sich die Versammlung in der Großen Halle auflöste. Ich entdeckte sie in der Nähe der Tür, wo sie sich mit Mapperley, dem Bankier, unterhielt.
    »Sie brauchen mich wirklich nicht nach Hause zu bringen, Tom«, sagte sie nachdrücklich, zögerte dann aber. »Falls Ihnen jedoch nach Bewegung zumute ist und der Schnee Sie nicht stört, können Sie mir heute Nachmittag helfen, Mrs Uttleys Weihnachtsgeschenke auszutragen. Der Pfarrer sollte eigentlich mitkommen und einen der Körbe tragen, aber der Arme hat so wenig Zeit.«
    Ich erklärte mich sofort bereit, ihn zu vertreten, weil die Aussicht auf einen Spaziergang mit Anne nicht unerfreulich war und Mapperleys Ausdruck zudem vermuten ließ, dass er sich anderenfalls bemüßigt gefühlt hätte, seine Dienste anzubieten – was vermutlich weder bei ihm noch bei Anne zur festlichen Stimmung beigetragen hätte. Außerdem würde der erste Weihnachtsfeiertag in Hannesford ohnehin sonderbar werden. Ich wollte nicht zu viel davon mitbekommen.
    Lady Stansbury musste gesehen haben, dass ich mit Anne sprach, denn sie kam zu mir, nachdem sich die Gäste aus dem Dorf verabschiedet hatten.
    »Wirklich, Tom, Anne ist sehr eigensinnig. Es wäre die ideale Lösung, sie hier zu haben, wenn Reggie nach Hausekommt. Aber sie will einfach nicht. Könnten Sie bei ihr ein gutes Wort für Reggie einlegen?«
    Sie klang wirklich verletzt. Zuerst Reggie, jetzt Anne. Lady Stansbury war es nicht gewöhnt, dass Menschen Hannesford den Rücken kehrten. Ich murmelte, wir alle hätten viel durchgemacht, manchmal müssten Menschen ihr Leben verändern, und zu meiner Überraschung legte sie mir die Hand auf den Arm, bevor sie sich abwandte. Eine unerwartete, aber freundliche Geste. Und das von einer Frau, die

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